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Nazibeute auf der Spur

■ Die Schweiz will wegen NS-Geldern das heilige Bankgeheimnis lockern

Bern (AFP/dpa) – Die Schweizer Regierung hat gestern den Weg für die Aufhebung des Bankgeheimnisses im Zusammenhang mit den auf umgerechnet mehrere Milliarden Mark geschätzten Vermögen von Nationalsozialisten und ihren Opfern frei gemacht. Dies teilte ein Regierungssprecher in Bern mit. Die Regierung stimmte demnach einer Gesetzesvorlage zur Aufhebung des Bankgeheimnisses in diesen Fällen zu. Sollte das Parlament dem Gesetz zustimmen, könnte es Anfang 1997 in Kraft treten. Dann soll eine Expertengruppe eingesetzt werden, die unter Umgehung des Bankgeheimnisses „das Schicksal der infolge der Naziherrschaft in die Schweiz gelangten Vermögenswerte in umfassender und offener Weise historisch aufarbeiten“ soll, heißt es in einer Stellungnahme der Regierung.

Die Schweizer Bankiersvereinigung hatte die Guthaben von Naziverfolgten auf „verwaisten“ Konten auf 32 Millionen Dollar geschätzt. Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Edgar Bronfman, nannte die Schätzung „unannehmbar“ und sprach von „Milliarden“.

Das britische Außenministerium hatte Anfang September einen Bericht veröffentlicht, wonach die Nazis Gold im Wert von damals mehr als 550 Millionen Dollar (dies entspricht einem heutigen Wert von 6,9 Milliarden Mark) in verschiedenen europäischen Ländern angehäuft hatten. Während des Zweiten Weltkriegs schafften sie das Gold vornehmlich auf Schweizer Banken.

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