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Neues Klimaziel für 204090 Prozent weniger CO2

Die EU will bis 2050 klimaneutral werden. Ein weiteres Etappenziel auf diesem Weg hat die Kommission nun vorgeschlagen.

Die EU will bis 2050 klimaneutral werden, dann muss auch Schluss sein mit der Steinkohle, die hier im Bild vor einem Kraftwerk entladen wird Foto: Paul Langrock

Brüssel dpa, taz | Die EU-Kommission hat einen europaweiten Treibhausgas-Abbau um 90 Prozent bis zum Jahr 2040 vorgeschlagen. Damit könne die Europäische Union ihre Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaabkommen erfüllen, erklärte die EU-Kommission am Dienstag. „Wir haben gerade den heißesten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt“, sagte EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra vor dem Europaparlament in Straßburg. Die EU müsse jetzt gegensteuern, um katastrophale Zerstörungen zu verhindern.

Der Kommissionsvorschlag soll den Weg für die angestrebte Klimaneutralität der EU bis 2050 ebnen. Damit ist gemeint, dass Europa ab Mitte des Jahrhunderts so viele Emissionen einsparen will, wie es ausstößt.

Der wissenschaftliche Beirat der EU-Kommission hatte einen Abbau von Treibhausgasen um 90 bis 95 Prozent im Vergleich zu 1990 empfohlen. Während die Industrie vor zu hohen Belastungen warnt, verlangen Kli­ma­schüt­ze­r*in­nen mehr. „Ein 95-Prozent-Ziel wäre die deutlich bessere Wahl“, sagte Lutz Weischer von der Organisation Germanwatch.

Die Kommissionsvorschläge sind eine erste Diskussionsgrundlage für die Mitgliedsländer und das EU-Parlament. Der eigentliche Gesetzentwurf kommt nach den Europawahlen vom 6. bis 9. Juni, wie Hoekstra betonte.

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3 Kommentare

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  • Nicht machbar

    Gerade bauen wir neue Gaskraftwerke, welche mit Frackinggas oder Gas aus arabischen Ländern betrieben werden Dieses Gas kommt mittels Schweröltankschiffen zu uns.



    Klar, die Kraftwerke sollen "einmal" mit sauberem, grünen Wasserstoff betrieben werden.



    Das wird in dieser kurzen Zeit selbst mit bestem Willen schlichtweg nicht gelingen. Ich glaube noch nicht einmal daran, dass wir ab 2030 gar keine Kohleverstromung mehr haben werden.

    Aber wie fängt so jedes Märchen an "Es war einmal".

  • Nun, Ziele kann man ja formulieren. In diesem Fall sehr hoch formuliert, damit Ruhe in die Diskussion kommt. Und Absicht. Die Unsetzubg allerdings halte ich für mehr als fraglich. Mag seib, dass weitere, klimabedingte Katastrophen das Umdenken bei den Menschen fördert. Sonst gaube ich eher an Besitzstandswahrung.

  • Hallo,



    ich weiß nicht was ich davon halten soll. Seit Jahren werden konkrete Reduktionsziele in möglichst ferner Zukunft versprochen. Bis dahin sind keine heute aktiven Verantwortlichen mehr in Amt und Würden. Mir scheint, es wird alles vermieden, C0² - Reduktionen in absehbaren Zeiträumen umzusetzen, innerhalb einer Legislaturperiode womöglich. Aber dann könnten die sich daraus ergebenden Unannehmlichkeiten ja noch den Politikern oder Parteien zugeordnet werden - das gilt es auf jeden Fall zu vermeiden, vor einer Wahl auf jeden Fall. Und irgendeine Wahl ist ja immer.