: Neuer US–Konvoi nach Kuwait
■ Supertanker schützt Kriegsschiffe vor Minen / Tarnmanöver des Pentagon / Italiens Außenminister Andreotti schlug internationales Minensuchkommando im Golf vor
Manama (afp/ap) - Ein amerikanischer Geleitzug aus drei umgeflaggten kuwaitischen Tankern und zwei Fregatten sowie einem Zerstörer hat am Wochenende ohne Zwischenfälle die Straße von Hormus passiert und seine Fahrt in Richtung Kuwait fortgesetzt. In einem Tarnmanöver hatte das Pentagon zunächst mitgeteilt, der Konvoi werde seine Fahrt erst dann antreten, wenn am Golf der Hubschrauberträger „Guadalcanal“ eingetroffen sei, der Helikopter zur Minensuche an Bord habe. Nach Auskunft von Schifffahrtskreisen übernahm der größte Tanker, die „Sea Isle City“, die Führung des Konvois, um die verwundbareren Kriegsschiffe vor eventuellen Treibminen zu schützen. Eine iranische Fregatte beobachtete den Konvoi auf einer Strecke von fünf Kilomtern aus großer Entfernung. Der iranische Präsident Khomenei wiederholte unterdessen die Position seines Landes und erklärte, amerikanische und französische Kriegsschiffe könnten sich im Golf frei bewegen, solange sie nicht versuchten, die Schiffahrt zu beunruhigen oder sich an abenteuerlichen Unternehmungen beteiligten. Dann allerdings sei ein Zusammenstoß mit Iran unvermeidlich. Auf den Vorschlag des italienischen Außenministers Andreotti, ein internationales Minensuchkommando unter UN–Schirmherrschaft in den Golf zu schicken, ist bisher kein konkreter Schitt Italiens gefolgt. Giulio Andreotti hatte am Freitag in einem Telefongespräch mit Bundesaußenminister Hans–Dietrich Genscher, dem derzeitigen Präsidenten des Weltsicherheitsrates, erklärt, ein internationales Minensuchkommando könne als „Vorsichtsmaßnahme in Erwägung gezogen werden“, falls die UN–Resolution zur Beendigung des Golfkrieges nicht angenommen werde. Ursprünglich war in diesem Falle von einem Waffenembargo die Rede gewesen.
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