rohschnitt: Netzstrumpf
T-Online nimmt Kontakt auf. Und zwar zu ausgewählten Kunden. Nein, nein, nicht per E-Mail, sondern ganz unstandesgemäß per Brief. Seit einigen Wochen werden User, die sich bestimmte Filme aus dem Internet runtergeladen haben, von Deutschlands größtem Onlinedienst gemahnt. So was tut man nicht, das ist nämlich ein Verstoß gegen das Urheberrecht, erklärt T-Online. Fragt sich nur, woher die wissen, was der Nutzer so treibt? Konzernsprecher Herr Schlechtriem versichert, sie wüssten es gar nicht. Nur weil der Urheber, eine US-Filmgesellschaft, T-Online gebeten habe, die Raubkopien zu unterbinden und die IP-Adressen der Runterladesünder weitergegeben habe, könne das Unternehmen daraufhin die persönlichen Daten derjenigen, die usw. ermitteln. Ah ja. Eine glasklare Sache, das Internet. Und wir lernen: Demnächst nur noch mit Netzstrumpfmaske surfen.
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