: Nachgefragt
■ Mit "Radio Sparkasse" dabei
NACHGEFRAGT
Mit „Radio Sparkasse“ dabei
In den Chefetagen von Radio Bremen hängt nicht nur der Hausegen schief. „Die Programmdirektion ist daran nicht beteiligt“, sagt Hörfunk-Programmdirektorin Karola Sommerey barsch auf die Frage nach dem illustren Kreis, der sich in der Sparkasse auf Einladung des CDU-Spitzenkandidaten Nölle 8.5. getroffen hat. (vgl.taz 7./11.5.) Worum ging es? Die Herren haben Vertraulichkeit vereinbart.
Versuchen wir es dennoch. Es ging um die Hörfunk-Frequenz, die ab 1992 für einen privaten lokalen Anbieter in Bremen vergeben werden soll. 6 Millionen kostet ein privat betriebenes Radio im Jahr, hat Weser-Kurier-Verleger einmal ausrechnen lassen. Werbung soll die einspielen, also muß die Welle werbefreundlich sein daß der Rubel rollt. Die Werbe-Funk-Combi mit Radio RSH ist deshalb immer dabei.
Erstens: Neben Konzertagentur, Einzelhändlern und Sparkasse fehlte einer, Werder Bremen. Die werden auch mitmachen, wenn sie ihre Werbe-News locker einstreuen können. (Kein Problem.)
Zweites Problem: Der Herr Scheidmann von „Weser-Film“ mit der Nightclub-Familie, von seinem Duzfreund Wedemeier schon am Rathaus-Kamin als Geschäftsführer für die private Welle ins Auge gefaßt, soll außen vor bleiben. Abgrundtiefes Mißtrauen in der Herrenrunde.
Drittes Problem: Ordemann (Weser- Kurier) ist schon bei Radio ffn engagiert, einem Konkurrenten. Er zögert noch.
Viertens: Die Antragsteller könnten als CDU-Klüngel erscheinen. Am letzten Mittwoch war das den Herren sehr unangenehm. Sie vereinbarten, daß der CDU- Spitzenkandidat Sparkassenvorstand Ulrich Nölle nach innen die Runde weiter koordiniert, daß nach außen aber Sparkassenvorstand Rebers auftritt und im Zweifelsfall auch alles unterschreibt.
Fünftens: Der Sozifunk Radio Bremen darf nicht beteiligt werden an „Radio Sparkasse“. Und auch nichts erfahren, denn die halten interessante Informationen für etwas, das veröffentlicht gehört. rr
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