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Nahost-AntrittsbesuchWesterwelle meidet jedes Fettnäpfchen

Seine erste Nahost-Reise absolvierte Außenminister Guido Westerwelle mit vorgefertigten Formulierungen. Außerdem sprach sich für eine 2-Staaten-Lösung aus.

Westerwelle unterwegs in der Welt. Heute: Ramallah. Bild: dpa

JERUSALEM taz | Mit blassem Gesicht und großer Zurückhaltung absolvierte Guido Westerwelle seinen Antrittsbesuch in Israel und dem Westjordanland erwartungsgemäß ohne besondere Zwischenfälle. Der junge deutsche Außenminister hatte sogar seine Antworten für die Pressekonferenzen zum Teil schriftlich vorformuliert, um Patzer von vornherein auszuschließen. Ganz offensichtlich will er erst seine Hausaufgaben machen und "einen persönlichen, authentischen Eindruck gewinnen", bevor er im Nahen Osten deutlicher mitredet. Genau das wünscht sich sein israelischer Amtskollege Avigdor Liebermann von der rechtslastigen Partei Israel Beteinu. Deutschland sollte "viel intensiver in unserer Gegend mitmischen", sagte er am Dienstag vor Journalisten in Jerusalem.

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit seien die beiden Außenminister "mit freundlicher Ehrlichkeit" miteinander umgegangen, ließ Westerwelle dann doch Kritik an der israelischen Siedlungspolitik durchblicken. Vor der Presse umging er allzu deutliche Worte und verschanzte sich hinter der "Roadmap", dem vor sechs Jahren zwischen den beiden Konfliktparteien vereinbarten "Fahrplan zum Frieden", in dem sich Israel zur Einstellung des Siedlungsbaus verpflichtete.

Auch in Ramallah blieb der deutsche Chefdiplomat eher vage und vermied es, sich der Formel seines Gastgebers, Premierminister Salam Fayyad, anzuschließen, für den der Baustopp unabdingbare Voraussetzung für eine Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen ist. "Wir sind uns einig", so betonte er vielmehr, "dass alles getan werden muss, um den Friedensprozess wiederzubeleben", um so zur Zweistaatenlösung zu gelangen. Dazu gehöre auch der Aufbau staatlicher Strukturen und Institutionen. "Ich unterstütze ausdrücklich den Plan von Premierminister Fayyad." Der palästinensische Regierungschef will ungeachtet der Entwicklungen im Friedensprozess innerhalb der kommenden zwei Jahre, wenn es sein muss unilateral, einen palästinensischen Staat aufbauen.

Zu dem sich abzeichnenden Gefangenenaustausch zwischen Israel und der Hamas, bei dem die Bundesrepublik vermutlich die entscheidende Rolle als Vermittlerin spielt, wollte sich Westerwelle nicht äußern. In Jerusalem genoss er jedenfalls die momentane prodeutsche Atmosphäre. Sowohl Liebermann als auch Staatspräsident Schimon Peres dankten ihrem Gast auch für die klare Position gegenüber der iranischen Atombedrohung, die, so wiederholte sich Westerwelle, "nicht nur Sache Israels, sondern der ganzen Völkergemeinschaft ist".

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20 Kommentare

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  • A
    aso

    „...Laut UN Sicherheitsratsresolution 242 vom 22. November 1967, welche Basis der Madrid-Konferenz 1991 und der Prinzipienerklärung 1993 war, wird von Israel nur erwartet, sich „aus Gebieten“ zurückzuziehen hin zu „sicheren und anerkannten Grenzen“, und nicht von „den Gebieten“ oder „allen Gebieten“, welche im Sechstagekrieg erobert wurden...

     

    Der UN-Sicherheitsrat erkannte folglich an, dass Israel einen Teil dieser Gebiete für neue verteidigungsfähige Grenzen beanspruchen durfte...

     

    Der Begriff „Besatzung“ erlaubt Pali- Sprechern, die Geschichte zu verzerren. Indem sie wiederholt auf die „Besatzung“ verweisen, gelingt es ihnen, die Kausalität des Konfliktes umzukehren, ganz besonders vor einem westlichen Publikum.

     

    Folglich erscheinen die gegenwärtigen territorialen Streitigkeiten als Resultat einer angeblichen israelischen Entscheidung „zu besetzen“, statt als das Ergebnis eines Krieges, welcher Israel durch eine Koalition arabischer Staaten 1967 aufgezwungen wurde...

     

    Die Vierte Genfer Konvention von 1949 verfügt in Artikel 6, dass die Besatzungsmacht nur insofern an ihre Bestimmungen gebunden ist, „soweit sie die Funktionen einer Regierung in dem in Frage stehenden Gebiet ausübt.“

    Auch nach dem früheren Haager Abkommen von 1907 kann ein Gebiet nur dann als besetzt gelten, wenn es unter der effektiven Kontrolle der Besatzer steht.

    (Nachdem Israel der Autonomiebehörde die Selbstverwaltung übertragen hat, kann von einer „Besatzung“ nicht mehr die Rede sein).

    Es wäre weit treffender, das Westjordanland und den Gazastreifen als „umstrittene Gebiete“ zu bezeichnen, auf welche sowohl Israelis als auch Palis Ansprüche haben....

    Würde die neutralere Spachregelung „umstrittene Gebiete“ benutzt werden, dann wären Palästinenser und Israelis gleichberechtigt auf einer Ebene. ....“:

    http://www.jcpa.org/JCPA/Templates/ShowPage.asp?DBID=1&TMID=111&LNGID=1&FID=382&PID=0&IID=1468

     

    Die von Ihnen unterstellten

    „unerklärlichen, möglicherweise irgendwie irrational-religiös motivierten Botschaften des Hasses“

    sind in der Hamas-Charta nachzulesen.

    Da nur eine Hudna angestrebt wird, kann von „langfristig wirkenden Friedenoptionen“ keine Rede sein.

    Wie soll mit einem Konfliktpartner verhandelt werden, wenn der die Vernichtung des anderen auf dem Plan hat?

  • P
    Publicola

    @ aso

     

    "Laut der IV. Genfer Konvention ist jede Siedlungsaktivität der Besatzungsmacht auf besetztem Gebiet illegal:

     

    „Die Besetzungsmacht darf nicht Teile ihrer eigenen Zivilbevölkerung in das von ihr besetzte Gebiet deportieren oder umsiedeln.“

     

    – Artikel 49/Absatz 6 des Genfer Abkommen über den Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten.

    […]

    Die Einrichtung und Erweiterung der israelischen Siedlungen im Westjordanland und im Gazastreifen wurden vom UN-Sicherheitsrat mehrmals als illegal bezeichnet, beispielsweise in den Resolutionen 446, 452, 465 und 471."

    http://de.wikipedia.org/wiki/Israelische_Siedlung

     

     

    Da beim Nahostkonflikt meine Erachtens

     

    nicht verantwortungsloses Ausleben, Begründen. Schüren und Verbreiten von für mich unerklärlichen, möglicherweise irgendwie irrational-religiös motivierten Botschaften des Hasses gegen eine der beiden Hauptvolksgruppen im Nahostkonflikt,

     

    sondern nur auf fairen Ausgleich bedachte, ernsthafte, verantwortungsbewusste, rationale Bemühungen um das Auffinden von zeitnah abzusehenden, langfristig wirkenden Friedenoptionen unter Achtung internationaler Regelwerke zielführend und dringlichst von Nöten sind,

     

    wird diese Diskussion zu dem Artikel hier meinerseits nicht weiter fortgeführt werden.

  • A
    aso

    @ max:

     

    „...perspektivwechsel ...

     

    ich muss mir doch nicht vorstellen...“:

     

    Scheinbar haben Sie diese begleitende Maßnahme einer Mediation nicht verstanden. Und sind nicht in der Lage, ihren Standort der Opferrolle in die Sie sich (und die Palis) hineinmanövriert haben, zu verlassen.

     

    Empathie:

    „in den Mokassins eines anderen gehen“ - (Indianische Redensart, vollständig „Urteile nie über einen anderen, bevor Du nicht einen Mond lang in seinen Mokassins gegangen bist“ für: sich in seine Rolle, seine Perspektive einfühlen)...“:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Perspektivenwechsel#Perspektiven.C3.BCbernahme

     

    Die Position der Palästinenser beschrieb ich bereits:

     

    „...Wer einen Israelkritiker binnen zehn Minuten älter aussehen lassen will als den Stones-Gitarristen Keith Richards, muss ihn nur mit ein paar interessanten Fakten konfrontieren....

     

    Nach Umfragen würden sich 70–90% der arabischen Staatsbürger (in Israel) – je nachdem, wie ehrlich die Befragten sein können – mit Händen und Füßen dagegen wehren, den israelischen Personalausweis gegen einen palästinensischen einzutauschen...“:

    http://philippika.blogspot.com/2006/05/leben-in-der-zionistischen-hlle.html

     

    Fakt ist auch, daß es vererbbare Sonderrechte gibt, wie UN-Behörde, plus Alimentation.

    Daß Gaza Judenfrei ist, was auch für die Westbank erwünscht ist.

    Im Gegenzug wandert die 20% arabische Bevölkerung in Israel aus?

     

    Gegenfrage: wie wird man zum überzeugten Fundi-Pali-Propagandist?

    Vielleicht mal weiterbilden?:

    http://www.bpb.de/themen/J7789V,0,0,Antisemitismus_von_links.html

  • M
    max

    ach aso ...,

    perspektivwechsel ...

     

    ich muss mir doch nicht vorstellen, was die jetzigen opfer machen würden, wenn sie die chance hätten täter zu sein, um einzugestehen, dass sie in der realität unterdrückt werden. das ist so eine komplett hypothetische argumentation, die besagt: weil ihr uns noch viel schlechter behandeln würdet als wir euch behandeln, wenn ihr könntet, ist die euch von uns zuteil werdende schlechte behandlung gerechtfertigt. macht das sinn? vor dem hintergrund der "herrschaft des rechts"?

    mit diesem argument könnte ich diverse mir körperliche unterlegene charakterschweine in meiner umwelt ständig gewalttätig unterdrücken, denn wenn die könnten, wie sie wollten, würde es mir unter denen ja noch viel schlechter gehen, als denen unter mir.

     

    aber da sie das thema perspektivwechsel aufgebracht haben: der sollte nicht im hinblick auf eine fiktive realität, die der rechtfertigung des eigenen verhaltens dient vorgenommen werden, sondern bezüglich der realen situation. und dann versetzt man sich in die situation des anderen.

    was sie machen ist das gegenteil. sie versuchen nicht, sich in die position der palästinenser hineinzuversetzen, sonder imaginieren eine welt, die zur rechtfertigung tatsächlichen unrechts taugt. das ist der absolute klassiker aller unterdrücker. rechtfertigungen gibt es immer. die freie welt foltert ja auch nur um der erhaltung der demokratie willen und führt krieg um das elend zu beenden. wenn man sich über hypotetische realitäten rechtfertigen kann, dann findet jeder immer eine rechtfertigung für sein tun, den der hypotetischen welten gibt es unzählige.

     

    im übrigen sondern sie den selben schmonz wie immer ab. palis wie israelis können gleichermaßen in der westbank siedeln ... genau. und in israel können auch beide bevölkerungsgruppen nach belieben siedeln, nicht wahr? und in jerusalem bekommen juden wie araber gleich schnell eine baugenehmigung? und alle dürfen gleichermaßen alle straßen befahren und haben gleich viele rechte an den checkpoints?

     

    sind sie eigentlich irgendwie beauftragt, diese kruden unwahrheiten und relativierungen hier zu verbreiten, oder glauben sie sich selbst?

    was sie machen ist reine polemik und rechtfertigung des nicht rechtfertigbaren unter immer verschwurbelteren argumentationskonstruktionen. kapier ich nicht. ich hoffe sie bekommen für ihren propagandakrempel geld. das würde wenigstens eine "rationale" erklärung liefern.

  • A
    aso

    @ Publicola:

     

    „...Eine Argumentation ohne jeglichen Bezug auf belegbare (!) Fakten führt drastisch von der Wirklichkeit fort...“:

     

    Genau.

    Das sieht dann etwa so aus:

     

    „...Islamismus und der ihn begleitende Terror sind Ergebnis einer mangelnden Friedensbereitschaft des Siegers im Sechstagekrieg 1967 und seiner mächtigen Freunde und Alliierten...“

     

    In Oslo bot Israel 95% des seit dem Sechstagekrieg besetzten Gebietes an, für die restlichen 5% bot es Gebietstausch an.

     

    Die Palästinenser lehnten ab, nicht zuletzt, weil sie sonst den UNO-Flüchtlingsstatus verloren hätten und von der UNO und der EU keine Gelder mehr bezogen hätten. Die Schweizer Banken freuen sich wegen der fetten Konten der palästinensischen Politiker mit.

     

    Denn diese Gelder werden als einzigen Flüchtlingen in der Welt nicht nur ihnen, sondern auch allen ihrer nachkommenden Generationen bezahlt.

    So hält die EU den „Israel – Konflikt” weiterhin schön am köcheln, um sich lieber die auch über Erdöl verfügenden 23 % Muslime, als die über Jaffa-Grapefruits verfügenden nur 0,2 % Juden der Menschheit warmzuhalten.

     

    60 % der Europäer bezeichneten 2003 die Juden als größte Gefahr für den Weltfrieden. Sie erwiesen sich als gelehrige Schüler des Lehrmeisters Goebbels.

     

    Das Scheitern von Camp David II:

     

    „...Viele Stimmen kritisierten den Palästinenserchef jedoch scharf für seine ablehnende Haltung in den Verhandlungen und seinen Verzicht auf ein Gegenangebot.

     

    So warf Bill Clinton Arafat vor, die Schuld am Scheitern der Gespräche zu tragen: "You have been here fourteen days and said no to everything."

     

    Prinz Bandar von Saudi-Arabien, der hinter den Kulissen eine entscheidende Rolle bei den Friedensgesprächen gespielt hatte, nannte Arafats Ablehnung

    "ein Verbrechen gegen die Palästinenser, ja gegen die gesamte Region"...:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Camp_David_II

     

    Islamismus:

     

    „...al-Husseini floh im Frühjahr 1941 ... als Frau verkleidet nach Deutschland, wo er in Oybin als persönlicher Gast Adolf Hitlers residierte...

     

    Nach dem Sieg der Alliierten in der Zweiten Schlacht von El-Alamein rief er zum Dschihad gegen die Juden: „Ich erkläre einen heiligen Krieg, meine Brüder im Islam! Tötet die Juden! Tötet sie alle!“...

     

    Für Husseini habe die „Endlösung“ die Lösung der Probleme in Palästina dargestellt...

    Der Mufti drängte immer wieder auf den strikten Vollzug des Völkermordes an den Juden, unter anderem, indem er Ribbentrop gegenüber die Wichtigkeit der „Lösung des Weltjudenproblems“ beschwor...

    al-Husseini war der politische Mentor der von Jassir Arafat befehligten PLO...:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Mohammed_Amin_al-Husseini

  • P
    Publicola

    Eine Argumentation ohne jeglichen Bezug auf belegbare (!) Fakten führt drastisch von der Wirklichkeit fort - vielleicht zum Mond oder gar zum Mars, nicht aber zur Analyse der Realität und damit zu möglichen Friedensansätzen.

     

    1)

    Islamismus und der ihn begleitende Terror sind Ergebnis einer mangelnden Friedensbereitschaft des Siegers im Sechstagekrieg 1967 und seiner mächtigen Freunde und Alliierten

    [- wir schreiben das Jahr 2009, also ca. 40 Jahre, d.h. es war sehr viel Zeit um Frieden zu schließen; die Friedensbedingungen legt seit Existenz der Menschheit bekanntlich der Sieger fest - ]:

    "Eine weitere wichtige Phase für die Entwicklung des Islamismus stellt der Sechstagekrieg von 1967 und die Zeit unmittelbar danach dar. Die bis dahin vorherrschende Ideologie des arabischen Nationalismus erschöpfte sich in dem von den arabischen Staaten als demütigende Niederlage betrachteten Krieg gegen Israel. Islamismus wurde eine akzeptable Alternative für viele, die, vom arabischen Nationalismus und Sozialismus enttäuscht, nach einer ideologischen Ergänzung suchten." (http://de.wikipedia.org/wiki/Islamismus#Nach_dem_Sechstagekrieg:_Der_Islamismus_ersetzt_den_Nationalismus )

     

    2)

    Internationale Regelwerke (Menschenrechte, Haager Landkriegsordnung, UN-Beschlüsse etc. ) dienen als Ergebnis von etlichen Kriegen und Weltkriegen dem ausschließlich Zweck, beachtet zu werden, um militärische Konflikte zu verhindern, zu vermeiden oder im Falle schon bestehender Waffengänge diese schnellstens abklingen zu lassen. Internationales Recht, wie der Name sagt, hat für alle staatliche Entitäten zu gelten.

    So einfach ist das !

  • A
    Anniealina

    Ich bin mal wieder geschockt auf welchem Niveau hier kommentiert bzw eben einfach sich ausgeschissen wird.....es geht um Menschenleben.

  • A
    aso

    @ max :

     

    Hifreich bei Ihrer Fragestellung wäre ein Pespektivwechsel. Wie bei einer Mediation.

    Mal in die Rolle des Anderen schlüpfen.

     

    Stellen Sie sich einfach vor, die Palis wären in der Rolle der Israelis (also der Mehrheit, das wäre dann mit Scharia inklusive...),

    und die Israelis muckten als Minderheit auf:

     

    mit Terroranschlägen, Raketenterror gegen Zivilisten, Entführungen/Geiselnahmen, etc.

    Das ist noch nicht alles: sie wollen noch einen eigenen Staat, und drohen, den Pali-Staat zu vernichten...

     

    Glauben Sie wirklich, die Palis würden darauf so SOFT reagieren, wie es die Israelis ständig tun?

    Eine Mediation kann nur funktionieren, wenn beide Konfliktparteien gemeinsame Ziele formulieren können.

    Daran scheitert es schon. Das ist der Grund für den Dauerkonflikt.

     

    Dazu kommt noch, daß nach islamischem Rechtsverständnis ein bereits unter islamischer Kontrolle gestandenes Gebiet unter keinen Umständen aufgegeben werden darf (gilt auch für Spanien...).

     

    Das ist der Grund dafür, daß Palis niemals einen Friedensvertrag unterschreiben würden.

    Möglich ist nur eine Hudna (befristete Waffenruhe).

     

    Im übrigen:

    Die Westbank ist kein fremdes Staatsgebiet. Palis können dort genauso siedeln wie Israelis...

    Rechtlosigkeit der Palis:

    In Israel haben sie die gleichen Rechte wie Israelis (brauchen nicht mal Wehrdienst leisten), in Gaza und Westbank verwalten sie sich weitgehend selbst...

    „das fehlen jeglicher zukunftsperspektive?“:

    Nur mal als Beispiel: was haben sie mit den Gewächshäusern gemacht, die Israelis in Gaza zurückließen?

    Wo sind die Milliarden (4fache des Marshall-Plans) an Hilfsgeldern geblieben?

  • M
    max

    letztlich ist doch allen beteiligten und auch den hier schreibenden klar, dass israel die palästinenser unterdrückt.

    man kann nur - wie einige hier - auf die idee kommen, das wäre in ordnung so, weil die antisemitischen palästinenser eine bessere behandlung nicht verdient haben.

    es ist letztlich auch nicht wichtig, was auf dem papier der hamas steht, wenn man sich die taten des israelischen staates einfach nur ansieht. dass die hamas kranke vernichtungsfantasien in ihrem heiligen gedöns auflistet will ja keiner verteidigen, aber wie verteidigt man den siedlungsbau? die landnahme? die erniedrigungen an checkpoints und im übrigen alltag? die rechtlosigkeit der palästinenser? das fehlen jeglicher zukunftsperspektive?

    ist das alles damit zu erklären und zu rechtfertigen, dass sie eben alle antisemitisch und scheisse sind?

    wenn ja, dann sollte sich der staat israel wenigstens aufhören sich mit demokratie und rechtsstaaatlichkeit zu brüsten, denn an diesen errungenschaften haben die palästinenser nicht teil.

  • P
    Publicola

    @ Schaum vorm Mund

     

    „Massenkrampf, Budengeläut, Halleluja und derwischmäßiges Wiederholen monotoner Schlagworte, bis alles Schaum vorm Munde hat“.(Thomas Mann in seiner Rede »Appell an die Vernunft« am 17. Oktober 1930 im Berliner Beethovensaal)

     

    Es amüsiert, dass EU-Entwicklungskommissar Louis Michel, der Dirigent Daniel Barenboim und der ehemalige Deutsche und Friedensaktivist Uri Avnery gleichgesetzt werden mit den Politikern "Ghadafi, Ahmadinedjad".

     

    Fast alles, was man in Deutschland mit seinen begrenzten argumentativ-intellektuellen Geisteskräften nicht zu begreifen vermag oder will, erledigt man inzwischen seit einigen Dekaden wohlfeil mit dem Etikett „Antisemitismus“. Very easy. Eines dieser intellektfeindlichen Erbteile unserer famosen lethalen Nazi-Vorfahren.

     

    Wie kann man glauben, auf Dauer konstruktive Vorschläge mit der "Keule ‚Antisemitismus‘ totschlagen" zu dürfen ?

     

    Für den Israel/Palästina Konflikt gilt - trotz aller vernunftfeindlicher Antisemitismus-Ausfälle - das Wort von Mahatma Gandhi und Martin Luther King:

    „Aug um Auge – und bald ist die ganze Welt blind“

     

     

    Internationales Regelwerk für eine Besatzungsmacht:

     

    Seit dem II. Weltkrieg ist es jedem Staat verboten u. keinem Staat gelungen, sein Territorium durch Annektionen zu erweitern. Das hat bisher nur Israel getan. Israel hat mehr UN-Resolutionen missachtet, als jeder andere Staat

     

    Unverteidigte Städte, Dörfer, Wohnungen o. Gebäude dürfen nicht angegriffen werden (Artikel 25). Ein Besatzer ist verpflichtet, die öffentliche Ordnung u. das öffentliche Leben wiederherzustellen u. aufrechtzuerhalten (Artikel 43). Die Einziehung von Privateigentum ist verboten (Artikel 46 u. 47). Kollektivstrafen an der Bevölkerung für die Taten Einzelner sind verboten (Artikel 50).

    • Haager Landkriegsordnung

    http://de.wikipedia.org/wiki/Haager_Landkriegsordnung

  • A
    aso

    @ P.M.:

    „...Rein aus Interesse: Wo steht bei der Hamas, dass sie alle Juden weltweit ausrotten will?...“:

     

    ...In deren Charta (und der Präambel).

     

    @ ohne Verstand:

    „...Frau Knaul, wieso war der Guido denn blass?...“:

     

    Ist doch klar:

    Ihm ging die Phantasie durch, als er sich vorstellte, er würde in dem Gottesstaat Hamastan inklusive Scharia:

    http://www.pro-medienmagazin.de/nachrichten.html?&news[action]=detail&news[id]=2368

     

    mit seinem Freund in einem Hotelzimmer von „Gotteskriegern“ aufgegriffen, und nicht erkannt...

  • DG
    Dirk Gober

    @P.M.:

    Darf ich Ihre Frage als parodistisch betrachten, wollen Sie wirklich nur Informationen oder sind Sie einer der zahlreichen Islamisten-Aktivisten, die die Foren von für faschistoide und rassistische Propaganda mißbrauchen?

     

    Aber, um an das Gute auch in Ihnen zu glauben:

    Siehe Hamas-Charta von 1988, die nach wie vor in Kraft ist (z. B. Artikel 7: Die Stunde des Gerichtes wird nicht kommen, bevor Muslime nicht die Juden bekämpfen und töten, so dass sich die Juden hinter Bäumen und Steinen verstecken und jeder Baum und Stein wird sagen: 'Oh Muslim, oh Diener Allahs, ein Jude ist hinter mir, komm und töte ihn!'“).

    Von Ansprüchen auf ganz Palästina, verbunden mit zahlreichen Völkermordphantasien (natürlich nur ab einem Kräfteverhältnis von 20:1 für Islamisten, da es sonst zu gefährlich wäre und man in Gefahr geriete, vor dem geplanten Termin die 73 Trauben in Allahs Paradies zu kosten) ganz zu schweigen.

     

    Weitere Belege darüber und über die Holocaust-Leugnung (welche, nur wenn von Nicht-Moslems betrieben regelmäßig für Empörung sorgt) dürfen Sie als fleißiger Mensch selbst recherchieren. Allerdings ist es dabei nicht hilfreich, nur auf Websites islamistischer NSDAP-Klone zuzugreifen.

     

    Im übrigen finde ich es nach wie vor zum Kotzen, wie sich linke und andere faschistische Holocaust-Leugner stets hinter "Solidarität mit den Palästinensern" und "Israel-Kritik" (welch Wunder, daß es dabei immer nur eine Seite zu kritisieren gibt) verstecken. Aber feige waren solche Gestalten ja schon immer.

  • P
    P.M.

    @anna-luehse, @Dirk Gober:

     

    Rein aus Interesse: Wo steht bei der Hamas, dass sie alle Juden weltweit ausrotten will? bzw. was sind Ihre Quellen dafür?

     

    MfG

  • D
    DerVerstand

    @ Frau Knaul aka Pro-Israiliesche Journalistin!

     

    ..."nicht nur Sache Israels, sondern der ganzen Völkergemeinschaft ist".

     

    1) Wer oder Was ist die Völkergemeinschaft von der wir sprechen?

    Gehören dazu auch Völker die jahrelang unterdrückt werden?!

     

    2) Was für einen Aussenminister haben wir, wenn ich fragen darf, der Angst hat Frei zu sprechen, der über Dinge redet die Ihm aufgeschrieben wurden sind und die Frechheit besitzt sich in Namen des deutschem Volke zu repräsentieren!

     

    Ich bitte Sie um aller Vernunft, doch sowas kann kein Aussenminister sein, unsere Politiker sind doch keine Marionetten und Fussabtreter von Israel, oder doch ??!!

     

    Frau Knaul, wieso war der Guido denn blass?

     

    Weil er vllt. das Verhältnis gesehen hat zwischen den Palästinensern und den Israilies und gesehen hat wie Unterdrückung auf radikale Art und Weise von einem hochentwickeltem Land praktiziert wird?!

     

     

    Das schlimme daran ist, dass die Mehrzahl der Menschen durch die Medien wirklich denkt, dass unsere Nationen Gerecht, Friedlich und Zivilisiert sind, doch die Realität ist, dass unser Europa, Israel und die USA das kaputt machen für was für früher gekämpft haben!

    Und somit uns unbeliebt in der WElt machen, ohne es zu merken, wir werden es erst merken wenn es zuspät ist, dank unseren propaganda und massenverblödungs Medien!

  • S
    Stefan

    @Publicola:

    Mehr Zitate zur Diffamierung Israels waren nicht zu finden? Schwache Leistung. Wie wäre es mit Paech, Ghadafi, Ahmadinedjad und anderen unappetitlichen Zeitgenossen? Übrigens schützt eine jüdische Abstammung nicht vor törichten oder dümmlichen Aussagen, wie du bei den von dir Zitierten hervorragend sehen kannst.

    In der Tat wäre es schön, wenn Israel mal zeigen könnte, was es zu bieten hat und sich nicht ewig gegen seine verbalen und non-verbalen "Kritiker" verteidigen müsste. Gibt es ein anderes zivilisiertes Land dieser Erde, bei dem die internationale Gemeinschaft so großzügig über Angriffe seiner Feinde und die Ankündigungen seiner Vernichtung hinweg sieht?

    Diese ewige Leier "die rechtfertigen ihre heutigen Verbrechen mit dem erlittenen Holocaust" ist nich nur infam, sondern klar antisemitisch!

  • P
    Publicola

    I)

    Internationales Regelsystem gilt nicht für Israel:

     

    "Israel missachtet das humanitäre Völkerrecht", sagte EU-Entwicklungskommissar Louis Michel der belgischen Zeitung "La Libre Belgique".

    • (Spiegel Online, 13.01.2009)

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,600981,00.html

     

    "Es würde im Gegenteil Israel unendlich gut tun, wenn es aus seiner fantasierten Position, das ewige Opfer zu sein, herausgeführt würde, und wie jeder andere Staat auch fest in das internationale Regelsystem eingebettet würde. Das heißt, dass die widerrechtliche Besetzung des Westjordanlands und die völkerrechtswidrige jahrelange Belagerung Gazas sanktioniert und boykottiert werden müssen. Die EU sollte Israel ebenso an seinen Fortschritten in Beachtung von Völkerrecht und Menschenrechten messen wie die Türkei und Serbien. Die rechtliche Bewertung des Falles Olmert sollte ebenso wie im Fall Milosevic in Den Haag erfolgen."

    • Rolf Verleger

    (www.hintergrund.de – 5.1.2009)

    Prof. Dr. Rolf Verleger ist Psychologe an der Universität Lübeck. Er baute die Jüdische Gemeinde Lübeck und den Landesverband Schleswig-Holstein mit auf und ist seit 2006 Delegierter des Landesverbands im Zentralrat der Juden in Deutschland.

    http://www.hintergrund.de/20090105335/globales/kriege/gaza-der-b%C3%B6se-b%C3%B6se-nachbar.html

     

     

    II)

    Hamas – Resultat israelischer Besatzungspolitik:

     

    In einem Brief, den die FAZ im Internet unter www.faz.net/barenboim dokumentiert, äußert der israelische Musiker:

    "Wir dürfen nicht vergessen, dass die Hamas, bevor sie von den Palästinensern gewählt wurde, von den Israelis taktisch gefördert wurde, weil man Arafat schwächen wollte."

    • (1.1.2009)

    www.faz.net/barenboim

     

    Der israelische Friedensaktivist und frühere Knessetabgeordnete Uri Avnery, einst Mitglied der zionistischen Terrororganisation Irgun, stellt fest:

    "Es ist kein Geheimnis, dass es die israelische Regierung war, die die Hamas anfangs mit aufbaute. […] Jahrelang wurde die islamische Bewegung in den besetzten Gebieten von den israelischen Behörden begünstigt. Man kalkulierte einfach und naiv: Zu jener Zeit wurde die PLO als der Hauptfeind angesehen und Yassir Arafat als Satan. Die islamische Bewegung predigte gegen die PLO und gegen Arafat und wurde deshalb als Verbündeter betrachtet."

    • (www.taz.de 5.1.2009).

    http://www.taz.de/1/politik/nahost/artikel/1/hamas-hoch-zehn/

  • DG
    Dirk Gober

    @Anna Luehse:

    Natürlich haben die Islamisten keinen einzigen Artikel entfernt, der die Ausrottung der Juden fordert. Ob die Links- und Rechtsextremen in Deutschland, sowie die "Israel-Kritiker" gerade deswegen solchen Organisationen die Stange halten?

    Oder kann sich jemand an einen Palästinenser-kritischen Artikel z. B. in der taz erinnern, bzw. einen pro-Israelischen? Ich zumindest nicht.

     

    Die NPD, die solche Aussagen nicht ÖFFENTLICH tätigt, wird hier allgemein als DAS Übel gesehen. Ich frage mich, warum die arabischen NPD/NSDAP-Klone etwas Besseres sein sollen.

  • TW
    Tobias Wolf

    Hallo!

     

    Da das Judentum genauso wie das Christentum und der Islam eine Religion ist, kann man , wenn man von sich behauptet ein Jude zu sein,in den aller meisten Fällen seine Religionszugehörigkeit, aber nur ganz selten seine Volkszugehörigkeit damit meinen. Wenn man sich die verschiedenen Bevölkerungsgruppen anschaut, stammen die meisten Bewohner Israels aus (Ost-)Europa, und anderen Kontinenten dieser Erde,sind also zum Judentum konvertierte Deutsche, Russen, Ukrainer,Amerikaner usw., aber nur die wenigsten der Bevölkerung des Staates Israels sind direkte Nachfahren der Menschen, die sich vor 2000 Jahren "Juden" im Sinne eines Volkes nannten, und auch diesen Teil der Erde bevölkerten, und das ist der Arabische Teil der dort lebt. Dieser wird zu allem überfluss in dem Staat Israel schickaniert.

    Die meisten Menschen da unten in Israel sind konvertierte Europäer und anderes, die die Urbevölkerung (Araber) da unten verdrängt hat, aber es ist auf gar keinen Fall ein ganzes Volk plötzlich heimgekehrt.

    Ariel Scharons Vorfahren stammen zum Beispiel aus Weißrussland. Wer glaubt das seine Vorfahren von Jerusalem bis nach Weißrussland gewandert sind? In seinem Fall stammen seine Vorfahren aus Weißrussland, also sind Europäer die irgendwann das Judentum als ihre Religion entdeckt haben, aber das bedeutet nicht, das man ein direkter Nachfahre des Volkes Israels ist.

    Das heißt die meisten Menschen die da runter gehen kommen nicht ins land ihrer Vorfahren, sondern verlassen das land ihrer Vorfahren um wo anders, auf dem land von Menschen, dass das Land deren Vorfahren ist zu siedeln. Aber natürlich ändert das nix daran das Juden, genauso gleichwertig, großartig und toll sind wie Christen, Muslime und alle anderen Menschen auch.

  • G
    Guido

    Wer keinen Frieden wil, kriegt auch keinen.

  • AL
    Anna Luehse

    "Westerwelle will 2-Staaten-Lösung" -

     

    Is' klar, die Macht des Faktischen und so.

    Ein "Staat" für die nationalistische Fatah, und ein Staat für deren TODFEINDE, die Scharia-Freunde der radikalislamischen Hamas.

    Allerdings: Wo bleibt das kleine 6-Millionen-Völkchen der Israelis?

     

    P.S.: Hat die Hamas schon jene Artikel aus ihrer Charta entfernt, der die Ausrottung aller Juden weltweit fordern?