Neonazi klagt: Uni Potsdam akzeptiert kein NPD-Praktikum
Ein Brandenburger NPDler klagt gegen Uni wegen Anerkennung seines Praktikums bei der rechtsextremen Partei.
An der Universität Potsdam schwelt ein Rechtsstreit über die Anerkennung eines studentischen Praktikums bei der NPD. Der stellvertretende Landesvorsitzende der Brandenburger NPD, Ronny Zasowk (24), studiert dort Politikwissenschaft und wollte ein bei der NPD absolviertes Praktikum als Pflichtpraktikum abrechnen.
Das hat die Universität nicht anerkannt. Laut Zasowk bestand der Inhalt seines Praktikums im Parteivorstand in der Seelenbinderstraße in Berlin-Köpenick "aus ganz normaler Parteiarbeit, hauptsächlich Öffentlichkeitsarbeit". Dekan Klaus Goetz begründete die Ablehnung, der Praktikumsbericht des Studenten ließe nicht erkennen, "welche an der Universität Potsdam erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten bei einer Partei, deren Verfassungstreue in Zweifel steht, eingeübt, überprüft oder ergänzt wurden."
Die Darstellungen des Studenten über sein Praktikum, so der Dekan weiter, "ließen nicht erkennen, dass das Praktikum Kenntnisse, Fähigkeiten und Methoden vermittelte, welche zu verantwortlichem Handeln in einem freiheitlichen, demokratischen und sozialen, den natürlichen Lebensgrundlagen verpflichteten Rechtsstaat befähigen." Doch genau das sei laut Brandenburgischem Hochschulgesetz Aufgabe von Lehre und Studium und damit auch von Praktika als Teil des Studiums.
Ronny Zasowk hat gegen die Ablehnung Klage beim Potsdamer Verwaltungsgericht eingereicht, wie ein Gerichtssprecher bestätigt. Ein Verhandlungstermin ist noch nicht angesetzt. Er selbst argumentiert, die NPD sei eine zugelassene Partei. "Darum muss es ihr möglich sein, Praktikanten zu beschäftigen und Praktikanten müssen auch das Recht haben, sich mal bei der NPD umzusehen."
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