piwik no script img

Neuer Druck auf Südafrikas Presse

■ Verschärfte Zensur / Schließung „alternativer“ Zeitungen angedroht / Erneut Bergarbeiter entlassen

Von Hans Brandt

Johannesburg (taz) -In Südafrika wurden gestern verschärfte Zensurmaßnahmen verhängt. Sie erlauben die Schließung von Zeitungen für drei Monate und die Anstellung von Zensoren zur Kontrolle der sogenannten „alternativen“ Presse. Wie der südafrikanische Innenminister Stoffel Botha am Donnerstag im Parlament in Kapstadt ankündigte, richten sich die neuen Zensurmaßnahmen vor allem gegen Presseorgane, die „dem Feind helfen“ und „Revolution unterstützen“. Eine Zeitung, die „Revolution oder Aufstand, die Zerstörung der öffentlichen Ordnung, Gefühle von Haß oder Feindschaft gegen einen Verwaltungsrat oder die Sicherheitskräfte, die Aktivitäten illegaler Organisationen, Boykotte und zivilen Ungehorsam fördert“, soll in Zukunft von der Regierung „gewarnt“ werden. Bleibt die Warnung ohne Auswirkung, kann die Veröffentlichung der Zeitung drei Monate lang verboten oder aber ein Zensor angestellt werden, um die Zeitung so lange zu überwachen. Fortsetzung auf Seite 6

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen