Nadine Angerer ist Weltfußballerin 2013: Zwei Paraden zum Triumph
Nadine Angerer ist zur besten Fußballerin des Jahres 2013 gekürt worden. Dabei waren die Leistungen der deutschen Torhüterin nicht immer die besten.
BERLIN taz | Die beste Fußballerin des Jahres 2013 ist eine Torhüterin aus Deutschland. Nach dem vom Weltverband Fifa organisierten Votum fiel die Wahl auf Nadine Angerer. Ein einziges Spiel dürfte den Ausschlag dafür gegeben haben, dass die 35-Jährige ausgezeichnet wurde. Im Finale der Europameisterschaft im Sommer in Schweden hielt sie zwei Elfmeter und war damit die Sieggarantin beim 1:0 über Norwegen.
Es wunderte sich am Montag in Zürich niemand, dass die gebürtige Unterfränkin die Auserwählte war. Während über den Sieger der Männerwahl, Cristiano Ronaldo, heftig diskutiert wurde, weil viele der Meinung waren, Franck Ribéry, der beste Spieler des FC Bayern München, hätte ausgezeichnet werden müssen, sinnierte keiner über die Wahl Angerers.
Dabei waren die Leistungen der fünffachen Europameisterin und zweifachen Weltmeisterin nicht immer die besten. Aber was eine Spielerin im Liga-Alltag fabriziert, bleibt meist in der immer noch recht kleinen Frauenfußballfamilie. Als die Kapitänin der Nationalmannschaft im letzten Vorbereitungsspiel zur EM gegen Weltmeister Japan einen nicht allzu scharf getretenen Fernschuss passieren ließ, waren es auch nur ein paar Augenzeugen auf der Tribüne, die der Meinung waren, die Nationalmannschaft habe ein Torhüterinnenproblem. Ganz laut war die Kritik an Angerer nach dem Viertelfinalaus bei der Heim-WM 2011 gegen Japan. Ihr wurde der Siegtreffer der späteren Champions angekreidet.
Angerer ging erstaunlich souverän mit der Kritik um und hat begonnen, Pläne für ihren Karriereherbst zu schmieden. Nach Stationen beim FC Bayern München, bei Turbine Potsdam, wo sie zweimal deutsche Meisterin und Uefa-Cup-Siegerin wurde, nach einem Gastspiel bei Djurgården in Schweden, der Rückkehr nach Deutschland zum 1. FFC Frankfurt, spielt sie derzeit in Australien für Brisbane Roar. Sie wolle mal einen neuen Kontinent kennenlernen, sagte sie.
Bald wird ein weiterer dazukommen. Im April wechselt die gelernte Physiotherapeutin, die Interessierte auch für Vorträge zum Thema Motivation buchen können, zu den Portland Thorns in die US-Profiliga.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Geschasste UN-Sonderberaterin
Sie weigerte sich, Israel „Genozid“ vorzuwerfen
Prognose zu Zielen für Verkehrswende
2030 werden vier Millionen E-Autos fehlen
Fake News liegen im Trend
Lügen mutiert zur Machtstrategie Nummer eins
Mord an UnitedHealthcare-CEO in New York
Mörder-Model Mangione
Vertrauensfrage von Scholz
Der AfD ist nicht zu trauen
Partei stellt Wahlprogramm vor
Linke will Lebenshaltungskosten für viele senken