piwik no script img

Neues Hilfsprogramm der UN-Organisationen

Genf (taz) — 800.000 irakische Flüchtlinge befinden sich inzwishen im Iran; am 27 März waren es gerade 15.000. In der Türkei sind es jetzt 300.000; vor zwei Wochen waren es gerade 4.700. Diese Zahlen teilte die neue Flüchtlingshochkommissarin der UNO, die Japanerin Sadako Ogata, gestern in Genf mit. Das Flüchtlingshochkommissariat hat zusammen mit den anderen Hilfsorganisationen, dem Internationalen Roten Kreuz und dem UNO-Katastrophenhilfswerk UNDRO ein neues Hilfsprogramm für die nächsten 90 Tage aufgestellt. Es soll 402 Mio. US-Dollar kosten. Doch auch diese Planung wird möglicherweise schon bald von der Realität eingeholt, geht sie doch von insgesamt lediglich 1,5 Mio. Flüchtlingen aus, die zu versorgen wären. Das wäre ein Anstieg von nur noch 400.000 zusätzlich zu den jetzt offiziell erfaßten 1,1 Mio. Woher die 402 Mio. US- Dollar kommen sollen, wußte Frau Ogata gestern nicht zu sagen. Frau Ogata erklärte, das UNHCR habe sich bislang nicht an Drittländer gewandt mit der Bitte, Flüchtlinge zumindest vorübergehend auszunehmen, um so die bisherigen Aufnahmeländer Türkei und Iran zu entlasten.

Heute wird die Flüchtlingshochkommissarin an Bord eines norwegischen Transportflugzeuges für zwei Tage in den Iran und dann in die Türkei fliegen, um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen