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Musik in der PandemieKonzert für Topfpflanzen

Das Theaterlaboratorium Oldenburg lässt Mu­si­ke­r*in­nen vor Pflanzen aufspielen. Die Musiker sind begeistert davon, wie gut ihr Publikum nun zuhört.

Genügsames Publikum: Zimmerpflanzen Foto: Prudence Earl/Unsplash

Hamburg taz | Es gab vermutlich noch keine Zeit, in der Topfpflanzen so intensiv gepflegt und gehegt wurden wie während der Pandemie. Das Theater­laboratorium Oldenburg setzt da noch einen drauf: Im Rahmen des Projekts „Music for Plants“ organisierte der Oldenburger Tätowierer und Musiker Felipe Dias ein Konzert für 182 Topfpflanzen. Die Aufzeichnung des Lokalsenders Oldenburg Eins wird am kommenden Freitag ausgestrahlt.

Inspiriert wurde Dias durch das Opernhaus Barcelona, das im Frühjahr ein Streichkonzert für Pflanzen gab. Im Mittelpunkt stehen die Künst­le­r*in­nen: „Wir wollen gehört werden, denn wir haben etwas zu zeigen.“ Er möchte durch das Projekt Künst­le­r*in­nen die Möglichkeit geben, wieder auf einer Bühne zu stehen – und zwar nicht vor leeren Rängen.

Den Topfpflanzen wird ein breites künstlerisches Programm geboten; von meditativen Klängen eines Handpans über Stücke am Klavier bis hin zu Rock ’n’ Roll und Theaterperformance. Insgesamt 16 Künst­le­r*in­nen stehen auf der Bühne. Finanziert wird das Projekt durch eine Förderung der Stadt und Privatspenden. Mit einer Spende von 30 Euro kauft man einer Pflanze eine Eintrittskarte.

Kein privates Grünzeug

Doch wer jetzt schon seine heiß geliebte Monstera nach Oldenburg schicken möchte, wird leider enttäuscht: Die Hygieneregeln erlauben es nicht, Topfpflanzen von Privatpersonen in den Theatersaal zu stellen. Dafür hat sich netterweise ein Oldenburger Blumenladen bereit erklärt. Doch was haben unsere grünen Gefährten davon? Es heißt, dass Pflanzen auch auf musikalische Schwingungen reagieren und dadurch sogar schneller wachsen.

Wer sich von dem Phänomen überzeugen will, kauft am besten eine der Zuschauerinnen; nach dem Konzert stehen die Topfpflanzen zum Verkauf. Und wie kommt das pflanzliche Publikum bei den Künst­le­r*in­nen an? „Es ist eine tolle Stimmung“, gesteht Dias, „die Pflanzen sind ganz still und hören einfach nur zu. Das fällt einem menschlichen Publikum oft etwas schwerer.“

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