NPD scheitert vor Karlsruher Richtern: Entfernen von Plakaten vor Gericht
Das Bundesverfassungsgericht lehnt mit einer Folgeabwägung einen Eilantrag der NPD ab. Auch die Partei Der Dritte Weg bleibt in Karlsruhe erfolglos.
Das Bundesverfassungsgericht begründete die am Freitag getroffene Entscheidung im Fall der NPD mit einer Folgenabwägung – über die verfassungsrechtliche Beurteilung der Plakate wurde in dem Eilverfahren nicht entschieden. Der Nachteil für die Partei sei angesichts der „geringen Anzahl der abgehängten Plakate“ gering, erklärte das Gericht. Daher sei der Eilantrag abgelehnt worden. Konkret ging es um Plakate mit dem Schriftzug „Migration tötet!“ und der kleinen Überschrift „Stoppt die Invasion“.
Die Stadt Zittau hatte die NPD-Plakate abgehängt mit der Begründung, diese erfüllten den Straftatbestand der Volksverhetzung und seien eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit. Das Verwaltungsgericht Dresden folgte dieser Auffassung. Am Donnerstag entschied auch das sächsische Oberverwaltungsgericht in Bautzen, dass die Plakate volksverhetzend seien und wies damit eine Beschwerde der NPD zurück.
Das Bundesverfassungsgericht betonte nun, dass nach seiner Auffassung „an der Tragfähigkeit der verwaltungsrechtlichen Entscheidungen Zweifel bestehen“. Das womöglich noch anstehende Hauptsacheverfahren sei hier offen.
Im Fall der Partei Der Dritte Weg ging es um Plakate mit der Aufschrift „Multikulti tötet“, die von der Stadt Chemnitz abgehängt worden waren. Hier lehnte das Karlsruher Gericht den Eilantrag aus formalen Gründen ab. Der Antrag der Partei entspreche nicht den Anforderungen an eine Begründung eines Eilantrags, hieß es.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
Trump und die Ukraine
Europa hat die Ukraine verraten
Social-Media-Star im Bundestagswahlkampf
Wie ein Phoenix aus der roten Asche
Krieg und Rüstung
Klingelnde Kassen
Gerhart Baum ist tot
Die FDP verliert ihr sozialliberales Gewissen
Münchner Sicherheitskonferenz
Selenskyjs letzter Strohhalm