Mit dem Zug durch Europa: Langwierige Fahrplansuche

Nach dem Lockdown kommt das Reisen wieder in Schwung. Die Bahn fährt fast überall hin. Nur die richtige Fahrkarte zu finden ist oftmals schwierig.

Bahnschienen am Hauptbahnhof in Frankfurt

Wo sich die Urlaubswege kreuzen: Frankfurt Hauptbahnhof Foto: Arnulf Hettrich/imago

Je weiter sich die Coronakrise entspannt, desto leichter wird wieder das Reisen in Europa mit dem Zug. Viele zwischenzeitlich unterbrochene Verbindungen wurden oder werden in Kürze wieder aufgenommen. Kein anderer Kontinent ist so dicht mit Schienen durchzogen wie Europa, fast jedes Ziel ist per Bahn erreichbar – mitunter allerdings erst nach langwieriger Fahrplansuche und häufigem Umsteigen.

Unproblematisch und eine gute Alternative zum klimaschädlichen Fliegen ist das Reisen mit dem Zug in die europäischen Metropolen. Von Deutschland aus kann man mit der Deutschen Bahn 150 Ziele in zwölf Länder erreichen. Bei weiteren Zielen kooperiert sie mit anderen Bahnunternehmen wie etwa den österreichischen ÖBB, der kroatischen HZPP, der russischen RZD oder der polnischen PKP. Die Züge fahren etwa von Moskau nach Paris, von Berlin über Warschau nach Wien oder von München nach Rom. Viele Tickets sind buchbar etwa unter www.international-bahn.de. Etliche internationale Fahrkarten sind aber nicht über die Homepage der Deutschen Bahn buchbar, sondern nur in DB-Reisezentren oder über Reisebüros.

Schlaf- und Liegewagen hat der Staatskonzern zwar nicht im Programm, aber auch hier arbeitet er mit anderen zusammen. Die ÖBB hat ihr Nacht- und Schlafwagenangebot ausgebaut, etliche Verbindungen führen durch Deutschland. Der Nightjet der ÖBB fährt nach coronabedingter Pause seit dem 25. Mai wieder. „In den ÖBB Nightjets können bis auf Weiteres Einzelplätze im Sitzwagen, Liegewagen mit 4 Abteilen oder im Schlafwagen gebucht werden“, teilt das Unternehmen mit. „Für größtmögliche Privatsphäre können die Abteile in den drei Komfortkategorien auch als eigenes Privatabteil gebucht werden.“

Neu im Fahrplan ist die tägliche Verbindung von Wien und Innsbruck nach Amsterdam und Utrecht, die durch Deutschland führt. Mit den ÖBB können von Deutschland aus viele Ziele im europäischen Ausland direkt erreicht werden, in etlichen Zügen können Reisende ein Rad mitnehmen. Buchen Fahrgäste ein ganzes Abteil, darf auch der Hund mitkommen. Auf manchen Strecken wie Hamburg–Innsbruck ist eine Automitnahme möglich.

Unter www.nightjet.com sind auch Angebote von Partnern der ÖBB zu finden, etwa die Verbindung München–Zagreb. Die tschechische Eisenbahn bietet ebenfalls Schlaf- und Liegewagen an und hat auf ihrer Internetseite unter www.cd.cz/de ein deutschsprachiges Angebot. Hier können Interessierte direkt Preise vergleichen und Tickets kaufen.

Neben der Deutschen Bahn bieten auch private Anbieter Zugreisen an. Der Alpen-Sylt-Express zum Beispiel will Mitte Juli den Betrieb wieder aufnehmen. Der Zug mit Schlaf-, Liege- und Sitzwagen fährt unter anderem von Salzburg und vom Bodensee nach Sylt und zurück, mit einem Umstieg in Hamburg sind auch Kopenhagen sowie die Inseln Rømø (Dänemark), Rügen und Fehmarn (Ostsee) erreichbar. Auch Autozüge vom Süden in den Norden und zurück fahren wieder.

Vor allem bei Zielen jenseits der europäischen Metropolen ist eine Buchung über Reisebüros sinnvoll, die auf Bahnreisen spezialisiert sind, gerade auch jetzt in der Coronakrise. In fast allen europäischen Ländern wurden Zug- und Fährverbindungen wegen der Pandemie eingeschränkt oder durch Busverbindungen ersetzt. Jetzt läuft der Verkehr zwar wieder an, mancherorts aber schleppend.

Den Service zu nutzen kann auch Geld sparen: Bahn­ex­per­t:in­nen kennen die verschiedenen Tarifsysteme und Angebote für unterschiedliche Gruppen in den verschiedenen Ländern. Manche Reisebüros sind lizenzierte Verkaufsbüros für europäische Bahnunternehmen und verkaufen Tickets günstiger als die Deutsche Bahn.

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