Mindestens 22 Tote: Autobahnbrücke stürzt bei Genua ein
Italiens Verkehrsminister spricht von einer „Tragödie“. Bei Genua stürzt eine vierspurige Autobahnbrücke ein. Mindestens 22 Menschen kommen dabei ums Leben.

Die Rettungskräfte sind seit Stunden vor Ort Foto: dpa
GENUA dpa | Bei dem Einsturz einer Autobahnbrücke im italienischen Genua sind nach Angaben des Verkehrsministeriums mindestens 22 Menschen ums Leben gekommen. Leider werde diese Zahl noch steigen, sagte Staatssekretär Edoardo Rixi am Dienstag dem Fernsehsender SkyTG24. Der italienische Verkehrsminister Danilo Toninelli sprach auf Twitter von einer „entsetzlichen Tragödie“.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa stürzte die Brücke in mehr als 40 Metern Höhe auf einem etwa 100 Meter langem Stück ein. Die Tageszeitung La Repubblica schrieb online, dass mehrere Autos in die Tiefe gestürzt sein könnten. Laut Feuerwehr handelt es sich um den Ponte Morandi, der auch als Polcevera-Viadukt bezeichnet wird und unter anderem Gleisanlagen und ein Gewerbegebiet überquert.
Der Einsturz riss offenkundig mehrere Fahrzeuge mit. „Zahlreiche Autos“ seien zwischen den Trümmern eingequetscht, berichtete Ansa unter Berufung auf Polizeikreise.
Rettungskräfte hätten mindestens zwei Überlebende aus den Trümmern gezogen. Mehrere Lastwagen seien im Fluss Polvecera gelandet, über den die mehr als 40 Meter hohe Brücke der A10 auch führt. In der Nähe der Brücke seien nach dem Einsturz vorsichtshalber Häuser evakuiert worden.
Auf einem Video, den die italienische Polizei ins Internet stellte, sind zwei Teile einer abgebrochenen Brücke zu sehen. Zwischen beiden Seiten klafft eine riesige Lücke. In einem anderen Video sind Stimmen von Menschen zu hören, die aus der Ferne den Einsturz sehen und geschockt aufschreien.
„Wir stehen in engem Kontakt mit den Autobahnbetreibern und werden mit Vizeminister (Edoardo) Rixi vor Ort sein“, erklärte Verkehrsminister Toninelli. Er sprach der Stadt Genua seine Anteilnahme aus.
Leser*innenkommentare
Rainer B.
Ein einziger Albtraum. Brückenbau war schon immer und ist auch im 21. Jahrhundert noch eine schwierige technische Herausforderung.
Brückeneinstürze - aus den unterschiedlichsten Gründen - sind leider immer wieder mal zu verzeichnen, wie u.a. diese Liste zeigt:
de.wikipedia.org/w...keneinst%C3%BCrzen
61321 (Profil gelöscht)
Gast
@Rainer B. @RAINER B.
Womit wir schnurstracks bei Max Eyth wären
Rainer B.
@61321 (Profil gelöscht) Eyth war Ingenieur durch und durch, aber Brücken hat er meines Wissens nach nicht gebaut. Sie meinen sicher seine dichterische Verarbeitung der Problematik des technischen Fortschrittsglaubens.
Die allermeisten Brücken sind heute standfest und sicher. Wenn man aber die politische Verantwortung für ihre Kontrolle und Wartung dauerhaft in die Hände von Privatisierern wie Alexander Dobrinth (CSU), Christian Schmidt (CSU), oder Andreas Scheuer (CSU) legt, wird das ziemlich sicher nicht mehr allzu lange so bleiben können.
www.heise.de/newst...-Maut-3710289.html