Nach Mord an mexikanischer Politikerin: Polizeiaufsicht geht an Bundesstaat
Kaum im Amt, wurde die Bürgermeisterin von Temixco ermordet. Als Reaktion übernimmt nun der Bundesstaat Morelos die Polizeikontrolle über 15 Städte.

Mota war nicht einmal 24 Stunden im Amt, als sie getötet wurde. Nach Polizeiangaben drangen mehrere Bewaffnete am Samstag in das Haus der 33-jährigen Kommunalpolitikerin ein und erschossen sie. Zwei der mutmaßlichen Angreifer wurden getötet und drei weitere festgenommen, darunter ein Jugendlicher.
Das rund 90 Kilometer von Mexiko-Stadt entfernte Temixco leidet besonders stark unter der Gewalt der Drogenkartelle. Vor knapp fünf Jahren war dort der Sohn des Dichters Javier Sicilia gemeinsam mit vier weiteren jungen Männern brutal ermordet worden, sein Vater gilt seitdem als Symbolfigur des Widerstands gegen den Drogenkrieg. Diesem sind seit knapp zehn Jahren bereits mehr als 100.000 Menschen zum Opfer gefallen. Die Mitte-links-Politikerin Mota hatte angekündigt, als Bürgermeisterin entschlossen gegen die Drogenkriminalität zu kämpfen.
Nach Angaben des Gouverneurs hatte Mota vor ihrem Tod Plänen zugestimmt, die örtliche und staatliche Polizei unter ein Kommando zusammenzufassen. Rund die Hälfte der 30 Städte des Bundesstaats verweigern sich bisher einer gemeinsamen Polizeiaufsicht. Motas Tod sei deshalb auch als Warnung an ihre Kollegen zu verstehen, sollten sie den Plänen doch noch zustimmen, sagte Ramírez. Er ordnete für den Bundesstaat eine dreitägige Trauer an, die Flaggen an Amtsgebäuden wurden auf halbmast gesetzt.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!