Nachfolge-Aktionen der Hungerstreikenden: Aufbruch oder Aufstand
Nicht alle Aktionen unter dem Namen „Letzte Generation“ sind gleichzusetzen. Einige ehemalige Hungerstreikende kritisieren die Autobahnblockaden.
![Ein Autofahrer Diskutiert mit Protestierenden. Ein Autofahrer Diskutiert mit Protestierenden.](https://taz.de/picture/5396326/14/29486955-1.jpeg)
Seit einigen Wochen erregt eine Gruppe große mediale Aufmerksamkeit, die sich einen ähnlichen Namen gegeben hat: „Aufstand der letzten Generation“. Täglich blockieren sie Autobahnen und fordern ein Essen-retten-Gesetz. Auf den ersten Blick klingt das erst mal so, als sei dies das Nachfolgeprojekt der Hungerstreikenden. Auch viele Medien stellen es so dar.
Doch einige Aktivist:innen möchten nicht, dass diese beiden Gruppen gleichgesetzt werden. Lediglich rund 5 Prozent des ganzen Teams vom Hungerstreik seien jetzt bei der „letzten Generation“ dabei, erklärt eine ehemalige Hungerstreikende. Wie sie selbst auch, fänden viele von ihnen deren Aktionen problematisch – und fühlten sich nicht wohl, mit hineingezogen zu werden.
Hungerstreikende gehen zwei verschiedene Wege
Denn aus dem „Hungerstreik der letzten Generation“ haben sich unterschiedliche Projekte entwickelt. „Wir sind als Gruppe zwei Wege gegangen“, sagt Carla Hinrichs, Sprecherin des „Aufstands“. „Die einen machen mit dem ‚Aufstand der letzten Generation‘ weiter die Autobahnblockaden. Die anderen haben den ‚Aufbruch‘ gestartet.“ Letzterer steht noch am Anfang. Die Gruppe möchte endlich für Klimagerechtigkeit sorgen und „gemeinschaftlich Utopien realisieren“, um „frei von den Zwängen des kapitalistischen Systems leben“, heißt es auf Instagram.
Was den „Aufstand der letzten Generation“ angeht, so gab Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir am Dienstag bekannt, er sei offen für ein Gespräch mit den Aktivist:innen und wolle das Problem der Lebensmittelverschwendung entschieden anpacken. Ob wohl auf einen Erfolg des „Aufstandes“ bald die erste Aktion des „Aufbruchs“ folgt?
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
Social-Media-Star im Bundestagswahlkampf
Wie ein Phoenix aus der roten Asche
Mitarbeiter des Monats
Wenn’s gut werden muss
Gerhart Baum ist tot
Die FDP verliert ihr sozialliberales Gewissen
Krieg und Rüstung
Klingelnde Kassen
Jugendliche in Deutschland
Rechtssein zum Dazugehören