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Nachruf auf Bobby CharltonDer Botschafter Englands

Der Fußballer Bobby Charlton war zeitweise berühmter als die Queen und weltweit respektiert. Er ist mit 86 Jahren gestorben.

Sir Bobby Charlton Foto: Daniel Karmann dpa

Es gab Phasen in der Weltgeschichte, die 1960er- und 1970er Jahre, da war Bobby Charlton der berühmteste Engländer, der sich auf dieser Erde bewegte. Deutlich bekannter als die Queen oder Paul McCartney.

Geboren wurde Robert Charlton 1937 im nordenglischen Ashington, und wie er und sein Bruder Jackie zum Fußball kamen, darüber gibt es verschiedenen Geschichten. Eine lautet, dass es ihre Mutter Cissie war, deren Vater und deren vier Brüder allesamt Profis waren. Sie war es, die die Jungs trainierte. Der Vater von Bobby und Jackie hatte mit Fußball nichts zu tun.

Katastrophe in München

Die Fußballschule muss gut gewesen sein, jedenfalls verpflichtete Manchester United den jugendlichen Bobby, der wurde bald Stammspieler, 1957 englischer Meister und kickte mit im Europapokal. Dann die Katastrophe. Auf dem Rückflug nach einem Spiel in Belgrad hatte das Flugzeug einen Tankstopp in München, doch beim Start explodierte die Maschine. 44 Menschen saßen darin, das gesamte Team von Manchester United, Sportjournalisten, Begleitpersonal. 23 Menschen kamen um.

Bobby Charlton überlebte, und er hatte enormen Anteil daran, dass Mannschaft und Stadt die Katastrophe verarbeiteten. Der Wiederaufbau gipfelte in der Meisterschaft 1965, dem WM-Titel 1966 und im Europokal der Landesmeister 1968. Für Charlton bedeutete das den Ritterschlag, er wurde Sir Bobby. Weltweit wurde er als die perfekte Verkörperung des englischen Fußballs, ja Englands respektiert. Der Guardian drückt es so aus: „There was only one Bobby Charlton.“ Charlton verstarb am Samstag im Alter von 86 Jahren.

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1 Kommentar

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  • Damals war mehr Anstand



    Bobby Charlton repräsentierte wie Uwe Seeler eine Zeit, von der junge Menschen kaum mehr eine Vorstellung haben:



    Fairness trotz Härte, Kampfgeist, Sportsgeist, Hingabe zum Sport, Menschlichkeit, Kameradschaft auch mit dem Gegner, ja fairer Verlierer auch;



    und gerade nicht „Ich will Millionen, wer zahlt mehr, Moral und Fairness-was ist das? Seine Knochen…mir doch egal, es geht um viel Geld!“



    Unterschwellig schätzen wir Menschen all dies, doch bejubeln wir die falschen Ideale, die Gier und die Selbstsucht.



    Uwe und Bobby, erloschene Leuchttürme eines ehemals ehrenwerten Sports…