: Neu in der Kunsthochschule: Thomas Grochowiak malt nach Mozart
Es stürmt und weht, die Luft ist frisch, und im herbstlichen Licht leuchten rundherum klare Farben auf den Dingen. Mit klaren Farben folgt Thomas Grochowiak der Musik Mozarts. Schichten von ungemischten Tuschfarben setzt er nebeneinander, legt sie übereinander, läßt sie ins Papier einsickern oder grenzt, durch schnelles Trocknen mit dem Föhn, farbige Flächen ab.
„Es ist unmöglich, ein Musikstück zu malen“, sagt Grochowiak, Sohn eines Bergmanns und Mitbegründer der Recklinghausener Festspiele, zu seinen abstrakten Bildern.
Die abstrakteste Kunstform, die Musik, wird in seinen farbigen, rhythmischen Kompositionen beinah konkret. Auf Fabriano-Karton, durstigem Aquarellpapier nicht unähnlich, wird eine Flötenmelodie im Adagio zum Hauch einer Kontur, deren Grenzen zerfließen. Die großformatigen Bilder zum Requiem beben dagegen — farblich sparsam instrumentiert zwischen schwarz und weiß von himmlischem Blau durchbrochen — dem musikalischen Erleben nach. Im assoziativen Wirbel erscheint die Posaune des jüngsten Gerichts als Kreis, aus dem die Komposition des Bildes hervorbricht.
Seine von Farben klingenden Bilder sind vom 21. 10. bis zum 9. 11. in der Hochschule für Künste, am Wandrahm 23 ausgestellt. In der kommenden Woche leitet er eine Werkstatt mit StudentInnen der Musik und der bildenden Kunst. Der kleine muntere Herr mit den wachen Augen wird Anregungen geben, nach Musik zu malen und die entstandenen Gemälde wiederum „zu vertonen“.
juan
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