Neues Luftabwehrsystem: Ministerin streichelt Meads
Ursula von der Leyen verteidigt ihre Entscheidung für das Luftabwehrsystem Meads. Frühere Probleme bei Rüstungsprojekten seien nun aufgearbeitet.
Dabei gehe es um „hochtechnologische Raketen“ und Drohnen. Das Luftabwehrsystem werde gebraucht für Soldaten im Feldlager sowie zum Schutz von Großstädten oder kritischer Infrastruktur.
Mit Meads werde ein System angeschafft, „das hochmodern ist, das eine offene Systemarchitektur hat, also uns ermöglicht, mit anderen Nationen zusammen zu arbeiten“, führte die Ministerin aus. Zugleich hob sie hervor, dass das Verteidigungsministerium dieses Mal bessere Vorsorge getroffen habe, um eine Kostenexplosion oder andere Probleme mit dem Waffensystem zu vermeiden. „Wir haben vor allem schon angefangen ein Projektmanagement aufzusetzen, was von Tag eins an eisern und sehr sauber mitkontrolliert“, sagte von der Leyen.
Dabei seien „sogenannte Sollbruchstellen“ eingebaut, „nämlich, dass wir gesagt haben, wir werden Meilensteine miteinander verabreden und wenn ein Meilenstein nicht erreicht wird, dann haben wir Möglichkeiten abzubiegen und einen anderen Weg einzuschlagen“, bekräftigte die Ministerin in der ARD. „Das heißt, anders als in der Vergangenheit gehen wir nicht in ein großes Projekt rein und sehen am Ende, welche Risiken wir am Anfang nicht erkannt haben, sondern legen am Anfang heute die Risiken auf den Tisch.“
Ausufernder Kosten, jahrelanger Verzögerungen
Meads soll in etwa zehn Jahren das Raketenabwehrsystem Patriot ersetzen. Das Medium Extended Air Defense System (Meads) ist ein Gemeinschaftsprodukt des deutsch-italienischen Konzerns MBDA und des US-Unternehmens Lockheed Martin und soll rund vier Milliarden Euro kosten. Das Ministerium will nun in Vertragsverhandlungen einsteigen.
Wegen ausufernder Kosten und jahrelanger Verzögerungen bei großen Rüstungsprojekten steht das Wehrressort seit Jahren in der Kritik. Ärger gab es unter anderem mit dem Schützenpanzer „Puma“, dem Kampfhubschrauber „Tiger“ und dem Transportflugzeug A400M.
Dazu sagte von der Leyen in den „Tagesthemen“, ihr Ministerium habe diese Probleme in den vergangenen „aufgearbeitet“. „Das war ein schmerzhafter Prozess. Wir haben Transparenz hergestellt, wir haben die Fehler auch offen auf den Tisch gelegt, um auch mit externer Hilfe auch zu lernen, was eigentlich in dieser Entwicklung falsch gelaufen ist.“ Und „mit diesem Blick nach vorne“ sei nun die Entscheidung für Meads getroffen worden.
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