Anja Krüger über die Ampel und die Absatzkrise bei Wärmepumpen
: Selbst schuld

Die Nachfrage nach klimafreundlichen Wärmepumpen ist im ersten Halbjahr 2023 drastisch eingebrochen. Noch im Vorjahr war der Absatz sehr hoch. Nun ist die Wärmewende ins Stocken geraten. Die Bundesregierung hat damit das Gegenteil von dem erreicht, was sie will. Und ist, jedenfalls zum Teil, selbst daran schuld. Das ist bitter.

Dafür verantwortlich ist auch der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck. Aus freien Stücken hat er kurz nach Regierungsantritt die von der Großen Koalition gewährte Förderung für den Einbau einer klimafreundlichen Heizung gekürzt. Ein großer Fehler.

Und nicht nur das: Die abstürzende Nachfrage zeigt die verheerenden Folgen der Diskussion über das Gebäudeenergiegesetz. Das ist immer noch nicht verabschiedet. Die Diskussion über das Gesetz, mit dem die Bundesregierung den großflächigen Heizungstausch von fossilen zu klimafreundlichen Wärmequellen einleiten will, hat zu einer enormen Verunsicherung geführt. Und zwar in technischer und in finanzieller Hinsicht. Die Hetzkampagne der Springer-Medien, der sich fatalerweise die mitregierende FDP angeschlossen hat, hat die Wärmepumpe in Verruf gebracht. Viele Bür­ge­r:in­nen wollen noch auf die Schnelle eine Gasheizung einbauen – auch wenn die Botschaft, dass sie das angesichts der steigenden Energiepreise teuer zu stehen kommen wird, nicht zu überhören ist. Andere, die eine klimafreundliche Heizung ins Auge gefasst haben, warten nun erst einmal ab. Klug ist auch das nicht, denn so wie die künftige Förderung jetzt vorgesehen ist, wird in vielen Fällen der staatliche Zuschuss geringer ausfallen als heute. Die Höchstbeträge sind niedriger. Das dürfte vielen erst klar werden, wenn die alten Regelungen ausgelaufen und es zu spät ist.

Die Lage ist vermurkst. Wenn die Ampel die Wärmewende wieder in Gang bringen will, muss sie schleunigst etwas tun. Gelingen kann das nur, wenn bei den staatliche Zuschüssen für klimafreundliche Heizungen erheblich nachgebessert wird.

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