piwik no script img

Nationalhymnen bei LänderspielenUnions-Politiker fordern Singpflicht

Unionspolitiker haben die einzig denkbare Ursache für das EM-Aus der deutschen Nationalmannschaft gefunden: Nicht alle Spieler haben die Hymne mitgesungen.

CDU-Logik: Beim Fußball ist entscheidend, wer besser singt. Bild: dapd

BERLIN dapd | Unions-Politiker ärgern sich über mangelnde Sangesfreude deutscher Fußballnationalspieler bei der Nationalhymne. Unions-Innenexperte Hans-Peter Uhl (CSU) sagte der Bild-Zeitung, es sei beschämend, dass nicht alle Spieler die Hymne mitsingen. „Wer in der Nationalmannschaft spielt, muss die Nationalhymne singen“, forderte er. Vor den Partien der deutschen Auswahl bei der Europameisterschaft hatten einige Spieler die Hymne nicht mitgesungen.

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) sagte dem Blatt, es sei peinlich, dass die Spieler nicht von selbst darauf kämen mitzusingen. Sein Innenminister Boris Rhein (CDU) sagte: „Ich habe mich schon sehr geärgert, dass nicht alle Spieler unsere Hymne mitgesungen haben. Hier kann das Team von anderen Nationen lernen.“

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) befand: „Zum Länderspiel und zur Nationalmannschaft gehört die Nationalhymne. Wer dazu keine Lust hat, sollte in seinem Verein bleiben.“

Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) sagte dem Blatt, es sei eine Ehre für Deutschland zu spielen. Die Auswahlkicker seien Botschafter Deutschlands. „Daher sollte es für jeden Nationalspieler selbstverständlich sein, die Hymne mitzusingen“, sagte er der Zeitung.

Özdemir: Titel wichtiger als Gesang

Der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir sagte dagegen, er singe die dritte Strophe des Deutschlandliedes zwar mit, es gebe aber keine „Mitsingpflicht“. Wichtiger sei ihm die Frage, wie die deutsche Mannschaft wieder einen Titel hole.

Der frühere Turnweltmeister und heutige CDU-Bundestagsabgeordnete Eberhard Gienger sagte dem Blatt: „Ob ein Nationalspieler die Hymne mitsingt oder nicht, muss er selbst entscheiden.“

Der ehemalige Teamchef Franz Beckenbauer sagte, er habe seinerzeit die „Singpflicht“ eingeführt. „So wurden wir 1990 Weltmeister“, sagte er der Zeitung.

Welt- und Europameister Spanien hat seine Titel ohne Hymnengesang gewonnen. Die spanische Nationalhymne ist ein Marsch, zu dem es keinen Text gibt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

38 Kommentare

 / 
  • H
    harris

    von @tv "Ich selbst bin in einem Land aufgewachsen, dessen Grenzen ich nicht überschreiten durfte und habe keinerlei Nationalstolz empfunden. Der kam erst, als ich mir die Welt anschauen durfte und als ich sah wie entspannt in anderen Ländern mit so etwas wie Patriotismus umgegangen wird, wärend einem in Deutschland immer ein paar politisch überkorrekte ein schlechtes Gewissen einreden wollen. "

     

    Wow, das "Überschreiten der Grenzen" hast du also nur dafür genutzt, um eine Bestätigung für dein kleingeistiges Patriotengetue bei ausländischen kleingeistigen Patrioten zu suchen?

    Das ist echt satirereif.

  • S
    Service

    Was für ein Bohai um die Entscheidung Nationalhymne singen oder nicht!

     

    In keinem größeren Unternehmen würde für hochbezahlte Brötchenverdienener diese Frage aufkommen.

     

    Motto wäre "Corporate Idendity" und damit direktes Ende der Diskussion. Entweder es wird an den regelmäßig einberaumten Seminaren egal zu welchen Themen teilgenommen oder aber Verweigerung Ausrede Drücken und damit Adios Amigos - neue Firma neues Spiel.

     

    So einfach kann das sein

  • DO
    Der Observer

    @C.Schmidt

    Merkwürdig dass sie sich jedoch nicht schämen,die fürstlichen Gehälter zu nehmen und eine derart schlechte Leistung gegen Italien zeigen.Das war als wenn man von 100 auf 0 runterbremst.

  • D
    daft-punk

    die taz ist nach dem verkauf .... sehr rechtskonservativ geworden.. die liberale taz war mal..sie ist neuerdings führen dim türken- und moslem bashing .... und ich würd mich wundern , wenn das die zensur der TAZ freischaltet.. :-)

  • T
    Thom

    Solange die deutsche Hymne so lahm und dröge ist, werde ich die auch nicht singen.

  • MG
    @Mischa Grotjohann

    Du wunderst dich über den Begriff "Nationalmannschaft"? Dann geh' mal auf die Webseite des DFB und schau' nach, welchen ofiziellen Titel die Mannschaft dort trägt!

    Bei internationalen Sportveranstaltungen vertreten im übrigen immer die besten ihre Nation. Ob dir das gefällt oder nicht, diejenigen Deutschen, die am schnellsten rennen, werden dich als Staatsbürger bei Olympia vertreten. Da wird dich niemand fragen. Genauso ist es beim Fußball, mit dem Unterschied, dass die Leistung da nicht messbar ist. Also entscheidet ganz einfach der Yogi. Du siehst, beim Sport gibt's keine Demokratie, da zählt nur Leistung bzw. der Wunsch des Trainers. Wäre ja auch noch schöner, wenn 80 Mio. Möchtegernbundestrainer demokratisch abstimmen dürften, wer sie bei der EM vertritt.

  • E
    Esda

    Also wenn sie eine Singpflicht einführen würden wie die Serben, dann wäre ich die längste Zeit für Deutschland gewesen. Dann würde ich jede Niederlage bei einem Turnier mit einem unsäglichen Korso feiern.

  • U
    uschi1895

    es ist schon seltsam und etwas widerlich wie sich mancher deutsche politiker über das NATIONALTMANNSCHAFTS thema in den vordergrund drängt.

    wer singen will soll in die kirche gehen oder sich in einem chor anmelden. von einem fußballspieler erwarte ich das er fußball spielt, mehr nicht. von einem politiker erwarte ich dagegen eher gar nichts mehr.

  • DS
    Dieter Schwarz

    Hat eigentlich die taz nichts anderes zu berichten, als was ein bayrischer Schlandsänger der BILD-Zeitung gegenüber absondert ? Wozu muss ich die taz lesen, wenn solcher Unfug nachgebetet wird, aber keine Zeile darüber, dass etwa der so hochgelobte Wachstumspakt laut Regierungserklärung über "ppp-Projekte" laufen soll (Muster Elbphilharmonie). Kein Wort der taz-Redaktion dazu, dass alle ppp-Schulden der öffentlichen Hand bei Merkels Schuldenbremse und Fiskalpakt gar nicht berücksichtigt werden und dass unsere Sparkommissarin damit ihre eigenen Rezepte heimlich durchlöchert und sich so selbst und ganz Europa grandios bemogelt ! Dass private Firmen und Konsortien den Ländern und Kommunen auf diese Weise mehr und längere und rigidere Schulden aufbürden und sichere Gewinne auf Jahrzehnte hinaus erhalten, ist (nicht nur der taz keine Silbe wert.

  • CS
    C. Schmidt

    Da gruselt es einem doch, oder? Was für vollkommen rückständige, in ihrer einbetonierten Ideologie gefangenen arme Gestalten. Und so treten sie auch nach außen hin auf - immer die großdeutsche Fresse auf. Nur wählen die etwa 1/3 der Deutschen, denken also genau so rückständig.

     

    Das sich da die meisten Spieler schämen diese Hymne zu singen, ist doch nun wirklich mehr als verständlich.

  • MG
    Mischa Grotjohann

    Ich höre und lese immer "Nationalmannschaft". Falsch: Es ist eine DFB-Auswahl. Hab ich die denn gewählt oder irgend einen Einfluss darauf, wer mich da als "deutschen Staatsbürger" vertreten?

  • M
    martin

    Man könnte auch einfach auf das Abspielen von Nationalhymnen verzichten. Dann könnten sich die dicken rotgesichtigen CDU-Politiker endlich mal auf ihren Job konzentrieren.

  • HW
    Hier wird nicht gesungen

    Sollen sie kicken und gewinnen oder auch verlieren.

    Aber bitte bitte, nicht singen !

  • S
    Schoepplein

    Teutschland, Teutschland über alles??

  • L
    Luise

    Jedenfalls könnte man unsere Hymne als "politisch korrekt" und damit sogar für die deutsche Linke als singbar bezeichnen. Man lese mal in den Texten der anderen...

     

    USA

    Und der Raketen roter Schein

    das Bersten der Bomben in der Luft

    gaben die Nacht hindurch Kunde

    dass unsere Flagge noch da war.

     

    Frankreich:

    Zu den Waffen, Bürger!

    Schließt die Reihen,

    Vorwärts, marschieren wir!

    Das unreine Blut

    tränke unserer Äcker Furchen!

     

    Holland:

    ...bin ich von deutschem Blut,

    dem Vaterland getreu

    bleib ich bis in den Tod...

     

    Portugal:

    An die Waffen, die Waffen;

    Zu Land und zur See!

    An die Waffen, die Waffen...

     

    u.s.w. u.s.f

  • R
    rheinelbe

    Selbstausgrenzung

     

    Das Nichtsingen der Nationalhymne zeigt einen persönlichen Willen zum Nichtdazugehören-Wollen, zur bewussten Selbstausgrenzung.

    Das kann man natürlich machen. Dazu hat jedermann das gute Recht.

    Man muss sich aber kritische Fragen danach gefallen lassen, vor allem nach der Begründung des persönlichen Verhaltens. Schließlich ist Teamgeist im Sport wichtig, die Mannschaft tritt an und soll der Star sein. Auch viele Angestellte müssen ihre Arbeitsuniform tragen, auch jeder Polizeibeamte, sonst gibt es Ärger. Die Spieler werden ausgezeichnet bezahlt und treten öffentlich auf. Was würde man zu einem Minister sagen, der die Nationalhymne nicht mitsingt? ...

    Diese begründeten Überlegungen haben mit Nationalismus gar nichts zu tun.

  • H
    Hoga

    Wie wäre es mit

    Auferstanden aus Ruinen? Passt doch momentan besser.

    Was für eine idiotische Dikussion. Hauptsache die Stammtische jubeln.

  • J
    Jürgen

    Klasse,

     

    dass die Politiker sich mit den wichtigen Problemen befassen.

    Brot und Spiele, oder auch nur Spiele

  • H
    hohoth

    kann vielleicht endlich mal jemand mittelaltnazi schünemann zu fall bringen? was ist los herr kai diekmann?

  • S
    streber

    @ fauxpas

    "Und vor allem auskommt ohne dieses anachronistische Wort 'Vaterland'." Wie war das noch mit "Deutschland - einig Vaterland"?

    Ich mag die DDR-Hymne (als geborener Gesamtdeutscher) auch lieber, fände jedoch eine Synthese aus DDR-Melodie und BRD-Text am besten (Schon man aufgefallen, dass sie erstaunlich gut zueinander passen?)...

    Oder Johan Schreuders Vorschlag, alle singen die Ode an die Freude, nur wer macht dann die Sopran-Soli? ;) [Christian Wörns spielt schließlich nicht mehr]

  • B
    @bee

    Das ist ein schlechter Vergleich.

    Erstens spielt Spanien Fußball von einem anderen Stern und braucht deswegen nicht zu singen. Zweitens sahen selbst ohne zu singen die Gesichter der Spanier beim abspielen der Hymne anders aus als die einiger Deutscher. Ein Poldi grinste vor sich hin (das Spiel zu locker genommen?), Özil sah extrem verunsichert aus (Angst?) und andere erschienen desinteressiert (fehlende Motivation?). Zwingen kannst du natürlich niemanden zum singen, aber zur Steigerung von Konzentration und Motivation vor so einem wichtigen Spiel wäre es vielleicht schon hilfreich.

  • DO
    Der Observer

    Ich sehe dies genauso.Ein Spieler der Nationalelf sollte sehrwohl mitsingen,identifizieren sie doch dadurch ein Stück weit mit ihrem Land.Was hat dies mit "Nationalgedöns" zu tun?Man schaue sich nur z.B. die Italiener an mit welcher Inbrust sie mitsingen.Ich meine schon,dass dies mit dazugehört und ganz sicherlich niemandem weh tut.

  • T
    @T.V.

    Wieso sollte die Möglichkeit, Grenzen zu überschreiten, ein Hindernis dafür sein, Stolz für sein Land zu empfinden? Erst wer die Welt kennenlernt, wird gewisse Dinge erkennen, z.B. auch wie fantastisch sein eigenes Land ist. Ich selbst bin in einem Land aufgewachsen, dessen Grenzen ich nicht überschreiten durfte und habe keinerlei Nationalstolz empfunden. Der kam erst, als ich mir die Welt anschauen durfte und als ich sah wie entspannt in anderen Ländern mit so etwas wie Patriotismus umgegangen wird, wärend einem in Deutschland immer ein paar politisch überkorrekte ein schlechtes Gewissen einreden wollen.

     

    Es ist wohl auch kein Zufall, dass die Deutschen genau zu dem Zeitpunkt ihre falsche Angst abgelegt haben als zur WM 2006 Hunderttausende Menschen die Grenzen überschritten hatten um uns zu besuchen und uns gezeigt hatten wie positiv und fröhlich die Liebe zum eigenen Land aussehen kann.

     

    Fazit: Umgekehrt macht dein Ausspruch Sinn. Etwas wie Nationalstolz zu empfinden, setzt voraus, dass Kinder Grenzen überschreiten können.

  • B
    BiBo

    Ist doch alter Kaffee. Dieses Thema kommt bei jedem großen Sportturnier auf...

     

    Sommerloch?

  • O
    Odinus

    Ich lach mich schlapp: "Wer laut singt gewinnt?"

    Wer das möchte geht zu den Fischer-Chören oder zur Bundeswehr. Auf dem Rasen werden andere Qualitäten

    abgerufen!!! Typisch "C-Parteien", fehlt nur noch ein

    Kommentar vom Arbeitgeber-Präses Hundt, dann ist die Troika der "Rechtsaußen" wieder vereint.

  • W
    Wagner

    Na, zumindest ist damit die Ursache der Niederlage gefunden. Wenn doch nur alles so einfach wäre.

     

    Wer aufgrund mangelnder Geschichtskenntnis das Deutschlandlied dem Dritten Reich zuordnet, dem kann geholfen werden:

    Die inhaltlich tatsächlich sehr hübsche Hymne der DDR lässt sich problemlos auf die Melodie der österreichischen Kaiserhymne, ergo auf die zum Deutschlandlied übliche Melodie singen.

    ...auch wenn das 'anachronistische Wort' Vaterland selbstverständlich auch in diesem Text vorkommt. Reimt sich leider auch nicht, stattdessen "Deutschland, meine Hood, yeah!" zu singen.

     

    Wenn also der Herrenchor des DFB demnächst wieder mal zu Recht keinen Bock auf die Bundesrepublik hat, einfach mal aus den Ruinen auferstehen. Merkt doch eh keine Sau.

  • S
    Seppy

    @fauxpass: Nickname = Programm?

    "Auferstanden aus Ruinen

    Und der Zukunft zugewandt,

    Laß uns dir zum Guten dienen,

    Deutschland, einig Vaterland."

  • S
    Sängerknabe

    Singpflicht ist quatsch. Aber traurig ist es schon, dass sich Spieler, die den Adler auf der Brust tragen und auf die ein ganzes Land stolz ist, offenbar nicht 100% identifizieren.

    Aber mal unabhängig davon: Auf dem Spitzenniveau eines EM Halbfinales entscheiden nur noch Kleinigkeien, auch Mentale. Das Auftreten der Spieler auf dem Platz glich schon sehr dem Eindruck beim Abspielen der Hymnen. Wer in Buffons Gesicht beim Singen gesehen hatte, weiß was ich meine. Die Hymne sollte eben nicht nur als lästige Formalität gesehen werden, sondern auch als Ritual, um sich vor einem Spiel nochmal richtig zu pushen. Genau wie der Kreis, den die Spieler bilden. Da kann auch keiner sagen, nee Jungs, das Psycho-Kasperletheater ist mir zu doof, macht das mal lieber ohne mich.

  • W
    wanderer

    Singpflicht? - Ja klar, am besten die richtige Strophe, dann klappt das auch auf dem Platz.

    ;-)

  • J
    jawoll!

    Jawoll, Herr Rechtsaußen Bouffier! (Zynismus aus)

    Bouffier, schließen sie sich mit einer Pulle Schnaps in ein Zimmerchen ein und saufen sie bis zum Umfallen und singen Sie dabei Ihre nationale Hymne, vielleicht singen Sie ja auch n-sozialistisch? Wsa, Sie denken, ich traue Ihnen das nicht zu? Wie können Sie DARAUF kommen????

  • B
    bee

    Wer singt, siegt? Hoffentlich verrät unserer christlich und demokratischen Sturmspitze keiner, dass die spanische Nationalhymne keinen Text hat.

  • PK
    peter kümmel

    Der Franz wird langsam senil..die gesamte deutsche Mannschaft hat 1974 im Endspiel weder die Nationalhymne mitgesungen noch irgendwie die Mundwinkel verzogen und sind doch Weltmeister geworden.

     

    Ich will schönen Fussball sehen und kein Nationalgedöns...vor allem möchte ich nicht aufgezwungene Mundwinkelbeweger vor mir stehen sehen.

     

    Peinlich ist doch eher, wie sich CDU-Granden aufregen - hier Bouffier: "..es sei peinlich, dass die Spieler nicht von selbst darauf kämen mitzusingen" - heißt das soviel wie, dass sie dazu gewungen werden sollten??

  • T
    T.V.

    Realsatire könnte nicht besser sein. Das Problem ist wie immer, daß es zu viele ernst nehmnen. Nationalstolz ist schon was merkwürdiges, wo doch jedes Kind Grenzen überschreiten kann.

  • F
    fauxpas

    Unsere Hymne ist ja auch ein Mißverständnis. Die Melodie aus der Kaiserzeit, die Strophen verteil auf die Weimarer Republik und das Dritte Reich, später von Adenauer und Heuss clever der jungen Republik übergestülpt (1990 dann genauso von Kohl und Weizäcker) Woher soll die Identifikation kommen, wenn Angriffskrieg und Angriffsfußball musikalisch so nah beieinander liegen?

     

    Ich bin in Westdeutschland geboren und habe mit der damaligen DDR nix am Hut, aber ich emfehle jedem den Text zu lesen, dessen Botschaft friedfertig, versönlich und in Verbindung mit dem ersten Teil der Melodie in demütigem Stolz daher kommmt.

     

    Und vor allem auskommt ohne dieses anachronistische Wort "Vaterland".

     

    Den DDR Oberen war der Text zunächst nicht kämpferisch genug, aber der Komponist wollte ausdrücklich alle Deutschen ansprechen. Sieh an!

     

    Klar, die DDR Hymne hat auch zwei martialischere Zeilen, deren Deutung aber interpretierbar ist. Das Detuschlandlied hingegen mit all seinen Strophen, strotzt nur so von teils agressiver Deutschtümmelei. Da rettet auch die eine Strophe der Hymne nicht, sie trägt versteckt die anderen immer mit.

     

    Das freut nur eine Gruppe von Mitbürgern. Es wäre vermeidbar!

  • D
    daniel

    Wir sollten uns so langsam damit anfreunden, dass so etwas mittelfristig das Einzige sein wird, was unsere Politiker noch entscheiden können :)

    Zu sowas können sie auch eine Meinung haben, der Rest ihrer Entscheidungen ist zu komplex für eigene Meinungen - und natürlich alternativlos.

  • JS
    johan Schreuder

    Nach dem ESM scheiss, sollen die besser die EU Nationalhymne einstudieren.

  • I
    Isa

    Satire oder Realsatire?

  • S
    sigibold

    Jetzt wissen wir wenigstens woran es gelegen hat.

     

    habe selbst einen alternativen Text der sich auch gut singen läßt.

    Wütend wälzt sich einst im Bette

    Kanzler Helmut aus der Pfalz

    Gegen alle Etikette ...

    usw.

    leicht abgewandelter Text aus einem wie heisst das Dingens? -> Kommersbuch.