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Nato wagt ein bißchen mehr Bosnien-Engagement

■ Für Lufteinsätze zum Schutz der UNO

Berlin (taz) – Auch die osteuropäischen Partnerstaaten der Nato haben gestern den Beschluß der westlichen Allianz begrüßt, die UNO-Friedenstruppen in Bosnien notfalls aus der Luft zu verteidigen. Die nahe der griechischen Hauptstadt Athen tagenden Außenminister der Nato hatten zuvor den am Donnerstag von den USA eingebrachten Vorschlag angenommen, bei Angriffen auf die in Bosnien stationierten UNO-Friedenstruppen – und auf deren Ersuchen – die Nato-Luftwaffe einzusetzen. Während die USA und Großbritannien mitteilten, die Schutzzusage betreffe sämtliche UNO-Truppen in Bosnien, wurde dieser Lesart vom französischen Außenminister Alain Juppé am Donnerstag abend noch widersprochen. Die Schutzzusage gelte lediglich für die Friedenstruppen in den sechs geplanten Schutzzonen für die Zivilbevölkerung, sagte er. Gestern schwenkten jedoch auch die Franzosen auf die angloamerikanische Interpretation des Schlußkommuniqués ein.

Probleme bereiten noch die Kontingente für die Verstärkung der UNO-Truppen in Bosnien. Die Nato-Außenminister wollen jetzt ihren Moskauer Kollegen Andrei Kosyrew bewegen, die Entsendung eines russischen Kontingents für die zur Sicherung der geplanten Schutzzonen in Bosnien benötigten zusätzlichen 5.000 bis 10.000 UNO-Soldaten fest zuzusagen. Die Bereitstellung von US-amerikanischen Soldaten für diese Aufgabe hat Washington strikt abgelehnt. Vorbehalte herrschen auch dagegen, Militär aus islamischen Staaten in Bosnien-Herzegowina einzusetzen. Siehe auch Seite 2

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