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Neue Wikileaks-EnthüllungUSA finden Merkel "wenig kreativ"

Wikileaks veröffentlicht Depeschen, die pikante Einschätzungen der USA über andere Regierungen belegen. Die Enthüllungsplattform meldete unterdessen eine Cyber-Attacke auf ihre Website.

Hat erneut heikle Dokumente veröffentlicht: Die Internetplattform Wikileaks. Bild: dapd

BERLIN dpa/dapd | Die Wikileaks-Veröffentlichungen vertraulicher und teils geheimer Berichte des US-Außenministeriums enthüllen wenig schmeichelhafte Urteile der Amerikaner über deutsche Politiker. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bescheinigten sie, "selten kreativ" zu sein und das Risiko zu meiden. CSU-Chef Horst Seehofer wird als "unberechenbar" charakterisiert, Außenminister Guido Westerwelle (FDP) als "aggressiv".

Das geht aus den Dokumenten hervor, aus denen Der Spiegel in seiner neuesten Ausgabe zitiert. Das Magazin wollte die Ausgabe eigentlich erst am Sonntagabend um 22.30 Uhr veröffentlichen. Jedoch wurden im Internet- Nachrichtendienst Twitter bereits Hinweise auf Kopien versendet. Auch an einzelnen Bahnhöfen war das Magazin mit der Titelgeschichte "Enthüllt - Wie Amerika die Welt sieht" zu kaufen. Weltweit hatten sich Regierungen auf die Veröffentlichung vorbereitet. Die USA warnten auch Deutschland vor.

Die Enthüllungsplattform Wikileaks hat kurz vor der Veröffentlichung von einer Cyber-Attacke auf seine Webseite berichtet. Über den Kurzmitteilungsdienst Twitter machte das Internetportal am Sonntag bekannt, es sehe sich einer sogenannten Denial-of-Service-Attacke ausgesetzt. Die Webseite schien am Sonntag vorübergehend nicht erreichbar zu sein.

Wie aus den vorab verbreiteten Seiten hervorgeht, beurteilten die Amerikaner vor allem Westerwelle kritisch. Kurz vor der Bundestagswahl im September 2009 heißt es laut Spiegel in einer Einschätzung des US-Botschafters Philip Murphy in Berlin zu dem FDP- Chef: "Er wird, wenn er direkt herausgefordert wird, vor allem von politischen Schwergewichten, aggressiv und äußert sich abfällig über die Meinungen anderer Leute." Westerwelle sei eine unbekannte Größe ("Wild Card") mit "überschäumender Persönlichkeit". Sein Geltungsdrang werde zu Kompetenzrangeleien mit der Kanzlerin führen.

Wenig Lobendes haben die US-Diplomaten laut Spiegel auch über Merkel selbst zu berichten. Vor einem Treffen mit US-Präsident Barack Obama im April 2009 heiße es in den US-Akten: "Merkel ist methodisch, rational und pragmatisch." Unter Druck agiere sie "beharrlich, aber sie meidet das Risiko und ist selten kreativ". Die Amerikaner berichteten, Merkel sei "bekannt für ihren Widerwillen, sich in aggressiven politischen Debatten zu engagieren.

Sie bleibt lieber im Hintergrund, bis die Kräfteverhältnisse klar sind, und versucht dann, die Debatte in die von ihr gewünschten Richtung zu lenken". Weil vieles an ihr abgleite, werde die Regierungschefin intern in den US- Berichten "Angela 'Teflon' Merkel" genannt - in Anspielung auf die nichthaftende Beschichtung von Bratpfannen.

Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Seehofer gilt laut Spiegel bei den Amerikanern als Populist. Außenpolitisch sei er weitgehend ahnungslos. Bei einem Treffen mit Murphy habe er nicht einmal gewusst, wie viele US-Soldaten in Bayern stationiert seien. Noch schärfer seien die US-Diplomaten aber mit Günther Oettinger (CDU) ins Gericht gegangen, als der Ministerpräsident von Baden- Württemberg als Energiekommissar nach Brüssel wechselte.

Es sei bei diesem Schritt darum gegangen, "eine ungeliebte lahme Ente von einer wichtigen CDU-Bastion zu entfernen". Der langjährige Innenminister Wolfgang Schäuble galt laut "Spiegel" als Verbündeter der Amerikaner. Seinen Wechsel ins Finanzressort habe die US-Regierung mit Sorge betrachtet.

Mehrfach hätten die Amerikaner moniert, dass der neue Innenminister Thomas de Maizière (CDU) in der Terrorbekämpfung angeblich weniger Expertise und weniger Enthusiasmus zeige als Schäuble. De Maizières ersten Auftritt habe US-Botschafter Murphy als "seltsam" bezeichnet.

"Das Kabel trägt den Titel: 'Der neue deutsche Innenminister hat eine steile Lernkurve vor sich'", schreibt das Magazin. Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) gilt als "enger und bekannter Freund der USA". Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) haben die Amerikaner dagegen als Kontrahentin ausgemacht, deren Ansicht US-Interessen zuwiderliefen, etwa beim Datenschutz.

Laut "Spiegel" beginnen die veröffentlichten Dokumente mit dem Jahr 1966 - sie enden im Februar 2010. 1719 Berichte stammten aus der US-Botschaft Berlin. "Die geheimen Dokumente zeichnen (...) das Bild einer politischen Landschaft in Deutschland, die überzogen ist von einem Informantennetz der amerikanischen Botschaft, das bis hinein in die Bundesländer reicht", schreibt das Magazin. In den Dokumenten geht es nicht nur darum, was US-Diplomaten von deutschen Politikern halten. Das Magazin berichtet unter anderem auch, wie Interna der schwarz-gelben Koalitionsabsprachen 2009 an die Amerikaner gingen.

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48 Kommentare

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  • M
    Martin

    "Der Grünen-Chef Cem Özdemir sagte im Fernsehen, Wikileaks habe mit der Veröffentlichung der diplomatischen Depeschen aus den USA der Demokratie geschadet. Was halten Sie davon?

     

    A: Die Veröffentlichungen sorgen für mehr Transparenz in der Gesellschaft und fördern die Demokratie, anstatt ihr zu schaden.

     

    B: Die Enthüllung war unnötig, hat damit aber noch lange nicht der Demokratie geschadet.

     

    C: Özdemir will nur nicht irgendwann ähnliche Dinge über sich in der Zeitung lesen - und ist deshalb so kritisch. "

     

    Tolle Umfrage^^

    Mal ganz im ernst, welche Pappnase hat die sich ausgedacht? Wenn ich rein hypothetisch Hernn Ö. zustimmen würde, fehlt da irgendwie die Antwort.

    Alle drei Antwortmöglichkeiten sind Kontra. Daumen hoch für solche journalistische Leistung.

  • U
    uli

    @reblek

    Oh Gott!

  • NF
    norbert franz schaaf

    Auf der PK zur Diplomatenenthüllung bei Wikileak sagte G. Westerwelle, da würde jemand ganz offensichtlich mit diesen Daten Kasse machen, was eo ipso bei FDP, Besserverdienenden und Hoteliers natürlich sehr verpönt ist. Auf Nachfrage, wer denn gemeint sei, womöglich auch die publizierenden Medien, geriet der Minister sogleich wieder in diplomatische Schwulitäten, da ihm jetzt erst die Tragweite seiner undiplomatischen Behauptung bewusst wurde. Er konzedierte also schmerzlich lächelnd die Journalistenpflicht, ohne freilich einen Kasse Machenden benennen zu können. Auch von US-Diplomaten wird G. Westerwelle entsprechend seinen Un-Fähigkeiten beschrieben ... quod eo ipso erat demonstrandum.

  • J
    jonas

    Na mal ehrlich, dass die Merkel in ihrem Leben keine Oper mehr komponiert und etwa so einfallslos wie ein Besenstiel ist, dafür müssen die nichts veröffentlich.

    Westerwelle schäumt schon auf kleinen Parteitagen mit Geifer im Mundwinkel und beim Seehofer wunder ich mich blos, dass der Sturm, der dieses dicke Fähnchen ständig zu drehen vermag nicht bereits halb Bayern weggepustet hat.

    So ein Radau um nichts. Die Regierenden freuen sich innerlich vielleicht sogar, weil von der allgemeinen Ideenlosigkeit abgelenkt wird.

  • A
    amem

    Glaube nicht, dass sich die USA wg. der Psychogramme aufregen.

    Der Aufreger sind die etwaigen Kriegspläne und wann man z.B. den Iran angreifen sollte.

  • R
    reblek

    "in Anspielung auf die nichthaftende Beschichtung von Bratpfannen." Zwei Nachrichtenagenturen und die taz-Redaktion wissen nicht, dass "Teflon" selbstverständlich als Beschichtung auf einer Bratpfanne haftet. Das ist so ziemlich der Sinn dieser Beschichtung, die allerdings dazu dient, alles, was in ihr zubereitet wird, nicht "haften zu lassen". Kleiner Unterschied, große Wirkung. Aber wen interessiert das schon in der illustren Gesellschaft der Bericht erstattenden Elite? Dazu wäre eine gewisse Kompetenz notwendig. Aber die beschränkt sich darauf, schlechtes Deutsch und falsche Bedeutungen zu verbreiten. Das Volk selbst das lesende - ist nämlich doof und hat nicht anderes verdient, nicht wahr?

  • A
    Amos

    WIKILEAKS bestätigt nur das, was alle mündigen Bürger längst wissen. Als ob man ein Hänneschen-Theater vor der Öffentlichkeit geheim halten könnte. Sein Gesicht verliert man nicht erst,wenn andere darüber berichten. Wenn man (als Beispiel) Westerwelle als "selbsternannter Imperator" auf der Bühne sieht und den Stuss hört den der von sich gibt braucht man nicht erst WIKILEAKS zu lesen.

  • GM
    ginster michel

    Was stimmt denn nicht, wenn Merkel als nicht kreativ und nicht mutig bezeichnet wird und Westerwelle als arrogant? Ist doch wahr! Also wer regt sich auf, wenn man hoert, dass Oettinger ne Schwalltuete und Seehofer nicht zuverlaessig? Guttenberg ein Freund der USA, ja, wenn wunderts? Der Herr Graf oder was er immer sein mag, liebt feudale strukturen, kein Wunder, dass er sich da hingezogen fuehlt.... also ich hab noch nichts Neues erfahren. und.....ich empfinde tatsaechlich klammheimliche Schadenfreude, was sonst?

  • J
    jhw

    Hat wikileaks bei Volker Pispers abgeschrieben?

  • LS
    Ludwig Schönenbach

    Es würde sehr wahrscheinlich sowohl unsere Phantasie als auch unser Fassungsvermögen nicht unerheblich übersteigen, was unsere demokratischen Politiker so alles als "Staatsgeheimnis" sorgsam in ihren Stahlschränken hüten und selbst auf Gerichtsbeschlüsse hin nur sehr widerwillig und bruchstückweise der Öffentlichkeit preisgeben.

    Dabei handelt es sich doch nur um das, was wir als mündige Bürger eigentlich wissen müssten, um uns ein wahrheitsgemäßes Bild von den Politikern, ihren Zielen und Aktivitäten machen zu können, die wir wählen sollen. Doch so weit reicht das Verständnis und die Praxis von Demokratie bei unseren "Königen auf Zeit " leider nicht!

    Was nun die "Enthüllungen" über die Meinung des US-Polit-Establishments über deutsche Politiker angeht, so haben sie offenbar ein besseres und realistischeres Urteil als unsere Medien, die in ihrer traditionellen Hofberichterstattung jeden zum Staatsmann befördern, der von der selbsternannten Elite unserer politischen Klasse aus mehr oder weniger guten Gründen in ein Staatsamt gehievt worden ist, ohne sich lange mit seinen Voraussetzungen für die Ämter und seinen Qualitäten in diesen Ämtern auseinanderzusetzen.

    Allerdings zeigen diese Enthüllungen auch, welches kriminellen Potential in der politischen Klassen - und wahrscheinlich auch ihren Hintermännern in Wirtschaft und Verwaltung - von "gods own country" verborgen ist. Und es gibt leider bereits genügend Anhaltspunkte dafür, dass das auch in andern Ländern kaum viel anders ist, obwohl sie sich gerne iim Licht von Demokratie und Menschenrechten zu sonnen pflegen.

  • A
    agtrier

    Nun ja, wer nich schon vorher wusste, dass Öttinger eine lahme Ente ist, und Merkel nicht besonders kreativ, für den mag das jetzt irgendwie überraschend sein, aber im Großen und Ganzen steht da für uns nix neues drin.

     

    Ich würde mal schauen, was in Finnland lost ist: dort erwartet man Enthüllungen, die "Das Verhältnis enorm anspannen werden", wie es heißt. Nun harren alle der Dinge, die da herauskommen könnten. Und die Spekulationen sehen auch nicht gerade rosig aus... Also: Augen auf!

  • GF
    Gerda Fürch

    Einspruch! Deutschland ist kein "von den USA besetztes Land". Bezüglich des politischen Deutschland haben die Franzosen, Engländer und auch noch die Russen einschließlich Polen ein entscheidendes Wort mitzureden. Deshalb nach meiner Beobachtung auch die sehr komplizierten diplomatischen Verhandlungen wegen des "Raketenabwehrschirms" auf polnischem Gebiet. Meine Meinung.

     

    Die Veröffentlichung der Wikileaks-Enthüllungen sind vergleichbar mit der Zuspielung der Steuer-CDs.

     

    Wikileaks-Enthüllungen und Steuer-CDs bewirken Einfluß auf die "Neue Weltordnung", die seinerzeit tatsächlich vom Vater von George W. Bush während des Golfkriegs von 1991 ausgerufen wurde. Meine Meinung.

     

    So unpolitisch sind die nachwachsenden Generationen in der ganzen Welt gar nicht, sondern hellwach. Mal sehen, was noch kommt, schließlich ist die Weltpresse und die nationale höchst interessiert, liest neugierig, folgert, sortiert vor, wählt aus und veröffentlicht.

  • G
    GonZoo

    So doof sind die Amis gar nicht - die Einschätzung von Merkel und Westerwelle paßt. Ein eitler, unerfahrener, aggressiver Geisterfahrer an der Seite einer nur auf eigenen Machterhalt spielenden Sesselfurzerin. So viel Einsicht hätte ich Diplomaten aus dem Reiche Sarah Palins nicht zugetraut.

  • A
    Allendorf

    Dieser Artikel beschränkt sich in seiner national reduktionistischen Berichterstattung auf Klatsch, Tratsch und Hörensagen. Damit werden Aussagen von 25000 Seiten einseitig, wenn nicht sogar tendenzös verkürzt. Beispielweise werden Leser der FT oder anderer Medien umfangreicher informiert, erfahren neues, etwa zu Hintergründen zum Irakkrieg, oder das die USA sogar versucht haben sollen, "die Führung der Vereinten Nationen auszuspionieren". Anders als in der Taz werden diesen Dokumenten von Medien, Politik und verborgen operierenden Gegenkräften ein großes Gewicht beigemessen. Darauf deutet neben den Äußrerungen auch die erneute Denial-of-Service-Attacke mit dem Ziel die Server von wikileaks lahmzulegen. Warum also die zurückhaltende Berichterstattung?

  • G
    Gerhard

    «Der langjährige Innenminister Wolfgang Schäuble galt laut "Spiegel" als Verbündeter der Amerikaner.» Tja, neben Stasi 2.0 und ungeklärten Geldern nun auch noch jemand, der nicht deutsche, sondern amerikanische Interessen in den Vordergrund stellt. Deutschland ist nach wie vor ein von swn USA besetztes Land. Amerikaner und ihre Atomwaffen raus hier! Das sind nun die Depeschen einer «befreundeten» Nation, wie sehen denn die weniger «befrendeten» aus?

    PS: Wer ist das U-Boot bei der FDP? Weiß man das schon?

  • F
    Frank

    Aber selbst dieser Traatsch, aus untergeordneten Quellen, mehrere millionen Menschen aus Diplomatenkreisen haben Zugang zu diesen Informationen, ist in den Augen von Regierungen ein "Angriff" auf, ja auf was eigentlich...?

    Die Quelle, genauer gesagt die Faehigkeit von Personen diese Information gegen den Willen von Regierung zu veroeffentlichen.

    Das ist dann in den Augen von Regierung dasselbe wie eine Gefaehrdung unserer Soldaten... also zumindest vom Resultat her, gleichbedeutend mit einer bewaffneten Konfrontation.

     

    "Vertrauen" in Regierung kann verloren gehen, wenn jeder einfach veroeffentlichen KOENNTE, was man so im Gegensatz zu den lancierten, bearbeiteten Pressemeldungen tatsaechlich voneinander denkt und miteinander besprochen hat (denken Sie bitte einmal an die hiesigen "Geheimvertraege" zum Thema Wasserwerke und Versorgung; was musste man da alles machen, nur um diese Vertraege -lesen- zu duerfen!).

     

    Ein weiterer Sumpf, Sicherheit kann es gar nicht genug geben, muss trocken gelegt werden.

  • TT
    Thomas T.

    Guten Morgen Deutschland

    Diese enthüllungen, tragen sehr dazu bei, Deutschland

    aufzuwecken! Wie wir wissen, schlafen noch 37% der Wähler.

    Ein Mitbürger

  • FF
    ferkel felix

    was geht hier ab? ich lese nur ständig "der spiegel schrieb - der spiegel hat - der spiegel..."

  • A
    arribert

    @Tom

    Kabel ist absolut korrekt. Es ist die Abkürzung für Kabeltelegramm. Es ist nur extrem veraltet in Deutschland. Bei den Amis scheint es aber noch gängig zu sein. Insofern ist die Übersetzung korrekt, überfordert aber sicher den ein oder anderen Nichtdeutschlehrer.

  • S
    SpiegleinAnDerWand

    wer hier meint, es handele sich hier um enthüllungen auf super-illu niveau, sollte auch lieber jene lesen. diese dokumente sind mit promiklatsch nicht vergleichbar. wenn man sich mal über sein germanozentrisches weltbild hinausbewegt und zum beispiel mal in den nahen osten schaut (z.b. die ansichten der saudiarabischen könige bezüglich des irans) , dürfte sich der potenziellen brisanz der dokumente bewusst werden. auch die einschätzung kazai´s ist nicht uninteressant :>

  • G
    gelderlander

    Wow! Das wusste ich auch ohne die USA!

     

    Aber nun sieht man wenigstens mal, warum die Behörden den Gründer dieser Plattform unbedingt in die Finger kriegen wollen - weil er eben Dinge offenlegt, die lieber unter Verschluss gehalten werden.

     

    Obwohl das nun wirklich keine Neuigkeiten sind...

  • F
    FreiDenker

    Ist sowieso die Einschätzung der meisten Deutschen über die erwähnten Deutschen Politiker.

     

    Hier kann man dann noch einmal erfahren (für den, der es noch nicht wußte), wie z.B. Herr Niebel (FDP); absoluter marktradikaler Befürworter sich noch niemals im Markt bewähren mußte. Als ehemaliger Zeitsoldat und Arbeitsvermittler kann man es nämlich so richtig weit bringen in diesem Land.

     

    WIKILEAKS IST HALT ECHTE DEMOKRATIE IM 21_JAHRHUNDERT UND LEIDER LÄNGST NÖTIG !

  • A
    ant

    Jetzt fehlen noch die Einschätzungen anderer Länder.

    Aber mal wirklich ist das nicht nur Dorfklatsch,da sind die Gespräche auf`n Dorfplatz interessanter?

  • IG
    IDirk Gober

    Und die Meinung über Grünen-Politiker/innen, die durch Wikileaks veröffentlicht wurde, wird von der taz schön brav verschwiegen...warum wohl?

  • A
    audio001

    Je mehr Transparenz besteht, je weniger kann der Bürger belogen oder manipuliert werden.- Und um so deutlicher wird aber auch, dass die die sich zur (vermeintlichen) politischen Klasse zählen, auch nur Menschen sind.

     

    Übrigens,- mit Stärken und Schwächen wie Du und ich: Mit persönlichen Interessen, Träumen und Begehrlichkeiten!

     

     

    Denn zweifelsfrei gibt es Menschen die - ob des Grads ihrer politischen Befähigung, ihres Könnens und ihres Charakters - mehr oder weniger für ein politisches Amt oder Mandat geeignet sind.

     

    Und das was uns über die Veröffentlichung von Wikileaks präsentiert wird, ist eine relativ objektive Drittsicht auf den Grad der politischen Befähigung dieser von uns in politische Ämter delegierten Menschen!

     

     

    Wir sollten als wählende Bürger nur zukünftig sorgfältiger in der Auswahl derer sein, denen wir die Möglichkeit geben in politische Ämter zu gelangen. - W sollten daraus die Konsequenz ziehen, uns zukünftig intensiver mit denen zu beschäftigen, die von sich glauben, zu einer (vermeintlichen) politischen Klasse gehören zu wollen.- Am besten aber „vor der Wahl“...

  • N
    nobody

    ist das neu?

    wer findet die merkel eigentlich gut?

    so etwas representiert Deutschland.

    schaemt euch Deutsche!

  • R
    Riemar

    Die gestellten Fragen der Kommentatoren müssen unter einem anderen Ansatz gesehen werden, nämlich dem der Amerikaner.

     

    Warum also ist Merkel "wenig kreativ"?

     

    Weil sie es nicht sehr smart schafft, einen subtilen Faschismus wie die USA mit ihrem "Patriot Act" und anderen Repressionen umzusetzen?

     

    Warum ist Seehofer "unberechenbar"?

     

    Weil er gerne mal, ganz unvorsichtig, die Wahrheit in Interviews sagt? In denen er wie 2007 z.B. zugibt, dass in Wirklichkeit Lobbies die Gesetze machen und nicht die Politiker?

     

    Warum ist Schäuble "enthusiastisch"?

     

    Weil er wie ein Besessener versucht hat, einen Überwachungsstaat nach amerikanischem Vorbild zu errichten?

    Ja, Herr deMaiziere muss da noch viel lernen, mit der derzeitigen billigen Angst- und Panikmache kommt er nicht so direkt voran.

    Vielleicht wünscht sich die USA ja auch eine Inszenierung a la 9/11, um die sturen Deutschen mal so richtig zu beeindrucken.. auch wenn dafür ein paar draufgehen müssen.

    So macht man das in Amerika.

     

     

    Was sind das für merkwürdige "Veröffentlichungen". Oder sind diese vielleicht ganz anders, als die TAZ berichtet?

    Das weiß wohl keiner so genau.

  • A
    afri-cola

    Na, was für eine Überraschung: am besten kommen Baron Guttenberg und Rollstuhl-Goebbels Schäuble weg.

     

    "Schäuble versteht, dass der Kampf gegen den Terrorismus in einer globalisierten Welt internationale Kooperation und den Zugriff auf moderne Technologien für Sicherheitsbehörden erfordert."

     

    Was für eine schreckliche "Panne".

  • V
    vic

    achgottchen, da habe ich aber mit mehr gerechnet.

    Der "Skandal" hat eher was von Kindergarten (Paul kann Erna nicht leiden, Hans findet Monika doof).

    Außerdem finde ich, ist die Beurteilung recht schmeichelhaft ausgefallen.

    Jedenfalls wweiß ich selbst, dass dieses "Wir sind alle gute Freunde"-Spielchen vor der Kamera nur Show ist, und was unser Personal angeht, brauch ich kein Wikileaks um Bescheid zu wissen.

  • SJ
    st. johns

    Einen wichtigen Punkt hat die taz vergessen: Dass nämlich mitten in der Schwarz-Gelben Regierug ein williger Maulwurf sitzt, der für die USA z.B. auch die kompletten Koalitionsverhandlungen mitprotokolliert hat um sie sogleich frisch auf den Tisch der amerikanischen Dienste geliefert hat....

     

    Ich dachte eigentlich, deutsche Politiker wären ihrem Land und ihren Bürgern verpflichtet - bei Schwarz-Gelb ist so mach Politiker wohl lieber ausländischen Diensten und insbesondere der USA verpflichtet...

     

    Dass sich unsere lieben Konservativen und Neo-Liberalen einen Scheißdreck um dieses Land und die Bürger kümmern, verwundert nicht, aber dass sie freiwillige Fleißarbeiten für ausländische Staaten auf Kosten der Steuerzahler treiben, setzt unserem regierenden Dreckspack noch die Krone auf.

  • DW
    DNS-Proben, Weitergabe an Amis geplant

    Gibt es nichts wichtigeres zu berichten als Tratsch und unqualifizierte Einschätzungen von einigen Amis? Wie wäre es mit Dingen, die uns alle betreffen, z.B.

     

    http://cablegate.wikileaks.org/cable/2008/01/08BERLIN122.html

     

    Hier wird in Paragraf 11 nicht nur der "Austausch" ("sharing") von Fingerabdrücken und Daten diskutiert, sondern auch der von DNS-Proben (DNA). "Austausch" bedeutet im Klartext, dass wir Europäer an die Amis liefern. Punkt.

     

    Wer glaubt, dass wir den Amis demnächst im "Kampf gegen den Terrorismus" ganz bestimmt nicht Proben von unserer DNS liefern müssen, sollte sich mal anschauen was unsere europäischen Nachbarn in England bereits heute machen! Die nehmen sogar von Kindern DNS-Proben und liefern diese an die Amsi.

     

    http://www.theregister.co.uk/

    (suche nach DNA)

     

    Die Amis planen eine Riesensauerei und unsere PolitikerInnnen werden das absegnen. Davor kann man nicht nachdrücklich genug warnen.

  • GF
    Gerda Fürch

    Interessant und informativ, wie nervös Regierungen bereits auf die Ankündigung von Wikileaks-Enthüllungen reagieren und nach der Veröffentlichung den Wahrheitsgehalt dann insgesamt bestätigen. Es ist wichtig, auch zwischen den Zeilen zu lesen und daraus politische und gesellschaftliche Schlußfolgerungen zu ziehen. Dazu gehören auch die Kommentare der Weltpresse mit lebhafter Analyse dieser Kommentare im Sinne einer wirklich freien, internationalen und ebenso freien nationalen Presse sowie im Sinne eines investigativen und nicht "embadded" Journalismus von Format, oder etwa nicht?

  • AH
    A. Hopfenschauer

    Im Westen nichts Neues...

  • US
    ulrich schlüter

    Was zeigt uns Wikileaks:

    Der ganze diplomatische Corps ist zu eliminieren,

    diese Kommentare über fremde Regierungen sind die absolute Offenbarung eines ignoranten hoch bezahlten Dilettantenvereins.

    Die Journalisten dagegen bauschen dabei Plattitüden auf, absolutes Bildzeitungsniveau. Trinkt Schampus und lebt auf Staatskosten aber enthaltet Euch irgendwelcher wichtigtuerischen Kommentare.

  • B
    Brutus

    Jetzt möchte ich aber auch gerne erfahren, was europäische PolitikerInnen über das Affenhaus in Waschintonne denken. Dort geben sich seit Jahrzehnten die Affen die Klinke in die Hand.

     

    Apropos Anzahl an US-Besatzungssoldaten in Bayern: ZUVIELE!

  • N
    Nico

    Armer Westerwelle, der wird sich von seiner Regierungszeit sicher nie erholen..

  • A
    Aufklärung

    Wie erklären sich die Wahlentscheidungen der deutschen Bevölkerungsmehrheit?

  • M
    Mirko

    Also...mit ihren Einschätzungen liegen die Amerikaner ja 100% richtig...kann keine einzige Fehleinschätzung sehen... Die richtig interessanten Sachen sollte wohl von 1966 bis 1989 reichen...

  • BO
    Böhser Onkel

    Wahnsinnig interessant und ein großes Lob an die Leute, die die Courage besitzen diese Dokumente weiterzugeben und die Leute,die diese veröffentlichen.

  • H
    huevadas

    Westerwelle aggressiv, Merkel beharrlich, wenig kreativ und mit geringer Bereitschaft, sich in aggressiven Debatten zu engagieren, Seehofer gilt bei den Amerikanern als Populist. Ich frage mich, wozu die USA ein "Netz von Informanten" unterhalten, wenn sie Sachen rauskriegen, die jeder gelegentliche deutsche Zeitungsleser ohnehin weiß.

  • HB
    Henning Blatt

    Sind das wirklich "Enthüllungen"? Die Einschätzungen drängen sich doch sämtlich geradezu auf, sobald man einen Blick in die Zeitung oder die Glotze riskiert...

  • F
    Frank

    wow. Promi-News ala Fruehstuecksfernsehen-

    Total enthuellt... Amerika, wenn nicht sogar die ganze Welt, ist erledigt.

  • EP
    el presidente

    Das ist doch alles nur KLatsch&Tratsch.

    Könnte genauso gut in BILD DER FRAU stehen.

    Wikileaks geht mir zunehmend auf den Geist.

  • T
    Tony

    Also dass unsere Bundes-Angela eher weniger kreativ ist... muss man dafür wirklich ein "Geheimdokument" enthüllen? Hätte da nicht ein Funken Verstand vollkommen ausgereicht?

  • T
    Tom

    Hallo und danke für schnelle Berichterstattung. Aber »Kabel« ist schlechte, weil wörtliche Übersetzung, lieber »Depesche« oder ähnlich ;-)

  • T
    TheShadowInUs

    Vertraulich und geheim, aber relativ langweilig. Die Meinung Einzelner über andere, persönlich, preiswert, nah.

    Die Amerikaner haben ein weltweites Informantennetz - wer hätte das gedacht.

    Und Intern reden sie schlecht über Andere... wenn das alles ist, was von der neuen Veröffentlichung an Erkenntnis gewonnen werden kann, dann wäre dies sehr schade.

  • M
    Marcus

    Das wird eine interessante Woche.

  • A
    atypixx

    Sagen uns die Amerikaner also, was wir selber wissen. Welch Aufregung ;-)