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Nachhaltige PensionsfondsSichere Rente durch Klimaschutz

Gewaltige Summen: Wie Investoren Pensionsfonds und Versicherungen von mehr Nachhaltigkeit überzeugen wollen.

Geldanlagen in die nachhaltige Wirtschaft sind eine sichere Altersvorsorge, meinen Investoren Foto: zenit

Berlin taz | Pensionsfonds sind ein Paradoxon. Sie verwalten weltweit rund 40 Billionen Dollar an Erspartem. Das Geld muss angelegt werden. Es darf nicht mit riskanten Investitionen verzockt werden, soll es doch langfristig Hunderten von Millionen Rentner*innen den Lebensabend sichern. Und doch wird ein Großteil davon in Industrien gesteckt, die das Klima zerstören – schlechte Aussichten für die Renten künftiger Generationen.

Eine Investorengruppe will jetzt einen Teil der gewaltigen Summen für den Klimaschutz akquirieren. Dahinter steckt die Vermögensverwaltung Wermuth Asset Management und die Münchner AQAL AG, die sich auf Investitionen in grüne Firmen spezialisiert haben. „Der politische Druck ist da und der Druck der Straße ist da“, sagt Wermuth-Berater Horend der taz.

Seit dem Klimaschutzabkommen von Paris 2015 ist das sogenannte Divestment unter Investoren beliebt – Universitäten, Kirchen, große Versicherer, Pensionsfonds oder staatliche Fonds versprechen, ihr Geld nicht mehr in Kohle-, Öl- oder Gasfirmen zu stecken oder es schrittweise daraus abzuziehen. Mittlerweile haben solche Investoren laut der Klimaschutzorganisation 350.org versprochen, über 8 Billionen Dollar aus den alten Industrien abzuziehen. Die Frage ist nur: Wohin mit dem Geld?

Dort setze der neue Fonds an, sagt Horend. Denn gerade Pensionsfonds, in Deutschland hauptsächlich Rücklagen von Bund und Ländern für Beamtenpensionen, sind stark reguliert: Sie müssen ihre Gelder streuen, das Risiko darf nicht zu hoch sein, weshalb die Renditeerwartung deutlich geringer ist als bei riskanteren Aktienfonds.

In die saubere Wirtschaft investieren

„Pensionsfonds sind wegen ihrer langfristigen Verpflichtungen ideal dazu geeignet, eine nachhaltige Entwicklung zu finanzieren“, schrieb bereits 2018 eine Gruppe von Finanzexperten in einem Report für die EU-Kommission. Dies gilt auch für große Rückversicherer.

Das Konzept der Gruppe um Horend ist nun, direkt in Firmen zu investieren, die für eine sauberere Wirtschaft stehen: etwa erneuerbare Energien, Elektrobusse, Batteriefabriken, öffentlicher Nahverkehr für Kommunen, Landwirtschaft. Um das für Pensionsfonds attraktiver zu machen, sollen die Investitionen breit gestreut werden – das ist das Neue an dem Ansatz: Die Investitionen in mehrere Branchen machen Risiken und Rendite für die Pensionsfonds kalkulierbar.

Im Herbst soll der Fonds an den Start gehen und zunächst 20 bis 40 Milliarden Euro einsammeln. Sitz des Fonds soll das „Zentrum der Energiewende“ werden: Berlin.

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4 Kommentare

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  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Wären die gennannte Branchen rentable und sicher, würde längst investiert. Da das nicht passiert, sind sie wohl bisher entweder das eine oder das andere oder beides nicht gewesen. Und jetzt soll das Geld der zukünftigen Rentner dort hineingepumpt werden? Weil es u. U. gut für die Umwelt ist? Was ist mit Firmen wie Solarworld oder SMA? Ein gutes Invest? Die einen sind schon pleite, die anderen auf dem Weg dorthin.

    • @80576 (Profil gelöscht):

      "Wären die gennannte Branchen rentable und sicher, würde längst investiert. Da das nicht passiert..."

      Das ist ein alter Hut. Pensionsfonds -. die es vor allem im Ausland gibt - investieren in deutsche Solaranlagen und Windparks wegen der guten und sicheren Renditen.

      • @A. Müllermilch:

        Genau. Die der dumme Endverbraucher durch die EEG Umlage bezahlen muß.

  • "Und doch wird ein Großteil davon in Industrien gesteckt, die das Klima zerstören – schlechte Aussichten für die Renten künftiger Generationen."

    Pensionsfonds haben aber nicht die Aufgabe, Renten künftiger Generationen zu sichern, sondern die Renten der Fondsmitglieder zu bezahlen. Ein Pensionsfonds ist kein gerade "Generationenvertrag" - und das macht ihn so sympathisch.