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Multis werden wichtiger

■ UNCTAD listet größte Konzerne auf

Genf (dpa) – Der steile Aufstieg multinationaler Konzerne führt weltweit zu einer immer stärkeren wirtschaftlichen Verflechtung bei der Produktion und Vermarktung. Wurden vor 20 Jahren erst 7.000 transnationale Unternehmen gezählt, waren es Anfang der neunziger Jahre bereits 37.000 – mit 170.000 Auslandsfilialen. Diesen Trend stellt der Welt-Investment- Report 1993 vor, den die UNO- Konferenz für Handel und Entwicklung (UNCTAD) heute in Genf veröffentlicht. Der Bericht zeigt auch, daß die zunehmend komplexeren Strukturen dieser Unternehmen die Politiker vor „kompliziertere Aufgaben“ stellt.

Die transnationalen Unternehmen kontrollieren direkte Auslandsinvestitionen im Umfang von zwei Billionen US-Dollar (rund 3,4 Billionen Mark). Zwei Drittel dieser Summe entfallen auf die von der UNCTAD erstmals aufgelisteten führenden 100 Multis. Den Rekord an direkten Auslandsinvestitionen gab es 1990 mit 234 Milliarden US-Dollar. 1992 lagen sie bei nur noch 150 Milliarden. Die Auslandsverkäufe sind auf insgesamt 5,5 Billionen Dollar gewachsen.

Die neuen Informationstechnologien und der verschärfte Wettbewerb tragen zu der rasanten Entwicklung bei, so daß es „immer schwieriger werde, die Nationalität eines Unternehmens zu bestimmen“. Firmen wie Swissair, ITT oder Pirelli hätten beispielsweise wichtige Bereiche ihrer Unternehmen ins Ausland verlegt, die dort im globalen Sinne tätig seien. In Europa etwa habe Ford unlängst eine Führungsrolle übernommen, indem es seine Aktivitäten in Europa und Nordamerika abgestimmt habe, um ein „Weltauto“ zu entwickeln und herzustellen.

Die UNCTAD-Rangliste der größten Multis (von 1990, gemäß dem Auslandsvermögen) führt der Ölkonzern Royal Dutch Shell (Großbritannien und Niederlande) vor den US-Unternehmen Ford, GM, Exxon und IBM an. Die ersten deutschen Unternehmen liegen auf den Plätzen 14 (Siemens) und 16 (Volkswagen).

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