Nahost: Israel behält Leiche eines militanten Palästinensers
Die israelische Regierung will die Leiche eines am Dienstag an Lungenkrebs gestorbenen palästinensischen Häftlings nicht zur Beerdigung herausgeben. Das Büro von Verteidigungsminister Benny Gantz teilte am Mittwoch mit, die Leiche von Nasser Abu Hamid werde als Faustpfand bei Verhandlungen um die Herausgabe von israelischen Gefangenen und den sterblichen Überresten israelischer Soldaten in der Gewalt der militanten Hamas im Gazastreifen einbehalten. Abu Hamid war einer der Gründer und ehemaligen Anführer der Al-Aksa-Märtyrerbrigade, die als bewaffneter Flügel der Fatah von Präsident Mahmud Abbas gilt. Er starb im Alter von 50 Jahren, seine Krebserkrankung wurde im August 2021 diagnostiziert. Er wurde 2002 wegen des Todes von sieben Israelis während des zweiten palästinensischen Aufstands zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Hamas hält zwei israelische Gefangene fest und seit dem Gaza-Krieg 2014 die Überreste zweier getöteter Soldaten. Nach dem Tod Abu Hamids waren am Dienstag im Westjordanland Hunderte Menschen auf die Straße gegangen, Geschäfte wurden geschlossen. Einige Demonstranten waren vermummt und bewaffnet und schossen in die Luft. (ap)
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