NRW-Kabinett verschärft Rauchverbot: Raucherclubs dürfen nicht mehr
In Nordrhein-Westfalen soll Rauchen in Gaststätten künftig uneingeschränkt verboten sein. Auch Ausnahmen für Festzelte und Raucherclubs werden gestrichen.
DÜSSELDORF afp | Die rot-grüne Landesregierung in Nordrhein-Westfalen hat deutlich schärfere Gesetzesregelungen zum Nichtraucherschutz auf den Weg gebracht. Künftig soll wie in anderen Bundesländern auch in den Gaststätten des einwohnerstärksten Landes ein uneingeschränktes Rauchverbot gelten, wie das Gesundheitsministerium in Düsseldorf mitteilte.
Bislang mögliche Ausnahmen vom Rauchverbot bei Brauchtumsveranstaltungen, in Festzelten und Raucherclubs werden demnach gestrichen.
Der vom Landeskabinett verabschiedete Gesetzentwurf sieht außerdem ein Rauchverbot an Schulen auch bei nicht-schulischen Veranstaltungen vor. Auf ausgewiesenen Kinderspielplätzen soll ebenfalls nicht mehr geraucht werden dürfen.
Landesgesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) erklärte, die Überprüfung des seit 2008 geltenden NRW-Nichtraucherschutzgesetzes habe gezeigt, dass das bestehende Gesetz wegen unklarer Bestimmungen und zahlreicher möglicher Ausnahmen „keinen angemessenen Schutz“ für Nichtraucher gewährleisten könne.
SPD und Grüne in Düsseldorf hatten das noch aus der Regierungszeit der 2010 abgewählten CDU/FDP-Landesregierung stammende Nichtraucherschutzgesetz bereits in der vergangenen Legislaturperiode verschärfen wollen. Durch die Auflösung des Landtags im vergangenen März und die anschließenden Neuwahlen in Nordrhein-Westfalen konnte das Landeskabinett den von Steffens eingebrachten Gesetzentwurf aber erst jetzt billigen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Solarenergie wächst exponentiell
Das Zeitalter der Sonne wird keiner mehr stoppen
Internationale Strafverfolgung
Ein Schlag gegen das Völkerrecht
Schwarz-rote Koalition
Als Kanzler muss sich Friedrich Merz verscholzen
Siegfried Unseld und die NSDAP
Der geheime Schuldmotor eines Verlegers
+++ Nachrichten im Nahostkrieg +++
Israel hat Krankenhaus in Gaza-Stadt angegriffen
Pro-palästinensischer Aktivist
US-Gericht erlaubt Abschiebung von Mahmoud Khalil