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Neu im Kino

„Salt and Fire“ Foto: Camino

Die Wissenschaftlerin Laura Sommerfeld (Veronica Ferres) ist verhärmt und verletzt, seit ihr Mann die gemeinsame Tochter nach Marokko entführte. Die platten Annäherungsversuche ihrer Kollegen verstehen auch nicht zu entzücken. Ihren Weg in eine zu erforschende Wüste findet die Professorin dann auch allein. Sie wird in der größten Salzwüste des Planeten ausgesetzt: 10.000 Quadratkilometer in Bolivien. Vom fiktiven Salzsee Diablo Blanco ist nach einer Umweltkatastrophe nicht mehr als eine lebensfeindliche Wüstenlandschaft geblieben. Noch dazu droht ein naher Vulkan auszubrechen. Die Wüste wird zu einem symbolischen Flecken Erde, das ausgedörrte, strahlend weiße Plateau liegt wie eine Decke zahlloser getrockneter Tränen frei. Sie trifft auf zwei kleine blinde Zwillingsbrüder, mit ihnen errichtet sie in der Mitte der Salzwüste ein Camp. Wie von Zauberhand greifen all diese Merkwürdigkeiten in Werner Herzogs neuem Film ineinander, leicht und luftig. „Salt and Fire“ ist gescheit und witzig, angenehm unorthodox und plädiert auf eine herzerwärmende Weise für die eigene Erfahrung und gegen theoretisches Wissen.

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