■ Nachgefragt: Was mag Jacko?
Sie erwarten heute hohen Besuch, Herr Klimsch. Sind Sie aufgeregt?
Nein. Das sind wir gewöhnt. Bei uns haben schon Mariah Carey, Bon Jovi, U 2, Phil Collins und andere übernachtet.
Und wo werden Sie Jacko unterbringen?
In der Park-Suite.
Was ist das für eine Suite?
Das ist eine Suite im dritten Stock. Sie besteht aus einem Wohnzimmer und zwei Schlafzimmern sowie zwei Bädern. Außerdem hat die Suite eine wunderschöne Aussicht auf die Meierei.
Wie sind die Räume eingerichtet?
Die Badezimmer sind ganz in Marmor gehalten. Die Möbel sind aus Kirschholz. Es ist aber trotzdem eine der modernsten Suiten, die wir haben.
Welche Farbe haben die Handtücher?
Weiß – wie bei allen unseren Gästen.
Und welche die Bettwäsche?
(Klimsch lacht) Das verrate ich Ihnen nicht. Diskretion muß sein.
Aber was die Suite kostet, verraten Sie mir?
Ja, 1.600 Mark pro Nacht.
Michael Jackson hat aber die ganze Etage gemietet?
Ja, die Etage befindet sich in der Kuppel. Dort sind noch zwei weitere Suiten und zwei Doppelzimmer.
Und mit wievielen Leuten zieht Jacko dort ein?
Ach, das sind gar nicht soviele – roundabout zehn Leute.
Wieviele Leute sind eigentlich im Einsatz, um sich auf Jackos Besuch vorzubereiten?
Im Moment sind es so um die 170 Leute. Die sind aber nicht nur mit den Vorbereitungen beschäftigt. Wir haben heute auch noch eine große Veranstaltung mit Herrn Genscher.
Gibt es Extras? Was ißt Jakson zu Mittag?
Wir wissen nur, daß er sehr anspruchslos ist. Er bestellt nach Karte. Wir haben das übliche Equipment auf die Zimmer gebracht.
Was ist das?
Riesige Blumenbouquets.
Rosen, Tulpen, Nelken?
Das weiß ich nicht genau – es sind aber keine weißen Lilien dabei, die mag Michael Jackson nicht. Außerdem ißt er sehr gerne Süßigkeiten.
Was für Süßigkeiten? Mars, Snickers?
Ja, sowas in der Art. Außerdem haben wir einen Mix von Pralinen aus unserer eigenen Konfiserie dazugetan, von Champagner-Trüffeln bis hin zu Nougat-Trüffeln.
Woher wissen Sie all diese Kleinigkeiten?
Das wird im Vorfeld mit dem Tourmanagement abgesprochen. Die halten sich aber meistens sehr vage. Michael Jackson soll sehr anspruchslos sein und möchte so bedient werden wie jeder andere Gast auch. Wenn er etwas haben möchte, bestellt er es – ohne Besonderheiten.
Und wenn Jacko nachts vom Heißhunger gepackt wird?
Kein Problem. Wir haben einen 24-Stunden-Room-Service. Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß Michael Jackson nachts um drei Uhr etwas bestellt. Aber selbst darauf sind wir eingerichtet. Das ist ein internationaler Standard. Das Park Hotel gehört schließlich zu den Leading Hotels of the World.
Bei der letzten Bremer Tour hat er im Atlantic in Hamburg übernachtet.
Wir wußten von Anfang an, daß das nicht passieren kann. Schließlich ist die Premiere ja auch hier.
Interview:
Kerstin Schneider
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen