Neuer Podcast „Schwarz & Rubey“: Loslabern in Wiener Schmäh
Der neue Podcast „Schwarz & Rubey“ unterhält mit viel Gemächlichkeit und Selbstironie. Er entschleunigt wunderbar – fast wie ein akustisches Mandala.
Schon im Infotext wehrt der Podcast „Schwarz und Rubey“ den ersten potenziellen Seitenhieb ab. Manuel Rubey, heißt es da, wollte nie Teil eines „Zwei-Männer-labern-über-Gott-und-die-Welt-Podcasts“ sein. Überraschung: nun ist er es doch.
Aber wer zur Hölle ist Manuel Rubey? Bekannt aus dem österreichischen Fernsehen, hat er schon Falco, Ludwig II. und einen Dorfpfarrer gespielt. Schauspielkollege Simon Schwarz kennt man vielleicht als Rudi Birkenberger aus den „Eberhofer-Krimis“. Letzterer hat Ersteren zu einem Podcast überredet, so lautet die offizielle Hintergrundgeschichte.
Man könnte aber auch spekulieren, dass die beiden eine Marktlücke erkannt und erfolgreich gefüllt haben: Das Erfolgskonzept humoristisches Locker-Dahinreden-Duo verkaufen die beiden nämlich mit dem Versprechen auf ganz viel „Wiener Schmäääh“. Weil das auch gehalten wird, ziehen sie Silben und Anekdoten über alles Mögliche lang: peinliche Väter, Urolog:innenbesuche, Lampenfieber…
Dazu passt, dass der Introsong ein bisschen wie der Jingle eines Kleinstadtradios klingt. Man könnte das langweilig finden. Oder auch einfach wunderbar entschleunigend, das akustische Gegenteil von am Nachhauseweg durch den X-Feed scrollen, ein bisschen wie Mandalas malen, ein akustisches Mandala.
Nebenbei erfährt man, dass Simon ein Hypochonder ist oder wieso die Honigbiene gegen das Bienensterben zu fördern in etwa so nützlich ist, wie Hühner gegen das Vogelsterben zu züchten. Am Ende ist es aber das selbstironische Hin und Her zwischen den beiden, das am meisten Spaß macht.
Oder wie Userin „Macrele“ auf der Bewertungsplattform Chartable schreibt: Ich mag die beiden und vermisse sie sogar in der Zwischenzeit zwischen den Folgen. 2 Wochen ist einfach sehr, sehr lang…“