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Naturschützer fürchten SignalwirkungJäger wollen Wölfe schießen

Jäger möchten, dass in Deutschland künftig für Wölfe das Jagdrecht gilt. Nach EU-Recht dürfen die seltenen Tiere hierzulande jedoch nicht geschossen werden.

Jäger wollen ihn künftig auf die Abschussliste setzen. Bild: dpa

BERLIN taz | Das hat sich der Wolf so gedacht, dass er einfach wieder nach Deutschland einwandern kann. Aber denkste. Schließlich gelten Recht und Gesetz auch im deutschen Wald, und zwar Landes-, Bundes- und Europarecht. Welches Gesetz nun auf den Wolf anzuwenden sein soll, darüber streitet man in Sachsen.

Angefangen haben damit die Jäger. Sie wollen, dass nicht länger das Naturschutzgesetz angewendet werden soll. Sie fordern, dass im Zuge der derzeitigen Novellierung des sächsischen Jagdgesetzes der Wolf in selbiges aufgenommen wird. Abschießen dürfen sie das hierzulande seltene Tier - 50 bis 100 Wölfe sollen derzeit in Deutschland leben - allerdings nicht. Die europäische FFH-Richtlinie schützt den Wolf streng vor Bejagung. Was macht das Jagdrecht also hier für einen Sinn?

"Unterläge der Wolf dem Jagdrecht, würde er auch an Akzeptanz in der Jägerschaft gewinnen", sagt Torsten Reinwald, Sprecher des Deutschen Jagdschutzverbandes. Außerdem würden sie sich gerne aktiver daran beteiligen, den Wolf zu beobachten und zu schützen. Etwa seien die Jäger aufgrund ihrer "Präsenz in der Fläche bestens geeignet, die Wanderungs- und Fressgewohnheiten der Tiere zu beobachten". Außerdem könnten die Jäger aus dem Geld ihrer Jagdabgabe Projekte zum Wolfsschutz finanzieren. Aber nur dann, wenn sie auch qua Gesetz zuständig seien, so Reinwald. Im Dresdener Umweltministerium sieht man das ähnlich. "Die Situation des Wolfes würde sich verbessern, wenn er ins Jagdgesetz aufgenommen würde", sagt Pressereferent Falk Hofer.

Naturschützer hingegen sind aufgebracht. "Seit 2004 in Sachsen das Wolfsmanagement eingeführt wurde, werden die Jäger beteiligt", sagt dazu Markus Bathen, der Wolfsexperte des Nabu. Wollten sich die Jäger stärker als bisher einbringen: "Die Türen stehen weit offen", so Bathen. Es sei schade, dass von Sachsen das Signal ausgehe, das Zusammenleben mit dem Wolf funktioniere nicht. "Das entspricht nicht der Situation vor Ort", so Bathen.

Dass der Ärger in Sachsen aufkeimt, ist kein Wunder. In den vergangenen zehn Jahren haben sich in der Lausitz fünf Wolfsfamilien niedergelassen, die dort regelmäßig Nachwuchs bekommen. In Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen leben zwar auch Wölfe, doch konnten sich noch keine Rudel etablieren. Trotzdem ist man auf das Raubtier vorbereitet. Seit zwei Jahren arbeitet Siegfried Kenner als offizieller Wolfsberater des Landkreises Lüchow-Dannenberg in Niedersachsen. Der Vorstoß der sächsischen Jäger erschließe sich ihm nicht recht, sagt er. Den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen mache doch nur dann Sinn, "wenn damit die Bejagung vorbereitet werden soll", so Kenner. Dazu gebe es aber in Deutschland in absehbarer Zeit viel zu wenig Tiere. Schließlich reguliere sich deren Zahl selbst, weil eine Familie im Schnitt 300 Quadratkilometer Fläche benötige und die Zahl stabil zwischen zwei und zwölf Tieren verharre.

Der Wolf: Ein Störenfried?

In Gebieten, in denen der Wolf lange weg war, müssten sich die Menschen erst wieder an ihn gewöhnen, sagt Norman Stier vom Forstzoologischen Institut der TU Dresden. Nicht nur die Jäger müssten ihre Einstellung zur Natur überdenken. Nur wer sich als einziger rechtmäßiger Nutzer sehe, für den werde der Wolf zum Störenfried.

Im Mecklenburg-Vorpommern übrigens wendet man auf den Wolf seit 1999 nicht mehr das Jagdrecht, sondern das Naturschutzrecht an. Praktisch geändert habe sich dadurch nichts, heißt es aus dem Umweltministerium. Aber man wollte ein Signal setzen: Das Artenschutzrecht soll über allem stehen.

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29 Kommentare

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  • Zitat:

    "Das hat sich der Wolf so gedacht, dass er einfach wieder nach Deutschland einwandern kann. Aber denkste. Schließlich gelten Recht und Gesetz auch im deutschen Wald, und zwar Landes-, Bundes- und Europarecht. Welches Gesetz nun auf den Wolf anzuwenden sein soll, darüber streitet man in Sachsen."

     

    ........der Wolf pfeift auf deutsche Gesetze und lässt sich durch diese auch nicht aufhalten, ebenso wie ich, weil solche Gesetze ausschließlich finanzgesteuert sind.

    Den Wolf ins Jadrecht übernehmen zu wollen, sind niedrigste Beweggründe, weil finanziel orientiert, die es zu verurteilen und zu bekämpfen gilt.

    Also ihr Jäger, passt immer auf, wer hinter euch steht.

  • ....nachdem ich mich inkognito in verschiedenen, sog. Jägerforen angemeldet, und fleißig zum Thema "Wölfe in Deutschland" diskutiert habe, wurde sehr schnell klar, und von einigen Hobbyjägern auch offen zugegeben, dass es diesen Leuten nicht um das Gleichgewicht der Natur geht, sondern einzig und allein um die finanziellen Verluste, die möglicherweise durch Wölfe entstehen könnten.

    Ich finde es sehr armsehlig, wenn sich deutsche Politiker von solchen Hobbyjägern beeinflussen, bzw. unter Druck setzen lassen, denen die Natur völlig gleichgültig ist, und deren Geldbeutel das Maß der Dinge ist.

    Nur wegen des Geldbeutels dieser Hobbyjäger soll eine ganze Population ausgerottet werden?

    Wie krank ist das denn?

    Sollte der Gesetzgeber sich dazu hinreißen lassen den Wolf in Deutschland wieder auszurotten, haben solche Gesetze keine Gültigkeit, weil sie gegen jegliche Ethik und Verantwortungsbewusstsein für unsere Natur, verstossen.

  • HE
    Helmut Eder

    Jagd hat mit Naturschutz rein gar nichts zu tun. 99% der Jäger haben den Schein gemacht um zu jagen und nicht um der Natur zu "helfen". Sie machen sich gern wichtig, als unverzichtbare Regulatoren und Gesundheitspolizei. Wie effektiv das wirklich ist, sieht/sah man bei der Fuchs- und Schwarzwildjagd: statt eine Bestandsreduktion zu erreichen, stellt sich das Gegenteil ein. Hier macht sich der Bock zum Gärtner.

    Darum Finger weg von den Wölfen, sie leben seit über 10 Jahren bei uns und keine von den dramatisch beschworenen Gefahren ist eingetreten.

  • P
    Peter

    Schaut euch an, wie Jäger mit ihren Konkurrenten den Füchsen, Mardern, Dachsen und Rabenvögel umgehen. Es wird getötet an Raubzeugs was geht und dann entsorgt, in Gräben oder auf Luderplätzen. Jetzt kommt der Wolf und das Sabbern der Jäger wird feuchter. Der Wolf kann ausgestopft werden und ist dann ein schöner Staubfänger im Jagdzimmer. Wann hört dieser Wahnsinn Jagd endlich auf?????

    Kommt der Wolf erst ind Jagdrecht ist der Abschuss nicht mehr in weiter Ferne.

    Peter

  • VA
    von Angie

    Jäger wollen ALLES schiessen, die Hauptsachen, ihnen geht ein Schuss ab

  • F
    Fabienne

    Immer wieder zeigt sich in Presseartikeln und Onlinemedien in den Reaktionen der Jäger das, was die Jagd in den Augen einer wachsenden Zahl an Jagdgegnern ist: ein Freizeitspaß einer schwer bewaffneten Minderheit, die alles andere als Naturschutz im Sinn haben kann, was in Jagdforen von einigen Jäger sogar selbstbewusst eingefordert wird: nämlich sich zur Freude an der Jagd zu bekennen und keine Naturschutz-Argumente mehr vorzuschieben, um die Schande der nekrophilen Triebhaftigkeit besser legitimieren zu können.

     

    Oder wie Max Horkheimer es formuliert hat, so schreibt er in der Notiz "Zum Wesen des Menschen" über den „Blutdurst der Bauern und sonstiger Helfershelfer, wenn ein Wolf oder ein Berglöwe sich nächtlich ein Schaf holt […] Es kommt darüber hinaus in dem bestialischen Haß gegen den Wolf […] zum Ausdruck, daß man den eigenen Fraß, dem die Schafe ausschließlich vorbehalten bleiben sollen, insgeheim als die grauenvolle Praxis empfindet, die sie wirklich ist.“

  • B
    Bedia

    Nicht ein einzelner Wolf ist das Problem, sondern über 300.000 Hobbyjäger in Deutschland, die immense Schäden anrichten. Baufällige Hochsitze im Wald, Kirrungen ohne Ende, die erst die Populationen von Wildschweinen und Co. in die Höhe treiben und damit sogenannte "Wildschäden" erst hervorrufen. Aber dann hat man ja wieder einen Grund auf diese Tiere zu schießen und mangelnde "Prädatoren zu beklagen", die der Jäger zuvor selbst bekämpft hat als sogenanntes Raubzeug oder als Beutegreifer.

  • B
    bredenhorst

    Polmann schrieb: "Nicht ganz richtig. Wild lässt sich, im Gegensatz zu Nutzvieh, nicht 'mästen'. Selbst wenn man es wollte. Sowieso nicht im Winter." Wieder eine Jäger-Lüge. Eine Umfrage des Wildforschungszentrums in Aulendorf ergab, dass Jäger bis zu 316 Kilogramm Kraftfutter ausbringen, um ein einziges Wildschwein zu erschießen. Pro hundert Hektar Wald wurden 2002 mehr als 1,3 Tonnen Kraftfutter an Wildschweine ausgegeben. Und dann beklagen die Jäger, dass es zu große Wildschweinpopulationen gäbe, die natürlich bejagt werden müssten. Laßt euch von den Lodenlümmeln nicht verarschen! Jagd geht auf Kosten der Allgemeinheit! Selbst vor Friedhöfen machen die Jäger nicht halt.

  • H
    Hedwig

    Ich finde es bemerkenswert, welche Kommentare hier veröffentlicht werden und welche nicht. Ich hatte ganz nüchtern und sachlich auf das Bundesjagdgesetz aufmerksam gemacht, in dem definiert ist, was jagdbares Wild ist. Und darauf hingewiesen, dass ein sehr großer Teil davon ganzjährig geschützt wird.

     

    Allerdings hatte ich auch Kritik geübt an den platten Jägerhasseräußerungen, wie z.B. die von hannOs etc.

     

    Wieso wurde der Kommentar nicht veröffentlicht?

     

    Dafür werden hier Äußerungen und Worte akzeptiert, die die Grenze weit überschreiten:

    "Blutsport

    zu Klumpschießen

    Eine schwer bewaffnete Minderheit terrorisiert die Mehrheit mit Waffen,

    Und was den Generationswechsel anbelangt. Gerade bei den jungen sind viele schusshitzige Spassjäger bei und alle lernen von den "Alten".

    etc., etc.

     

    Ich lade eine Redakteurin der taz gerne ein, mich zur Jagd zu begleiten um zu zeigen, wie die Realitäten sind.

  • F
    facepalm

    "In Sachsen wurden zwischen 2000 und 2008 nachweislich achtzig Wolfswelpen geboren. Aber nur acht tote Tiere sowie ein verletzter Jungwolf wurden wieder aufgefunden. Die übrigen sind verschwunden, ohne eine Spur zu hinterlassen...."

     

    Das sind die "drei S" der Jäger:

     

    Schießen

    Schaufel

    Schweigen

  • G
    Grando

    Solange die Jäger nicht einsehen das sie vom Wolf nix zu befürhten haben ..und das er ihnen das Wild icht streitig macht werden sie dieWölfe immer wieder zur Strecke gebracht ..leider

    will es nicht in die Köpfe das der Wolf in den wald gehört ..Genauso wie Reh Wildschwein und Hase ..

  • GJ
    gegen Jagd

    hier schrieb ein Jäger: - Extremisten und schwarze Schafe gibt es leider überall, aber die reflektieren nicht die Mehrheit. -

     

    Im Falle der Jäger reflektieren sie nicht die Mehrheit, sie SIND die Mehrheit.

     

    Und was den Generationswechsel anbelangt. Gerade bei den jungen sind viele schusshitzige Spassjäger bei und alle lernen von den "Alten".

     

    Es kann keinen Konsens zwischen Natur-Tierschützern und Jägern geben. Die Hobbyjagd gehört endlich verboten.

  • K
    Kerzenlicht

    Ich bin sicher, dass nicht alle Jäger Wolfshasser sind. Manche Berufsjäger haben diesen Beruf nicht gewählt, um einfach Tiere ersychießen zu können, sondern, um die Aufgaben der ausgerotteten Raubtiere zu übernehmen und diese sind bestimmt nicht gegen die Wiederansiedlung des Wolfes. Es sind meist die Hobbyjäger, für die das Abschießen von Tieren eben Hobby ist, die mit Hilfe der BLÖD versuchen, Angst vor Wölfen zu schüren. Hobbyjäger sind keine armen Leute, denn die Ausrüstung ist sündhaft teuer. Deswegen ändern die Politiker der Reichenbevorzugsparteien auch das Jagdrecht nicht, das z.B. Zwangsbejagung auf Privatflächen vorsieht. Allerdings kann kein Jäger besser, als der Wolf den Wildbestand gesund halten. Wölfe sind Raubtiere, aber ungefährlicher, als Bären und Wildschweine. Es genügen wenige Vorsichtsmaßnahmen, um eine Gefährdung durch Wölfe auszuschließen. Ich hätte keine Angst, in einem Gebiet, in dem Wölfe leben, spazieren zu gehen, auch mit meinen Enkeln. Ich würde mich freuen, wenn ich einmal einen Wolf in Natur heulen hören könnte.

  • HJ
    Hubert Jäger

    Hat die Jägerschaft eigentlich keine wichtigeren Themen als die Frage, ob der Wolf ins Jagdrecht soll oder nicht ? Und warum sollte man die Jagdabgabe für irgendwelche Wolfsprojekte verprassen, das sollen die mal schön aus dem Naturschutzetat bezahlen, denn bei den Stundensätzen für die "unEIGENNÜTZIGEN" sogenannten "WILDBIOLOGEN" ist das ein Fass ohne Boden.

    Wartet doch einfach ab, die kommen schon zu Kreuze gekrochen und dann können wir uns ganz gemütlich zurücklehnen und darauf hinweisen, dass wir per geltendem GESETZ nicht zuständig sind und erst mal die notwendigen Änderungen geschaffen werden müssen ...

  • P
    polmann

    "Im Sommer Jagden abhalten und alles abknallen was vor die Flinte läuft. Im Winter ordentlich füttern, damit das Wild "überlebt". Dann im Sommer wieder lamentieren, das das Wild die Bäume verbeißt und die Wildschweine überhand nehmen."

     

     

    Nicht ganz richtig. Wild lässt sich, im Gegensatz zu Nutzvieh, nicht "mästen". Selbst wenn man es wollte. Sowieso nicht im Winter.

    Z.B. sind alle hirschartigen Wildtiere (Rehe, Rotwild, Damwild tc.) darauf abgestimmt, dass sie im Winter sehr wenig Nahrung zu sich nehmen, bei deutlich verringerter Bewegungsaktivität. Das "große Fressen" findet im Spätsommer statt, um sich eine Fettreserve für den Winter anzufuttern. Dasselbe gilt für Wildschweine (die ürbrigens aufgund des verstärkten Maisanbaus und der wärmeren Temperaturen zunehmen, nicht durch Fütterung).

     

    Noch kurz zum Wolf: Das scheiden sich die Geister in der Jägerschaft. Sobald er ins Jagdrecht überführt wird, kann es theoretisch soweit kommen, dass er abschusspflichtig wird. Das bedeutet, dass die Untere Jagdbehörde einen Mindestabschuss vorschreiben kann. Darauf haben wenige Jäger Lust (da Erfüllungsverpflichtung, ähnlich wie beim Rehwild). Das ist aber Zukunftsmusik - da es noch zu wenige gibt.

     

    Das Hauptinteresse am Jagdrecht für den Wolf haben Landwirte und Schäfer, da diese die Wolfsrisse haben.

     

    Und nein, ich bin kein Jäger und auch nicht der größte Jagdbefürworter, aber eine gewisse Objektivität und Berücksichtigung von Zusammenhängen ist manchmal von Vorteil.

  • SI
    schon immer Wolf

    mein name ist Wolf, deshalb halte ich zu meinen Namensgebern. Wölfe sind normalerweise ganz scheue Tiere die den Menschen aus dem Weg gehen. Nur durch Grimms Märchen hat der Wolf ein negatives Image bekommen, siehe Rotkäppchen und 7 Geislein. Wölfe können aber real weder kleine Rotköpchen noch Ziegen bei lebendigem Leib verschlingen, sie tun es natürlich auch nicht. Sollten sie wirklich mal ein Schaf reißen, dann war das eben zu langsam - das Dumme stößt sich ab.

     

    Wer ist der perversere Jäger? das Wolfsrudel, das nur zuseiner Ernährung tötet oder der Jagdpächter, der das aus Spaß am töten macht? In bayern soll es eine Iniative von freien Wählergruppen geben, die Wölfe grundsätzlich abschießen lassen will. Da wäre es sinnvoller Bienen und Wespen auszurotten, denn durch dieses Ungeziefer starben in der Vergangenheit wesentlich mehr Leute als durch Wölfe.

     

    Es gibt für mich kein schöneres Raubtier als die graue Emminenz Wolf.

  • J
    Johannes

    Wenn ich so manche Kommentare hier lese, staune ich über die Mischung aus Unbedarftheit und lauten Tönen. Die Aufnahme ins Jagdrecht bedeutet gerade nicht, dass die Jagd freigegeben wäre. Es genügt ein Blick in die Liste der dem Jagdrecht unterliegenden Wildarten in § 2 Abs. 1 BJagdG. Wie man sehen kann, sind dort so manche hier schon längst erfolgreich wieder Fuss fassende Arten wie auch etwa Wildkatze, Luchs und sämtliche Greifvogelarten inkl., Stein- und Seeadler aufgeführt. Am strengen Schutz dieser Arten ändert sich dadurch nichts, im Gegenteil wird der eine Schutzstatus dadurch allenfalls verbessert, alles Wild unterliegt anders als sonstige wildlebende Arten u.a. dem Jagdschutz und der Hegepflicht.

  • VW
    von Walter aus Suedwest

    Ich frage mich schon lange was Jäger mit Arten und Naturschutz am Hut haben. Es mag sein, dass in grauer Vorzeit mal eine Beziehung bestanden hat. Heute ist Jagt ein Hobby bei dem es nur darum geht möglichst viele und seltene Tiere abzuknallen. Da kommt der Wolf, der sich langsam wieder bei uns einfindet, gerade recht.

  • J
    Jagdunfall

    Nun ja, die Jägerschaft verweist ja immer wieder gerne darauf, dass sie die Tiere abknallen müssen, da diese sich sonst zu stark vermehrten (Winterfütterung sei Dank) und der Wald Schaden nähme. Ein großer Fleischfresser, der den Wildbestand regulieren könnte, indem er kranke Tiere umbringt (anstatt sie durchzufüttern und die gesunden umzubringen), würde der Jägerschaft die Rechtfertigung für ihren Blutsport entziehen. Und da wundert sich noch jemand, dass man dem Wolf besondere "Aufmerksamkeit" widmen will?

  • J
    Jäger

    Ich oute mich zuerst. Ich bin Jäger. Die Wolfsdiskussion wird von der Jägerschaft im ganzen Land im Moment intensiv geführt. Eine große Zahl der Jäger, inklusive ich, sind der Ansicht, daß der Wolf nicht in das Jagdrecht aufgenommen werden soll, sondern der Status Quo bestehen bleibt und die Jäger sich in diesem Rahmen einbringen. Das sollte ausreichen, und vielleicht ermöglicht es das Zusammenkommen verschiedener Interessengruppen betreffend eines gemeinsamen Zieles, daß dann auch auf andere Gebiete ausgeweitet werden kann. Es ist an der Zeit,daß die generalisierende, gegenseitige Verteufelung der Jäger und der nichtjagenden Naturschützer aufhört, und ein mehr differenzierter Ansatz gesucht wird. Die Jägerschaft befindet sich in einem Generationswechsel. Dies ist und war historisch immer ein guter Zeitpunkt für Neuanfänge. Extremisten und schwarze Schafe gibt es leider überall, aber die reflektieren nicht die Mehrheit.

  • GA
    Glaser Andreas

    Wer hindert die Jäger daran sich für den Wolfsschutz einzubringen, dazu muß er doch nicht im Jagdgesetz aufgenommen werden.

    Es wäre doch eher hinderlich für die Tiere denn dann könnten die Jäger früher oder später auch für den Abschuß des einen oder anderen Tieres sich rechtfertigen. Auserdem sind viele Jäger auch gar nicht bereit sich für den Schutz von größeren Raubtieren in ihren Revieren einzusetzen.

  • S
    Stimmvieh

    Ah, wir schützen die Wölfe, indem wir uns schon mal darauf einstellen, sie bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit abzuknallen.

    Das ist irgendwie so, als wollte man Landschaften schützen, indem man alles zubetoniert...

  • D
    diemeckerliese

    Zitat: Trotzdem ist man auf das RAUBTIER vorbereitet.

     

    Wenn ich den Begriff RAUBTIER lese, wird mir schon schlecht.Blutrünstige RAUBTIERE sind für mich die Jäger,die ohne Sinn und Verstand alles abknallen,was ihnen nicht in den Kram, bzw in den Wald passt !Sie führen sich auf,als wenn sie das Recht hätten,über Leben und Tod eines Tieres zu bestimmen. Wer sind denn diese Grünröcke schon !? Für mich sind es HIRNLOSE Menschen,die nur an ihren eigenen Spass denken !

    Aber solange sich auch unter Politikern Jäger tummeln,wird sich hier nicht viel ändern, denn die schneiden sich doch nicht selbst die Jagd ab !

  • M
    Matthias

    Wozu brauchen wir in Deutschland Woelfe?

     

    Ich finde es traurig, das eine Minderheit von Naturfanatikern der Mehrheit ihren Willen aufzwingen kann.

     

    Sobald hier das erste Mal ein Wolf auf Menschen losgeht ist hoffentlich Schluss mit dem Spuk!

     

    Voelliger Unsinn in einem dichtbesiedelten Gebiet wie Deutschland wieder Woelfe ansiedeln zu wollen!

     

    Sachsen ist kein Naturpark a la Krueger, sondern hier leben Menschen!

  • K
    Karin_Hutter

    Wäre der Wolf dem Jagdrecht unterstellt, würde die Zunahme des Bestandes - ob nun jägerisch gefühlt oder nachweislich, Begehrlichkeiten wecken. Es wäre dann nur ein kleiner Schritt, eine Jagdzeit einzuführen. Hobby-Jägern sollte aber nicht die Entscheidung überlassen werden, ob eine Wolfspopulation eine Bejagung verträgt oder wann und wo sich angeblich zu viele Wölfe aufhalten und welche, wie viele, entnommen werden können oder müssen.

     

    Zudem würde die Hemmschwelle für illegale Wolfsabschüsse gesenkt. Die Möglichkeit zur Vertuschung wäre noch größer als jetzt schon. Nach dem Motto: was wir einmal haben, das gehört uns und damit können wir im Dunkel der Reviere machen, was wir für richtig halten. Und die drei „S“, nämlich schießen, schaufeln, schweigen, wären noch leichter anwendbar.

     

    In Sachsen wurden zwischen 2000 und 2008 nachweislich achtzig Wolfswelpen geboren. Aber nur acht tote Tiere sowie ein verletzter Jungwolf wurden wieder aufgefunden. Die übrigen sind verschwunden, ohne eine Spur zu hinterlassen. Gut möglich, dass sich einige auf leisen Sohlen davon gemacht haben. Zurück nach Polen, wo sie ursprünglich herkamen. Aber der Verdacht, dass nicht wenige mit Vorsatz oder als wildernde Hunde erschossen und beseitigt wurden, ist nicht von der Hand zu weisen.

  • K
    khs44

    Die Jägerchaft ist schon ein "lustiges" Völkchen!!

    Im Sommer Jagden abhalten und alles abknallen was vor die Flinte läuft. Im Winter ordentlich füttern, damit das Wild "überlebt". Dann im Sommer wieder lamentieren, das das Wild die Bäume verbeißt und die Wildschweine überhand nehmen.

    Jetzt bekommen sie Konkurenz, natürliche Konkurenz, und schon schreien sie wieder.

    Lasst die natürlichen Feinde in der Natur wieder zu und schafft die Jäger ab.

    Aber das wird ein Traum bleiben.

  • B
    bredenhorst

    Wenn ich das schon lese: "Unterläge der Wolf dem Jagdrecht, würde er auch an Akzeptanz in der Jägerschaft gewinnen". Besser nicht. Besser keine Akzeptanz, sondern Lebensschutz, indem man den Jägern endlich einmal die Grenzen aufzeigt und das nicht nur bezogen auf den Wolf. Eine schwer bewaffnete Minderheit terrorisiert die Mehrheit mit Waffen, schießt die heimische Tierwelt zu Klump und verseucht den Waldboden mit Bleimunition. Sogar Naturschutzpfade konnten nicht gebaut werden, weil die Jägerschaft sich quer gestellt hat. 31 menschliche Tote im vergangenen Jahr haben Jäger zu verantworten, nicht der Wolf. Unterstellt die Jäger dem Jagdrecht, sie würden bei der nicht-jagenden Bevölkerung deutlich an Akzeptanz gewinnen.

  • T
    Thomas

    Es ist schon traurig wie die deutschen Jäger immer wieder versuchen den Ottonormalbuerger fuer dumm zu verkaufen!!

  • H
    hann0s

    Ich bin dafür, das Wölfe den Jägerbestand regulieren. Find die Zeitgenossen deutlich nerviger und gefährlicher.