Nach Anschlägen von Paris: Vier Verdächtige in Gewahrsam
Vier Männer wurden in Paris festgenommen. Sie sollen zum Umfeld von Amédy Coulibaly zählen, der im Januar Geiseln in einem jüdischen Supermarkt erschossen hat.
PARIS afp | Im Zusammenhang mit der islamistischen Anschlagsserie von Paris hat die Polizei am Montag erneut vier Verdächtige in Polizeigewahrsam genommen. Sie zählen nach Angaben aus Justizkreisen zum Umfeld des Attentäters Amédy Coulibaly, der Anfang Januar eine Polizistin und vier Geiseln in einem jüdischen Supermarkt erschossen hatte. Nach einem Bericht des Senders Europe 1 soll es sich um eine Polizistin und ihren Lebensgefährten handeln, der sich kurz vor dem Anschlag auf den Supermarkt in unmittelbarer Nähe von Coulibaly aufhielt.
Die Gendarmin, die zum Islam konvertiert ist, war Anfang Februar von ihren Funktionen suspendiert worden. Sie wird verdächtigt, ihrem Lebensgefährten geholfen zu haben, der Coulibaly nahestand. Der Mann, der wegen anderer Delikte bereits in Haft ist, hatte einem Zeitungsbericht zufolge über sie Zugang zur Gendarmeriekaserne von Rosny-sous-Bois im Großraum Paris.
Bereits im Januar waren vier Verdächtige aus dem Umfeld Coulibalys in Untersuchungshaft genommen worden. Ihnen wird vorgeworfen, dem Islamisten logistische Hilfe geleistet zu haben, ohne zwangsläufig dessen Anschlagsabsichten gekannt zu haben. Sie sollen bei der Beschaffung von Waffen und Fahrzeugen geholfen haben.
Auch gegen zwei Bekannte der beiden anderen Attentäter von Anfang Januar, der Brüder Chérif und Said Kouachi, wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die beiden Männer waren auf dem Weg nach Syrien in Bulgarien und in der Türkei festgenommen und nach Frankreich ausgeliefert worden.
Die Brüder Kouachi hatten am 7. Januar die Satirezeitung Charlie Hebdo in Paris gestürmt und dort und auf ihrer Flucht ingesamt zwölf Menschen erschossen. Einen Tag später erschoss Coulibaly eine Polizistin bei Paris und am Tag darauf die vier Geiseln in dem jüdischen Supermarkt. Die drei Islamisten wurden am 9. Januar bei getrennten Polizeieinsätzen erschossen.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!