Misstrauen des US-Präsidenten: Trump lässt Wahl prüfen
Er hat gewonnen – und ist trotzdem misstrauisch. Doch Belege für den von ihm vermuteten Wahlbetrug konnte der US-Präsident bislang nicht präsentieren.
Unter anderem solle überprüft werden, wer in zwei verschiedenen Staaten abstimme, welche Wähler illegal im Land seien und welche registriert seien, aber möglicherweise gar nicht mehr lebten, schrieb Trump am Mittwoch auf Twitter. „Je nach dem Ergebnis wird das unseren Wahlablauf stärken.“
Nach Angaben der US-Wahlbehörden gibt es keine Hinweise auf Wahlbetrug in größerem Ausmaß. Der Präsident schrieb nun, er wolle unter anderem die Stimmabgabe durch „illegale“ Einwanderer und die Registrierung von bereits verstorbenen Menschen als Wähler untersuchen lassen. Einige Verstorbene stünden bereits seit „langer Zeit“ in den Wahlregistern.
Trump kündigte ferner an, abhängig von den Ergebnissen der Untersuchung wolle er die Wahlverfahren reformieren lassen. Der Republikaner hatte die Wahl dank seiner Mehrheit im entscheidenden Wahlleutekollegium errungen, im landesweiten Resultat lag er nach den amtlichen Auszählungsergebnissen aber fast drei Millionen Stimmen hinter der Demokratin Hillary Clinton.
In den vergangenen Tagen behauptete er, bei der Wahl seien drei bis fünf Millionen Stimmen illegal abgegeben worden. Dies sollen angeblich Einwanderer ohne Stimmrecht gewesen sein. Ohne diese Betrügereien hätte er auch beim landesweiten Resultat gewonnen, wurde Trump in Presseberichten zitiert.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nach dem Anschlag in Magdeburg
Rechtsextreme instrumentalisieren Gedenken
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
Erderwärmung und Donald Trump
Kipppunkt für unseren Klimaschutz
Bundestagswahl am 23. Februar
An der Wählerschaft vorbei
EU-Gipfel zur Ukraine-Frage
Am Horizont droht Trump – und die EU ist leider planlos
Streit um Russland in der AfD
Chrupalla hat Ärger wegen Anti-Nato-Aussagen