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Mini-Satellit aus WürzburgUwe-3 auf Erfolgsspur

Der Würzburger Uni-Satellit UWE-3 hält den Rekord: Der Mini-Satellit ist bereits länger als ein Jahr im Weltraum unterwegs.

Uwe-3, der sich selbst reparierende Mini-Satellit ist nur ein Kilogramm schwer. Bild: dpa

Der Minisatellit UWE-3 ist ein Erfolgsmodell: Seit über einem Jahr umkreist er die Erde – „und das, obwohl er nachweislich sehr starke Weltraumstrahlung abbekommen hat“, sagt der Würzburger Informatikprofessor Klaus Schilling. An seinem Lehrstuhl wurde der Satellit entwickelt. UWE-3 gehört zu einer neuen Generation der Universität-Würzburg-Experimentalsatelliten (UWE): einen Kubikdezimeter klein und ein Kilogramm leicht.

Er ist vielseitiger als seine Vorgänger: Zwei Mini-Satelliten ziehen bereits ihre Runden im All. Doch sie funken nicht mehr. Mit UWE-1 wurde das Internet im All erforscht, und UWE-2 brachte Erkenntnisse zur Lagebestimmung von Satelliten. 2010 kam von ihnen das letzte Signal.

Aus Kostengründen verwenden die Forscher Bauteile, die nicht strahlungshart sind und dem Bombardement von energiereichen Teilchen im All keinen Widerstand bieten können. Ein Satellit bekommt in einem halben Jahr so viel Strahlung ab wie ein Mensch in seinem ganzen Leben. Diesem Bombardement waren die beiden Vorgänger nicht lange gewachsen.

Nicht so UWE-3: Obwohl seine Bauteile nicht strahlungshart sind, ist seine Software so intelligent, dass sie den mittlerweile über einjährigen Betrieb ermöglicht hat. Sie bemerkt Fehler sofort und schaltet auf die noch funktionierende Einheit um. Diese übernimmt dann den laufenden Betrieb ohne Unterbrechung. Gleichzeitig startet sie die Fehleranalyse und -korrektur an dem defekten Bauteil, um es so schnell wie möglich wieder in Betrieb zu nehmen.

Exakte Ortsbestimmung

Die Leistungsfähigkeit von UWE-3 zeigt sich auch in anderer Hinsicht. Aus dem Winkel, in dem der kleine Satellit von der Sonne angestrahlt wird, kann er exakt bestimmen, wo er sich gerade im All befindet. Bei seinen Bewegungen nutzt UWE-3 das Magnetfeld der Erde. Beginnt er sich zu drehen, heftet er sich mit einem Magneten in seinem Inneren am Magnetfeld der Erde fest und bremst so seine Trudelbewegungen ab. Will UWE-3 sein Kreisen um die Erde verzögern, schaltet er seinen Mini-Magneten für kurze Zeit aus.

Die Software von UWE-3 macht es auch möglich, Intensität und weltweite Verteilung von Störungen im UHF-Funk-Frequenzband exakter zu analysieren. Damit lässt sich die Kommunikation mit zukünftigen Satelliten verbessern. Zusätzliche Software-Erweiterungen auf UWE-3 sind für 2015 geplant. Diese Erweiterungen sollen von der Erde aus geschehen.

Das UWE-Projekt ist mittlerweile international bekannt. Die weltweite Gemeinschaft der Funkamateure (Amsat) sandte inzwischen 65.000 Telemetriedaten von UWE-3 an eine Würzburger Datenbank. Universitätsvereinigungen wie UNISECglobal und Space Advisory Committee bekunden Interesse an einer Zusammenarbeit.

Inzwischen arbeiten die Würzburger Forscher bereits an den UWE-Reihen 4 bis 8. UWE-5 bis UWE-8 sollen gemeinsam ins All geschickt werden, um die Zusammenarbeit mehrerer Kleinsatelliten bei komplexen Aufgaben zu testen.

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