piwik no script img

Mission in Mammutpackung

Zeichen setzen. Am 30. September wurden die Räume der Mission in der Ernst-Merck-Straße endgültig geschlossen – nicht ohne daß sich vorher noch einmal alle, inklusive ein zum Debattieren geladener illustrer Kreis von PolitikerInnen, für ihren Erhalt ausgesprochen hätten. Aber wie schon der alte Kästner wußte: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es, und da muß die Bürgerschaft noch ein wenig üben. Sie lehnte ein Verweilen der Mission in den Sprinkenhofräumen zwischen Hauptbahnhof und Schauspielhaus ab.

Die vorübergehend obdachlose Mission präsentiert ab heute ihr bescheidenes Gut in einem Container auf dem Bahnhofsvorplatz. Am 1. November um 15 Uhr soll der mit Infotafeln beklebte Sesam dann geöffnet und die Habe per Fußmarsch in Begleitung eines fröhlichen Spielmannszugs zum neuen Domizil in die Kaiser-Wilhelm-Straße getragen werden. Am selben Abend werden Buntspecht, Shitting Elvisses, Dr. Love Power, Alexandra und Bernd Grawert die neuen 170 Quadratmeter Ladenfläche für Kunst und Suppe einheizen – dann ist erst mal renovieren angesagt. In frischem Glanz wird die Mission dann am 8. November erneut die Türen und Herzen öffnen, um den Winter über täglich außer Montag von 15 bis 22 Uhr Nahrung für Kopf und Magen zu bieten. Wer sich an den „künstlerischen Maßnahmen gegen die Kälte“ beteiligen will, melde sich bitte unter der Telefonnummer 22 73 96 79 oder unter 43 11 57. ck

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen