Nach Streikabsage: Alle Flieger fliegen hoch

Das erwartete Chaos an den Flughäfen bleibt nun doch aus. Ein Arbeitsgericht hatte den Streik gestoppt, die Gewerkschaft sagte den Arbeitskampf darauf ab - vorerst.

Fliiieeeg! Flugzeuge in Frankfurt/Main. Bild: dpa

FRANKFURT/DÜSSELDORF dpa | Nach dem Platzen des Fluglotsen-Streiks ist der Luftverkehr am Frankfurter Flughafen am Donnerstagmorgen reibungslos angelaufen. Es herrsche reger Flugbetrieb, sagte ein Sprecher des Betreibers Fraport. "Die Passagiere sind guter Dinge und kommen zu ihren Zielen." Auch aus Stuttgart und vom Flughafen Hahn in Rheinland-Pfalz wurden keine Verzögerungen gemeldet.

"Der Flugbetrieb ist ganz normal angelaufen", sagte ein Sprecher des Düsseldorfer Airports. Die Fluggesellschaften hätten auch keine Flüge vorsorglich abgesagt. Wegen der ursprünglich von 6 bis 12 Uhr geplanten Arbeitsniederlegungen hatten sich die Airports zunächst auf Flugausfälle und veränderte Flugpläne eingestellt.

Das Arbeitsgericht Frankfurt hatte den Streik am Mittwochabend in erster Instanz gestoppt, die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) blies daraufhin den Arbeitskampf nicht einmal zehn Stunden vor dem geplanten Beginn ab. Zu einer Berufungsverhandlung kam es nicht mehr. Der Personalchef der bundeseigenen Deutschen Flugsicherung (DFS), Jens Bergmann, warf der Gewerkschaft vor, sie habe mit ihrer späten Absage bereits immensen wirtschaftlichen Schaden angerichtet.

Man werde noch am Donnerstag das weitere Vorgehen beraten und habe auch schon mögliche Streiktermine vorgeplant, sagte GdF-Vorstandsmitglied Markus Siebers. Einen Streikbeschluss noch für diese Woche halte er aber für sehr unwahrscheinlich. Die Fluglotsen haben sich für ihren Arbeitskampf eine jeweilige Vorwarnzeit von 24 Stunden auferlegt. Sie fordern 6,5 Prozent mehr Geld und vor allem mehr Einfluss in dem Unternehmen. Wegen eines Streiks mitten in der Urlaubszeit wurden die Lotsen von der Luftfahrt- und Tourismusbranche heftig kritisiert.

Die Passagiere in Düsseldorf nahmen die Streikabsage erleichtert auf, sie hatten sich zum Teil schon auf lange Wartezeiten eingestellt. Reisende berichteten, sie hätten die Entscheidung über den Streik am Vorabend mit Bangen erwartet: "Ich habe stündlich geguckt, ob es Neuigkeiten gibt", sagte Reinhard Uhling aus Ahaus.

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