Neue Vorwürfe gegen Wiesenhof-Zulieferer: Mastbetrieb quält Pekingenten
Ein Züchter in Norddeutschland soll seine Enten unter sogenannten Qualzuchtbedingungen halten. Der Fleischproduzent Wiesenhof gibt an, die Zusammenarbeit beendet zu haben.
BERLIN taz | Die Tierrechtsorganisation Peta erhebt erneut schwere Vorwürfe gegen ein Unternehmen aus dem Umfeld des Fleischproduzenten Wiesenhof. Auf einem Entenmastbetrieb bei Osnabrück habe man wiederholt zahlreiche tote Pekingenten auf dem Boden gefunden. Auf Bildern, die die Organisation verbreitet, sind weitere Tiere zu sehen, die auf dem Boden liegen, aber anscheinend noch leben. Sie könnten nicht aus eigener Kraft aufstehen, was ein Zeichen für Überzüchtung sei, so die Tierrechtler.
Sie geben an, den Hof mehrmals untersucht und in einem Fall über hundert am Boden liegende Enten gefunden zu haben. Diese würden schließlich verhungern oder verdursten. Laut Peta handelt es sich bei den Tieren um das Ergebnis einer sogenannten Qualzucht, die laut Tierschutzgesetz verboten ist. Die Tiere seien kaum in der Lage, sich schmerzfrei zu bewegen, selbst die Atmung sei eingeschränkt.
„Die Bilder sind der erneute Beweis dafür, dass Wiesenhof zu Lasten der Tiere wirtschaftet“, sagt der Agrarwissenschaftler Edmund Haferbeck von Peta. Wiesenhof betont, man habe auf die Vorwürfe reagiert. So sei der Betrieb gesperrt und das Vertragsverhältnis beendet worden. Zudem habe Wiesenhof den zuständigen Amtsveterinär mit der Bitte um Überprüfung der Vorwürfe informiert.
In der Vergangenheit hatte Peta immer wieder Vorwürfe gegen Wiesenhof-Zulieferer erhoben, darunter Fälle von Misshandlungen wie das Werfen lebender Tiere. Das Unternehmen betonte stets, dass es sich um Einzelfälle handele. Das bezweifeln die Tierrechtler. Staatsanwaltschaftliche Ermittlungen wurden bislang eingestellt, jedoch ordnete zuletzt im April die Generalstaatsanwaltschaft Celle an, Ermittlungen wegen Misshandlung von Hühnern auf einer Farm in Twistringen wieder aufzunehmen.
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