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Nazi-Historie bei VW

■ Betriebsrat: VW war Musterbetrieb der Nazis

Der Volkswagen-Betriebsrat bekennt sich zum 50. Jahrestag des Kriegsendes zur Vergangenheit des Unternehmens als NS-Musterbetrieb. „Faschismus in Deutschland, das war nichts Abstraktes, sondern sehr konkret gerade hier bei Volkswagen“, heißt es in einer Erklärung des Gesamtbetriebsrates zum 8. Mai. Das Werk Wolfsburg sei eines der Zentren rüstungstechnischer Produktion und damit ein Teil der Kriegsmaschinerie des Faschismus gewesen. „Volkswagen war auch voll integriert in das System der Zwangsarbeit bis zum Einsatz von KZ-Häftlingen, darunter vielen Frauen, die unter menschenunwürdigen Bedingungen geschunden und in vielen Fällen zu Tode gequält wurden“, hieß es weiter.

„Zwangsarbeit war die entscheidende Quelle und der Hauptteil menschlicher Arbeitsleistung bei Volkswagen in dieser Zeit, in der beispiellose Unterdrückung und Ausbeutung eine Einheit bildeten“, schreibt der Betriebsrat. Es sei von entscheidender Bedeutung, daß die Wurzeln der Gründungsgeschichte von Volkswagen nicht vergessen und verdrängt würden. Die Entwicklung nach 1945 sei kein Geschenk, sondern ein Weg von Errungenschaften, die immer wieder neu verteidigt werden müßten.

Im Werk Wolfsburg sind die ehemaligen Bunker, in denen Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge leiden mußten oder starben, jetzt zu einer Gedenkstätte gestaltet worden. dpa

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