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Netanjahu übt Aussitzen

■ Keine schnelle Entscheidung über Teilrückzug aus der Westjordanland

Jerusalem (AFP/dpa) – Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will sich für die Entscheidung über den Umfang des zugesagten Teilabzugs aus dem Westjordanland Zeit lassen. Mit dieser Aussage wies der Regierungschef am Sonntag die Aufforderung Washingtons zurück, rasch einen Beschluß zu fassen. „Wir werden keinen Selbstmord begehen, nur um den USA zu gefallen“, ließ Netanjahu von seinem Büro erklären.

Die USA hatten den für Nahost zuständigen Sachgebietsleiter im Außenministerium, Martin Indyk, in die Region entsandt, um die Verhandlungen über den Teilrückzug zu beschleunigen.

Dem Kabinett lagen am Sonntag zwei unterscheidliche Entwürfe vor, einer von Infrastrukturminister Ariel Scharon, der andere von Verteidigungsminister Jizhak Mordechai. Scharons Vorschlag sieht vor, mindestens 60 Prozent des Westjordanlandes unter israelischer Kontrolle zu belassen. Bei Mordechai sind es etwas weniger, dafür wird bei ihm das Palästinensergebiet in drei autonome Enklaven unterteilt.

In beiden Plänen werden die 140 jüdischen Siedlungen im Westjordanland nicht angetastet. Auch die Wasservorkommen bleiben in beiden Versionen unter israelischer Kontrolle, wie die zuständigen Ministerien mitteilten.

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