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KommentarMit ins Expo-Prospekt

■ Keine Zeit für Fragen zum UNIversum

Die Idee für das Projekt „Science Reality Center“ im „UNIversum“ ist über ein Jahr alt, am Ende muß alles aber mal wieder sehr schnell gehen: Die Bremer Wirtschaftsförderer haben 40 Millionen Mark im Vorgriff auf den Etat 2002 bewilligt, bald ist Baubeginn, aber wofür? Vom möglichen Betreiber des Wissenschafts-Parks gibt es gerade einen „Letter of intent“, offensichtlich aber keinen Vertrag, der Konditionen festlegt.

Das Betreiberrisiko trägt nicht das Land, heißt es, aber wie lange? Was genau soll da eigentlich ausgestellt werden? Ist ein Konzept, das sich im wesentlichen auf die Selbstdarstellung der Bremer Forschungslandschaft bezieht, attraktiv genug für Hunderttausende überregional anreisender Touristen? Würde das nicht – direkt neben einem multimedial und sprachlich aufgemotzten „Satellite Conference Center“ – sogar ein wenig provinziell wirken? Darf das Land auch inhaltlich Einfluß nehmen, nachdem es offenbar die extravagante Immobilie kostenfrei bereitgestellt hat?

Fragen über Fragen, für deren Klärung keine Zeit ist. Klar ist immerhin, daß die Bremer Baufirma Zechbau mal wieder im warmen Geldregen der Sanierungs-Hilfen steht, ohne Ausschreibung versteht sich. Und daß Bremen mit schön klingenden Worten wie „Science Reality Center“ und „UNIversum“ im Expo-Prospekt steht. Klaus Wolschner

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