Neuer SPD-Fraktionschef: Orientierung in der Opposition
Für den Rechts-Senat wird es ungemütlicher werden in der Bürgerschaft. Der neue Oppositionsführer Walter Zuckerer bürgt für Qualität: in der Analyse, in der Rhetorik, in der Außenwirkung. Die geruhsamen 14 Monate, in denen Bürgermeister von Beust orientierungslose Sozialdemokraten locker abwatschen konnte, sind vorbei. Hauptmann Zuckerer schießt scharf.
Kommentarvon SVEN-MICHAEL VEIT
Grund zum Aufatmen haben hingegen die Grünen. Nicht zufällig forderte deren Fraktionschefin Goetsch am Montag die SPD auf, gefälligst ihre Oppositionsrolle links von Schwarz-Schill auszufüllen. Die GAL braucht einen programmatisch gefestigten und politisch gereiften Partner für den Fall einer Regierungsbildung. Die Chancen dafür sind nunmehr gestiegen.
Voraussetzung aber ist, dass ein Zerwürfnis zwischen Partei und Fraktion ausbleibt. Das Signal an SPD-Chef Olaf Scholz, den Abgeordneten die lange Leine zu lassen, ist unübersehbar. Ihr Ziel, Hamburg wieder von einem Sozialdemokraten regieren zu lassen, wird eine zerstrittene SPD kaum erreichen können.
Die Frage nach dem Bürgermeisterkandidaten bei der nächsten Wahl ist nun in der Tat offen. Sie wird in zweieinhalb Jahren zu klären sein. Bis dahin ist Teamwork gefordert, nicht persönlicher Ehrgeiz, und eine klare Option für Rot-Grün.
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