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Nach Kurras-EnthüllungKritik an Zufallsfund in Birthler-Behörde

Der Stasiunterlagenbehörde wird vorgeworfen, die Kurras-Akten nur zufällig gefunden zu haben. Ex-DDR-Bürgerrechtlerin Poppe findet die Kritik "absurd".

"Jeder, der die Möglichkeit hat zu forschen, kann forschen": Behörden-Chefin Marianne Birthler. Bild: dpa

BERLIN taz Die Stasi-Enthüllungen über den Todesschützen von Benno Ohnesorg, Karl-Heinz Kurras, haben eine Debatte über die Aufarbeitung der Westaktivitäten des DDR-Geheimdiensts ausgelöst. Der Leiter des Forschungsverbunds SED-Staat, Klaus Schroeder, warf der Stasiunterlagenbehörde von Marianne Birthler vor, die Akten nicht systematisch zu erschließen. Die Akten sollten besser schnell an das Bundesarchiv übergeben werden.

Auch Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) forderte, stärker als bisher die Spionage der Staatssicherheit in der Bundesrepublik zu untersuchen. Das sei von der Birthler-Behörde bisher nicht genug geleistet worden. Körting kritisierte auch, dass die Kurras-Akte nicht gezielt gefunden wurde: "Das so was durch Zufall rauskommt, spricht nicht dafür, dass man in 20 Jahren ein vernünftiges Archiv angelegt hat."

Hubertus Knabe, Leiter der Stasi-Gedenkstätte Hohenschönhausen, urteilte, die Arbeit der Birthler-Behörde sei "unbefriedigend".

Ulrike Poppe, Ex-DDR-Bürgerrechtlerin und Mitglied der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, wies die Kritik an der Birthler-Behörde indes scharf zurück. Der taz sagte sie, dass sich Außenstehende wie Innensenator Körting offenbar nur "schwer vorstellen können, was es bedeutet, 158 Kilometer Akten und 1,4 Millionen zusätzliche Informationsträger aufzuarbeiten".

Auch wenn die Stasi-Akten ins Bundesarchiv überführt würden, käme die systematische Erschließung nicht schneller voran, weil dies eine Frage des personellen Aufwands sei, so Poppe weiter. Die Kritik insbesondere von Schroeder und Knabe sei "geradezu absurd". Knabe habe 1999 im Auftrag der damaligen Gauck-Behörde über Westagenten der Stasi geforscht, ohne auf die Kurras-Akte zu stoßen. Der Forschungsverbund SED-Staat, den Klaus Schroeder leitet, habe, so Poppe, ein Forschungsprojekt speziell zu den Jahren 1967/68 durchgeführt, ebenfalls ohne die Kurras-Akte zu finden. Dass sich nun gerade jene beschweren, die die Akte selbst nicht fanden, sei "nicht nachvollziehbar".

Behörden-Chefin Marianne Birthler hatte die Kritik gegenüber der Nachrichtenagentur dpa bereits kühl zurückgewiesen: "Jeder, der die Möglichkeit hat zu forschen, kann forschen."

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33 Kommentare

 / 
  • PH
    Peter Heimig

    Kurras/Ohnesorg: „Bild“ schreibt am 23. 5.2009 über die Stasi-Akten von Kurras „der Band (Kurras) von 1967 hat definitiv Lücken“ – welche Unterlagen vernichtet wurden kann man nur spekulieren.“

    Oder anders gesagt: Peter Heimig hat am 24.02.2006 bei Frau Birthler DIE BUNDESBEAUFTRAGTE FÜR DIE UNTERLAGEN DES STAATSSICHERHEITSDIENSTES DER EHEMALIGEN DEUTSCHEN DEMOKRATISCHEN REPUBLIK angefragt – ob eine Verjährung bei der Nachforschung Ermittlung zum Verbleib des Vermögens der ehemaligen DDR Parteien (z.B. SED) und Massenorganisationen nach dem 31.12.2006 eintreten würde, da er durch seine Investition auf Rügen (Wahlkreis Merkel) mit solchen „Stasi-Connections“ (480 Mio) konfrontiert wurde.

    Daraufhin bekam er u.a. die Antwort am 8.3.2006 (was er nicht gefragt hatte aber sehr brisante Folgen für ihn hatte) dass

    „Für die Ermittlung Feststellung des ehemaligen DDR-Parteivermögens .. für Hinweise die zum Auffinden und zur Rückführung von DDR-Parteivermögen (hier 480 Mio DM, die die Kommunistische Partei Österreich, wie sich später durch Gerichte herausstellte, zu Unrecht beanspruchte) … eine Belohnung ausgesetzt sei.“

    (So etwas kann tödlich sein, vergleiche DIE WELT 23.10.1999 Nr. 248 Seite 4 (Ulrich Clauss) www.gbi.de (€) „ Die „rote Fini“ verwaltet eine halbe Milliarde Mark aus DDR-Zeiten treuhänderisch in Österreich – Ein abenteuerliches Kapitel der Nach-Wendezeit findet kein Ende. Eine der größten Vermögensschiebereien der SED/PDS bleibt weiter ungeklärt“). ACHTUNG: der vorgenannte Artikel ist von der Welt am 9.12.1999 mit einer Gegendarstellung versehen. Diese erhalten Sie ebenfalls über www.gbi.de (€) ‚Die Welt’ ‚Gegendarstellung’ 9.12.1999 (auf jeden Fall auch beide Artikel in der Deutschen Bibliothek).

     

    Die folgende Morddrohung gegen Heimig durch später aufkopierte Gewehrpatrone auf dem Birthler-Schreiben – wurde zur Anzeige gebracht – der Verfassungsschutz ermittelt (e) uvam.

    Frau BK Merkel, BP Köhler, Barroso, Frattini wurden von Heimig per Einschreiben Rückschein informiert, ab diesem Zeitpunkt hat sich das Leben für mich nochmals „verändert“!

    Seit dieser Zeit bis zu den absurdesten Ermittlungsergebnissen ist nur eines sicher – Heimig ist zum Freiwild geworden. Im Umkehrschluss und so ist dies nun mal in Deutschland wird Herr Kurras scheinbar unbehelligt bleiben und bekommt vielleicht noch Personenschutz?

     

    Eine Meinung eines Schweizer Bürgers auf meine letzte E-Mail bzw. letzten Artikel vom 22.5.2009 will ich Ihnen nicht vorenthalten, die durch ‚Internetkontrolle’ jederzeit überprüfbar ist: „Grüezi Herr Heimig, was wäre wenn... Frau BK Merkel die zur Zeit bestgetarnte Ost-Agentin wäre? Jedenfalls steigt diese Frage ab und an in mir auf. Mit freundlichen Grüßen

  • JH
    Jens H.

    Hallo und MAhlzeit!

    Wirkliche Aufarbeitung, ohne objektive Betrachtung von Ort, Zeit und Bedingungen gibt es nicht. Ich stimme "Vorschreibern" zu, selbst wenn ich manches differenzierter sehe.

    Ich gestehe zu, daß Umdenken möglich ist. Fischer hat Steine geworfen und später doch einen gut zahlenden Arbeitgeber gefunden!

    Basis einer Aufarbeitung wäre Achtung voreinander; das Akzeptieren, daß sich zwei deutsche Staaten gegenüberstanden. 40 Jahre getrennte Entwicklung sind viel; vor 19 Jahren sprach ich von einer modernen Form des Kolonialismus - eine Übernahme, die keine Basis einer Aufarbeitung haben kann. Heute entdecke ich Entwicklungen, die einem untergehenden System zugeschrieben worden!

    Wo sind kritische Stimmen, die gesellschaftliche Entwicklung favorisieren, sich gegen Parteienherrschaften und Lobbybestrebungen aussprechen? 60 Jahre Demokratie, mittlerweile auch ohne, ab und an gegen den Souverän.

    Ja, Aufarbeitung ist wirklich nötig. Als Thematik schlage ich allerdings aktuelle Probleme vor, was ein Lernen (auch gegenseitig) aus Vergangenem nicht ausschließt.

  • F
    FREDERICO

    Obendrein fände ich es äußerst pikant ob nicht etwa der BND die Finger mit im Spiel hatte, Doppelagenten soll es ja auch geben. Im Übrigen finde ich es beschämend das ein eindeutiger Mord, gegenüber einem unbewaffneten der bloß seine Meinung äußern wollte, nicht juristisch geahndet wird. Heute würde es doch bestimmt ähnlich laufen, weil Staat und Staatsanwälte viel zu feige sind zuzugeben, dass die Exekutive nicht unfehlbar ist. Hinzu kommt ein heuchlerisch verlogener Korpgeist wider alle Grundrechte unserer Verfassung! PFUI!

  • HS
    Heiner Stahl

    An die Akten der Politischen Polizei Westberlins wird man im ganzen Forscherleben nicht rankommen. Aus Gründen der Westberliner Staatsräson ist Kurass mit einem Freispruch davon gekommen. Das ist doch die wirklich interessante Frage 40 Jahre später. Und warum hat das MfS Kurass abgeschaltet? Weil der "Spitzel" auch noch für andere gespitzelt hat? War Kurass eigentlich bei der Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit oder warum sass er? Das wuerde ich gerne mal erfahren.

  • TD
    Thorsten die Tautologie

    "Jeder, der die Möglichkeit hat zu forschen, kann forschen." Ach nein, was für ein tiefschürfender Geistesblick. Jeder der die Möglichkeit hat Spazieren zu gehen,kann Spazieren gehen. Und jeder der die Möglichkeit hat zum Mond zu fliegen, kann zum Mond fliegen.

    Dazu kann ich nur noch sagen: Vom Feeling her hab ich ein gutes Gefühl!

  • L
    Ludwig

    Wirklich aufregenswert ist die Tatsache, dass die hochedlen Damen und Herren Stasiforscher nicht vorher mal in den West-Archiven gesucht haben, wieso Herr K. nicht wegen hinterrücks verübtem Meuchelmord verurteilt wurde. Namen und Funktionen der Zeugnisvernichter wären viel, viel interessanter. Paßt aber wohl nicht ins Programm der West-Weißwäsche.

  • WJ
    Wessi, Jahrgang 72

    "Jeder, der die Möglichkeit hat zu forschen, kann forschen."

     

    Kommt wohl darauf an worüber. Ich würde ja gerne mal über "IM Erika" forschen, aber da gibts die Dokumente, oder die Photos (aus welchen Gründen auch immer) nur gepixelt.

     

    Anzuregen wäre evtl. noch eine Arbeit über vermutete Zusammenhänge zwischen Wahlterminen und (medienwirksamen) Veröffentlichungen der Birthler - Behörde.

     

    Hat nichts mit Kurras / Ohnesorg zu tun, in diesem Fall fände ich maaal ganz spannend mehr über die "brutalstmögliche Aufklärungsarbeit" in der BRD damals zu erfahren... Auf dem rechten Auge blind? Nachdem das Auge jetzt wohl anscheinend eher SED Blickwinkel hatte, könnte ja noch etwas passieren..

  • HM
    Hero Meier

    Wie viele Menschen gibt es, die die Nazivergangenheit gerne totschweigen oder verharmlosen würden? Oftmals sind das die selben Leute, die alles daran setzen, die DDR-Vergangenheit am Leben zu halten und zu dämonisieren. Die DDR war ein Unrechtsstaat, aber mit Aktionen wie die Vertuschung des Mordes an Benno Ohnesorg, hat sich auch die BRD nicht mit Ruhm bekleckert.

  • WS
    Wolfgang Schira

    Mir scheint, Frau Birthler und ihr Apparat machen parteiische Arbeit, insbesondere parteipolitische zu Gunsten der CDU und der früheren Blockparteien. Wenn es beispielsweise um Gysi oder die Linke allgemein geht, ist sie scharf hinter neuen Erkenntnissen her. Wenn die Verstrickung beispielsweise von Frau Merkel in Stasimachenschaften dringend aufzuklären wäre, mauert sie und gibt Frau Merkel jegliche Unterstützung bei dem Bemühen, Offenlegung entsprechender Unterlagen zu verhindern.

  • S
    Schulz

    Ich habe inzwischen sogar schon in einem Atemzug von Armutsbekaempfung und Armeeerweiterung in Deutschland in Zusammenhang mit der Wahl gelesen.

    Zur selben Zeit dann diese Offenbarungen ueber

    die Zeit 40 Jahre zurueckliegender Waehler.

    Ist ja anscheinend auch passend.

    Was muss ein Mensch noch alles schlucken koennen?

    Wo bleibt die Seele und das Leben?

    Man nehme einige Jahrgaenge Reserve-Armisten,

    saeubere die Archive, lasse dies sortieren,

    gebe Ihnen ein Jahr Zeit und alles ist fertig,

    dies kann doppelt auf die Rente angerechnet werden.

    Das wird doch einfach sein,

    alle Bundeslaender freuen sich

    und irgendwo werde ich vielleicht rehabilitiert.

    Wer ist schon gern eine Null?

  • K
    Katharina

    Wenn die Bearbeitung der Akten mangels Personal nicht funktionieren sollte, biete ich mich gern zur Mithilfe an!

  • PH
    Peter Heimig

    Kurras/Ohnesorg: „Bild“ schreibt am 23. 5.2009 über die Stasi-Akten von Kurras „der Band (Kurras) von 1967 hat definitiv Lücken“ – welche Unterlagen vernichtet wurden kann man nur spekulieren.“

    Oder anders gesagt: Peter Heimig hat am 24.02.2006 bei Frau Birthler DIE BUNDESBEAUFTRAGTE FÜR DIE UNTERLAGEN DES STAATSSICHERHEITSDIENSTES DER EHEMALIGEN DEUTSCHEN DEMOKRATISCHEN REPUBLIK angefragt – ob eine Verjährung bei der Nachforschung Ermittlung zum Verbleib des Vermögens der ehemaligen DDR Parteien (z.B. SED) und Massenorganisationen nach dem 31.12.2006 eintreten würde, da er durch seine Investition auf Rügen (Wahlkreis Merkel) mit solchen „Stasi-Connections“ (480 Mio) konfrontiert wurde.

    Daraufhin bekam er u.a. die Antwort am 8.3.2006 (was er nicht gefragt hatte aber sehr brisante Folgen für ihn hatte) dass

    „Für die Ermittlung Feststellung des ehemaligen DDR-Parteivermögens .. für Hinweise die zum Auffinden und zur Rückführung von DDR-Parteivermögen (hier 480 Mio DM, die die Kommunistische Partei Österreich, wie sich später durch Gerichte herausstellte, zu Unrecht beanspruchte) … eine Belohnung ausgesetzt sei.“

    (So etwas kann tödlich sein, vergleiche DIE WELT 23.10.1999 Nr. 248 Seite 4 (Ulrich Clauss) www.gbi.de (€) „ Die „rote Fini“ verwaltet eine halbe Milliarde Mark aus DDR-Zeiten treuhänderisch in Österreich – Ein abenteuerliches Kapitel der Nach-Wendezeit findet kein Ende. Eine der größten Vermögensschiebereien der SED/PDS bleibt weiter ungeklärt“). ACHTUNG: der vorgenannte Artikel ist von der Welt am 9.12.1999 mit einer Gegendarstellung versehen. Diese erhalten Sie ebenfalls über www.gbi.de (€) ‚Die Welt’ ‚Gegendarstellung’ 9.12.1999 (auf jeden Fall auch beide Artikel in der Deutschen Bibliothek).

     

    Die folgende Morddrohung gegen Heimig durch später aufkopierte Gewehrpatrone auf dem Birthler-Schreiben – wurde zur Anzeige gebracht – der Verfassungsschutz ermittelt (e) uvam.

    Frau BK Merkel, BP Köhler, Barroso, Frattini wurden von Heimig per Einschreiben Rückschein informiert, ab diesem Zeitpunkt hat sich das Leben für mich nochmals „verändert“!

    Seit dieser Zeit bis zu den absurdesten Ermittlungsergebnissen ist nur eines sicher – Heimig ist zum Freiwild geworden. Im Umkehrschluss und so ist dies nun mal in Deutschland wird Herr Kurras scheinbar unbehelligt bleiben und bekommt vielleicht noch Personenschutz?

     

    Eine Meinung eines Schweizer Bürgers auf meine letzte E-Mail bzw. letzten Artikel vom 22.5.2009 will ich Ihnen nicht vorenthalten, die durch ‚Internetkontrolle’ jederzeit überprüfbar ist: „Grüezi Herr Heimig, was wäre wenn... Frau BK Merkel die zur Zeit bestgetarnte Ost-Agentin wäre? Jedenfalls steigt diese Frage ab und an in mir auf. Mit freundlichen Grüßen

  • JH
    Jens H.

    Hallo und MAhlzeit!

    Wirkliche Aufarbeitung, ohne objektive Betrachtung von Ort, Zeit und Bedingungen gibt es nicht. Ich stimme "Vorschreibern" zu, selbst wenn ich manches differenzierter sehe.

    Ich gestehe zu, daß Umdenken möglich ist. Fischer hat Steine geworfen und später doch einen gut zahlenden Arbeitgeber gefunden!

    Basis einer Aufarbeitung wäre Achtung voreinander; das Akzeptieren, daß sich zwei deutsche Staaten gegenüberstanden. 40 Jahre getrennte Entwicklung sind viel; vor 19 Jahren sprach ich von einer modernen Form des Kolonialismus - eine Übernahme, die keine Basis einer Aufarbeitung haben kann. Heute entdecke ich Entwicklungen, die einem untergehenden System zugeschrieben worden!

    Wo sind kritische Stimmen, die gesellschaftliche Entwicklung favorisieren, sich gegen Parteienherrschaften und Lobbybestrebungen aussprechen? 60 Jahre Demokratie, mittlerweile auch ohne, ab und an gegen den Souverän.

    Ja, Aufarbeitung ist wirklich nötig. Als Thematik schlage ich allerdings aktuelle Probleme vor, was ein Lernen (auch gegenseitig) aus Vergangenem nicht ausschließt.

  • F
    FREDERICO

    Obendrein fände ich es äußerst pikant ob nicht etwa der BND die Finger mit im Spiel hatte, Doppelagenten soll es ja auch geben. Im Übrigen finde ich es beschämend das ein eindeutiger Mord, gegenüber einem unbewaffneten der bloß seine Meinung äußern wollte, nicht juristisch geahndet wird. Heute würde es doch bestimmt ähnlich laufen, weil Staat und Staatsanwälte viel zu feige sind zuzugeben, dass die Exekutive nicht unfehlbar ist. Hinzu kommt ein heuchlerisch verlogener Korpgeist wider alle Grundrechte unserer Verfassung! PFUI!

  • HS
    Heiner Stahl

    An die Akten der Politischen Polizei Westberlins wird man im ganzen Forscherleben nicht rankommen. Aus Gründen der Westberliner Staatsräson ist Kurass mit einem Freispruch davon gekommen. Das ist doch die wirklich interessante Frage 40 Jahre später. Und warum hat das MfS Kurass abgeschaltet? Weil der "Spitzel" auch noch für andere gespitzelt hat? War Kurass eigentlich bei der Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit oder warum sass er? Das wuerde ich gerne mal erfahren.

  • TD
    Thorsten die Tautologie

    "Jeder, der die Möglichkeit hat zu forschen, kann forschen." Ach nein, was für ein tiefschürfender Geistesblick. Jeder der die Möglichkeit hat Spazieren zu gehen,kann Spazieren gehen. Und jeder der die Möglichkeit hat zum Mond zu fliegen, kann zum Mond fliegen.

    Dazu kann ich nur noch sagen: Vom Feeling her hab ich ein gutes Gefühl!

  • L
    Ludwig

    Wirklich aufregenswert ist die Tatsache, dass die hochedlen Damen und Herren Stasiforscher nicht vorher mal in den West-Archiven gesucht haben, wieso Herr K. nicht wegen hinterrücks verübtem Meuchelmord verurteilt wurde. Namen und Funktionen der Zeugnisvernichter wären viel, viel interessanter. Paßt aber wohl nicht ins Programm der West-Weißwäsche.

  • WJ
    Wessi, Jahrgang 72

    "Jeder, der die Möglichkeit hat zu forschen, kann forschen."

     

    Kommt wohl darauf an worüber. Ich würde ja gerne mal über "IM Erika" forschen, aber da gibts die Dokumente, oder die Photos (aus welchen Gründen auch immer) nur gepixelt.

     

    Anzuregen wäre evtl. noch eine Arbeit über vermutete Zusammenhänge zwischen Wahlterminen und (medienwirksamen) Veröffentlichungen der Birthler - Behörde.

     

    Hat nichts mit Kurras / Ohnesorg zu tun, in diesem Fall fände ich maaal ganz spannend mehr über die "brutalstmögliche Aufklärungsarbeit" in der BRD damals zu erfahren... Auf dem rechten Auge blind? Nachdem das Auge jetzt wohl anscheinend eher SED Blickwinkel hatte, könnte ja noch etwas passieren..

  • HM
    Hero Meier

    Wie viele Menschen gibt es, die die Nazivergangenheit gerne totschweigen oder verharmlosen würden? Oftmals sind das die selben Leute, die alles daran setzen, die DDR-Vergangenheit am Leben zu halten und zu dämonisieren. Die DDR war ein Unrechtsstaat, aber mit Aktionen wie die Vertuschung des Mordes an Benno Ohnesorg, hat sich auch die BRD nicht mit Ruhm bekleckert.

  • WS
    Wolfgang Schira

    Mir scheint, Frau Birthler und ihr Apparat machen parteiische Arbeit, insbesondere parteipolitische zu Gunsten der CDU und der früheren Blockparteien. Wenn es beispielsweise um Gysi oder die Linke allgemein geht, ist sie scharf hinter neuen Erkenntnissen her. Wenn die Verstrickung beispielsweise von Frau Merkel in Stasimachenschaften dringend aufzuklären wäre, mauert sie und gibt Frau Merkel jegliche Unterstützung bei dem Bemühen, Offenlegung entsprechender Unterlagen zu verhindern.

  • S
    Schulz

    Ich habe inzwischen sogar schon in einem Atemzug von Armutsbekaempfung und Armeeerweiterung in Deutschland in Zusammenhang mit der Wahl gelesen.

    Zur selben Zeit dann diese Offenbarungen ueber

    die Zeit 40 Jahre zurueckliegender Waehler.

    Ist ja anscheinend auch passend.

    Was muss ein Mensch noch alles schlucken koennen?

    Wo bleibt die Seele und das Leben?

    Man nehme einige Jahrgaenge Reserve-Armisten,

    saeubere die Archive, lasse dies sortieren,

    gebe Ihnen ein Jahr Zeit und alles ist fertig,

    dies kann doppelt auf die Rente angerechnet werden.

    Das wird doch einfach sein,

    alle Bundeslaender freuen sich

    und irgendwo werde ich vielleicht rehabilitiert.

    Wer ist schon gern eine Null?

  • K
    Katharina

    Wenn die Bearbeitung der Akten mangels Personal nicht funktionieren sollte, biete ich mich gern zur Mithilfe an!

  • PH
    Peter Heimig

    Kurras/Ohnesorg: „Bild“ schreibt am 23. 5.2009 über die Stasi-Akten von Kurras „der Band (Kurras) von 1967 hat definitiv Lücken“ – welche Unterlagen vernichtet wurden kann man nur spekulieren.“

    Oder anders gesagt: Peter Heimig hat am 24.02.2006 bei Frau Birthler DIE BUNDESBEAUFTRAGTE FÜR DIE UNTERLAGEN DES STAATSSICHERHEITSDIENSTES DER EHEMALIGEN DEUTSCHEN DEMOKRATISCHEN REPUBLIK angefragt – ob eine Verjährung bei der Nachforschung Ermittlung zum Verbleib des Vermögens der ehemaligen DDR Parteien (z.B. SED) und Massenorganisationen nach dem 31.12.2006 eintreten würde, da er durch seine Investition auf Rügen (Wahlkreis Merkel) mit solchen „Stasi-Connections“ (480 Mio) konfrontiert wurde.

    Daraufhin bekam er u.a. die Antwort am 8.3.2006 (was er nicht gefragt hatte aber sehr brisante Folgen für ihn hatte) dass

    „Für die Ermittlung Feststellung des ehemaligen DDR-Parteivermögens .. für Hinweise die zum Auffinden und zur Rückführung von DDR-Parteivermögen (hier 480 Mio DM, die die Kommunistische Partei Österreich, wie sich später durch Gerichte herausstellte, zu Unrecht beanspruchte) … eine Belohnung ausgesetzt sei.“

    (So etwas kann tödlich sein, vergleiche DIE WELT 23.10.1999 Nr. 248 Seite 4 (Ulrich Clauss) www.gbi.de (€) „ Die „rote Fini“ verwaltet eine halbe Milliarde Mark aus DDR-Zeiten treuhänderisch in Österreich – Ein abenteuerliches Kapitel der Nach-Wendezeit findet kein Ende. Eine der größten Vermögensschiebereien der SED/PDS bleibt weiter ungeklärt“). ACHTUNG: der vorgenannte Artikel ist von der Welt am 9.12.1999 mit einer Gegendarstellung versehen. Diese erhalten Sie ebenfalls über www.gbi.de (€) ‚Die Welt’ ‚Gegendarstellung’ 9.12.1999 (auf jeden Fall auch beide Artikel in der Deutschen Bibliothek).

     

    Die folgende Morddrohung gegen Heimig durch später aufkopierte Gewehrpatrone auf dem Birthler-Schreiben – wurde zur Anzeige gebracht – der Verfassungsschutz ermittelt (e) uvam.

    Frau BK Merkel, BP Köhler, Barroso, Frattini wurden von Heimig per Einschreiben Rückschein informiert, ab diesem Zeitpunkt hat sich das Leben für mich nochmals „verändert“!

    Seit dieser Zeit bis zu den absurdesten Ermittlungsergebnissen ist nur eines sicher – Heimig ist zum Freiwild geworden. Im Umkehrschluss und so ist dies nun mal in Deutschland wird Herr Kurras scheinbar unbehelligt bleiben und bekommt vielleicht noch Personenschutz?

     

    Eine Meinung eines Schweizer Bürgers auf meine letzte E-Mail bzw. letzten Artikel vom 22.5.2009 will ich Ihnen nicht vorenthalten, die durch ‚Internetkontrolle’ jederzeit überprüfbar ist: „Grüezi Herr Heimig, was wäre wenn... Frau BK Merkel die zur Zeit bestgetarnte Ost-Agentin wäre? Jedenfalls steigt diese Frage ab und an in mir auf. Mit freundlichen Grüßen

  • JH
    Jens H.

    Hallo und MAhlzeit!

    Wirkliche Aufarbeitung, ohne objektive Betrachtung von Ort, Zeit und Bedingungen gibt es nicht. Ich stimme "Vorschreibern" zu, selbst wenn ich manches differenzierter sehe.

    Ich gestehe zu, daß Umdenken möglich ist. Fischer hat Steine geworfen und später doch einen gut zahlenden Arbeitgeber gefunden!

    Basis einer Aufarbeitung wäre Achtung voreinander; das Akzeptieren, daß sich zwei deutsche Staaten gegenüberstanden. 40 Jahre getrennte Entwicklung sind viel; vor 19 Jahren sprach ich von einer modernen Form des Kolonialismus - eine Übernahme, die keine Basis einer Aufarbeitung haben kann. Heute entdecke ich Entwicklungen, die einem untergehenden System zugeschrieben worden!

    Wo sind kritische Stimmen, die gesellschaftliche Entwicklung favorisieren, sich gegen Parteienherrschaften und Lobbybestrebungen aussprechen? 60 Jahre Demokratie, mittlerweile auch ohne, ab und an gegen den Souverän.

    Ja, Aufarbeitung ist wirklich nötig. Als Thematik schlage ich allerdings aktuelle Probleme vor, was ein Lernen (auch gegenseitig) aus Vergangenem nicht ausschließt.

  • F
    FREDERICO

    Obendrein fände ich es äußerst pikant ob nicht etwa der BND die Finger mit im Spiel hatte, Doppelagenten soll es ja auch geben. Im Übrigen finde ich es beschämend das ein eindeutiger Mord, gegenüber einem unbewaffneten der bloß seine Meinung äußern wollte, nicht juristisch geahndet wird. Heute würde es doch bestimmt ähnlich laufen, weil Staat und Staatsanwälte viel zu feige sind zuzugeben, dass die Exekutive nicht unfehlbar ist. Hinzu kommt ein heuchlerisch verlogener Korpgeist wider alle Grundrechte unserer Verfassung! PFUI!

  • HS
    Heiner Stahl

    An die Akten der Politischen Polizei Westberlins wird man im ganzen Forscherleben nicht rankommen. Aus Gründen der Westberliner Staatsräson ist Kurass mit einem Freispruch davon gekommen. Das ist doch die wirklich interessante Frage 40 Jahre später. Und warum hat das MfS Kurass abgeschaltet? Weil der "Spitzel" auch noch für andere gespitzelt hat? War Kurass eigentlich bei der Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit oder warum sass er? Das wuerde ich gerne mal erfahren.

  • TD
    Thorsten die Tautologie

    "Jeder, der die Möglichkeit hat zu forschen, kann forschen." Ach nein, was für ein tiefschürfender Geistesblick. Jeder der die Möglichkeit hat Spazieren zu gehen,kann Spazieren gehen. Und jeder der die Möglichkeit hat zum Mond zu fliegen, kann zum Mond fliegen.

    Dazu kann ich nur noch sagen: Vom Feeling her hab ich ein gutes Gefühl!

  • L
    Ludwig

    Wirklich aufregenswert ist die Tatsache, dass die hochedlen Damen und Herren Stasiforscher nicht vorher mal in den West-Archiven gesucht haben, wieso Herr K. nicht wegen hinterrücks verübtem Meuchelmord verurteilt wurde. Namen und Funktionen der Zeugnisvernichter wären viel, viel interessanter. Paßt aber wohl nicht ins Programm der West-Weißwäsche.

  • WJ
    Wessi, Jahrgang 72

    "Jeder, der die Möglichkeit hat zu forschen, kann forschen."

     

    Kommt wohl darauf an worüber. Ich würde ja gerne mal über "IM Erika" forschen, aber da gibts die Dokumente, oder die Photos (aus welchen Gründen auch immer) nur gepixelt.

     

    Anzuregen wäre evtl. noch eine Arbeit über vermutete Zusammenhänge zwischen Wahlterminen und (medienwirksamen) Veröffentlichungen der Birthler - Behörde.

     

    Hat nichts mit Kurras / Ohnesorg zu tun, in diesem Fall fände ich maaal ganz spannend mehr über die "brutalstmögliche Aufklärungsarbeit" in der BRD damals zu erfahren... Auf dem rechten Auge blind? Nachdem das Auge jetzt wohl anscheinend eher SED Blickwinkel hatte, könnte ja noch etwas passieren..

  • HM
    Hero Meier

    Wie viele Menschen gibt es, die die Nazivergangenheit gerne totschweigen oder verharmlosen würden? Oftmals sind das die selben Leute, die alles daran setzen, die DDR-Vergangenheit am Leben zu halten und zu dämonisieren. Die DDR war ein Unrechtsstaat, aber mit Aktionen wie die Vertuschung des Mordes an Benno Ohnesorg, hat sich auch die BRD nicht mit Ruhm bekleckert.

  • WS
    Wolfgang Schira

    Mir scheint, Frau Birthler und ihr Apparat machen parteiische Arbeit, insbesondere parteipolitische zu Gunsten der CDU und der früheren Blockparteien. Wenn es beispielsweise um Gysi oder die Linke allgemein geht, ist sie scharf hinter neuen Erkenntnissen her. Wenn die Verstrickung beispielsweise von Frau Merkel in Stasimachenschaften dringend aufzuklären wäre, mauert sie und gibt Frau Merkel jegliche Unterstützung bei dem Bemühen, Offenlegung entsprechender Unterlagen zu verhindern.

  • S
    Schulz

    Ich habe inzwischen sogar schon in einem Atemzug von Armutsbekaempfung und Armeeerweiterung in Deutschland in Zusammenhang mit der Wahl gelesen.

    Zur selben Zeit dann diese Offenbarungen ueber

    die Zeit 40 Jahre zurueckliegender Waehler.

    Ist ja anscheinend auch passend.

    Was muss ein Mensch noch alles schlucken koennen?

    Wo bleibt die Seele und das Leben?

    Man nehme einige Jahrgaenge Reserve-Armisten,

    saeubere die Archive, lasse dies sortieren,

    gebe Ihnen ein Jahr Zeit und alles ist fertig,

    dies kann doppelt auf die Rente angerechnet werden.

    Das wird doch einfach sein,

    alle Bundeslaender freuen sich

    und irgendwo werde ich vielleicht rehabilitiert.

    Wer ist schon gern eine Null?

  • K
    Katharina

    Wenn die Bearbeitung der Akten mangels Personal nicht funktionieren sollte, biete ich mich gern zur Mithilfe an!