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NATO–Chef Galvin warnt vor Abrüstung

Berlin (afp/taz) - Sorgen über die friedliche Zukunft Europas machte sich der Nato–Oberbefehlshaber in Europa, General John Galvin, in einem Interview mit Newsweek. Der weltweite Abbau der Mittelstreckenraketen sei ein „zu großes Risiko für die Verbündeten“, erklärte er und empfahl, daß die Europäer diesen Vertrag nicht unterstützen sollten. Er schwäche die Verteidigungskapazität der NATO in Europa wie auch die der sowjetischen Atommacht und setze so die Schwelle für konventionelle Angriffe herab. „Wir wollen ein Europa ohne Krieg. Das heißt nicht notwendigerweise ein Europa ohne Atomwaffen“, sagte Galvin. Die NATO müßte jetzt konventionell aufrüsten, ist die Konsequenz des Generals. Demgegenüber bedeutet für den sowjetischen Regierungssprecher Gerassimow die Beseitigung der Mittelstreckenraketen nur einen ersten Schritt in Richtung auf weitere Abkommen. Einem Vertrag über die strategischen Interkontinentalraketen komme noch eine größere Bedeutung zu. Für das SDI–Projekt bringe die Sowjetunion aber wenig Gegenliebe auf.

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