Mit Norovirus-Infektion auf dem Rhein: Passagiere dürfen nicht vom Schiff
Auf dem Rhein wurden Touristen auf einem Ausflugsschiff unter Quarantäne gestellt. Mindestens 42 Passagiere sollen sich mit dem Norovirus infiziert haben.
BERLIN taz/ dpa Vor dem rheinland-pfälzischen Boppard liegt ein Ausflugsschiff und kann nicht weiter. An Bord befinden sich 110 Passagiere, inklusive Besatzung. Mindestens 42 davon, die meisten britische Touristen, sollen sich mit dem hochansteckenden Norovirus infiziert haben.
Bereits am Montag hatte der Kapitän einen Notruf an die Rettungsleitstelle in Bad Kreuznach gesendet, nachdem immer mehr seiner Passagiere unter Durchfall und Erbrechen litten. Seitdem mussten 16 Menschen wegen großer Flüssigkeitsverluste in Krankenhäuser gebracht werden. Die restlichen Kranken, darunter auch der Koch, werden an Bord behandelt und dürfen das Schiff nicht verlassen, solange die Infektionsquelle nicht bekannt ist.
Das holländische Boot "Lady Anne" war in Rüdesheim zu einer Rheinfahrt Richtung Bonn aufgebrochen, als einige der Gäste über Übelkeit und Durchfall klagten. Das Deutsche Rote Kreuz versorgt jetzt die Senioren an Bord.
Noroviren sind hoch ansteckend. Sie werden durch direkten Kontakt mit Erkrankten und Gegenständen wie Waschbecken und Türgriffe übertragen. In Folge treten starke Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe und Durchfälle auf.
Noroviren legen jedes Jahr ganze Stationen in Altenheimen und Krankenhäusern lahm. Bei Ausbrüchen wird deshalb eine Quarantäne eingerichtet, bis die Erkrankung bei allen Patienten abgeklungen ist. Wann die "Lady Anne" wieder ablegen kann, ist daher noch unklar.
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