■ Maul, Goschen, Fresse etc.: Mund-Philosophie
Wie die Zwerge von Liliput auf dem gefangenen und gefesselten Gulliver klettern die PhilosophInnen auf DEM KÖRPER herum und vermessen ihn mit nie erlahmender Neugier. Jetzt ist der Mund dran: „Der Mund ist für das leibliche Selbstverhältnis von größter Bedeutung. Das liegt schon in seiner Doppelwendigkeit nach Innen und Außen, das liegt vor allem in seiner kommunikativen Funktion sowohl als Bestandteil der Physiognomie wie auch als Organ des Sprechens“, schreibt Farideh Akashe-Böhme in dem von ihr herausgegebenen Band „Von der Auffälligkeit des Leibes“ („Gender Studies“. edition suhrkamp, 193 S., 18,80 DM). Wie wahr! Ein Mund ohne Doppelwendigkeit, ein Mund, der nur innen oder nur außen im bzw. am Körper angebracht wäre, wäre ja überflüssig wie ein Kropf. Unbrauchbar auch für „Munderotik“: „Für die Munderotik ist das Küssen konstitutiv.“ Aber: „Frauen haben eine ambivalente Haltung zum Küssen.“ Warum das? „Eine Erklärung, warum Frauen dem Küssen ambivalent gegenüberstehen, könnte sein, daß der Mund als solcher ein Ort voller Widersprüche, Tabus und Schuldgefühle ist.“ Wir empfehlen bei Widersprüchen, Tabus und Schuldgefühlen Zähneputzen nach den Mahlzeiten und nach jeder Munderotik. Mit kreisenden Bewegungen. Ansonsten: Klappe! jl
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