: Mißbrauch als Thema der Kunst
■ Ausstellung: „Die verbotene Tür“ in Harburg
In der fast hysterischen Erregung um den „Mißbrauch des Mißbrauchs“ ist die Tatsache, daß das Phänomen der sexuellen Gewalt auch zur künstlerischen Auseinandersetzung herausfordert, ganz aus dem Blickfeld verschwunden. Im Frauenkulturhaus Harburg können Frauen das jetzt nachholen. Bis Ende Juli dürfen sie die verbotene Tür öffnen – in einer Installation von Tuija Schulte-Hyytiäinen mit Bildern von drei Frauen, die nur Angelika, Aranath und Petra heißen. Rot und schwarz sind die dominierenden Farben in den überwiegend großformatigen Bildern, die in einfachen Holzrahmen mit Scharnieren an der Wand befestigt sind. Zwischen den Bilder hängen Stücke von Tapeten mit Blümchen- und Teddy-Muster in ähnlichen Rahmen an der Wand.
Wenn die Betrachterin die Tapeten umklappt, hält sie eines der kraftvollen, teils abstrakten, teils figürlichen Gemälde in der Hand. Dieses Spiel mit Vorder- und Rückseite verwickelt die Besucherinnen ganz unvermittelt in die Beschäftigung mit Nähe und Distanz. Parallel zur Ausstellung laufen Veranstaltungen, die sich mit besonderen Aspekten des Mißbrauchs und Möglichkeiten der Therapie beschäftigen.
Iris Schneider
„Kunst- und Maltherapie als ein Weg zur Heilung“: 15.6., 19.30 Uhr, Frauenkulturhaus Harburg, Küchgarten 10
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