piwik no script img

Militärintervention in SyrienRusslands „offene Besatzung“

Syrische Rebellengruppen haben Widerstand gegen die Militärintervention angekündigt. Moskaus Hilfe für Assad bestehe aus dem Bombardement ziviler Ziele.

Talbiseh in der Region Homs wurde von russischen Jets bombardiert. Hier gibt es keinen IS, sagen Oppositionelle Foto: ap

Damaskus/BEIRUT dpa/afp | In einer gemeinsamen Erklärung haben mehr als 40 syrische Rebellengruppen Widerstand gegen Russlands Militärintervention in dem Bürgerkriegsland angekündigt. „Wir versichern unserem syrischen Volk (...), dass alle Besatzungsmächte für uns legitime Ziele sind“, heißt es in dem am Montag über das Internet verbreiteten Schreiben. Die „russische Militäraggression“ werde als „offene Besatzung“ angesehen, die „jegliche politische Lösung“ verhindere.

Russland sei der „klinisch toten“ Regierung des syrischen Machthabers Baschar al-Assad zu Hilfe gekommen, um deren „vollständige Niederlage“ zu verhindern. Die Rebellen werfen der russischen Luftwaffe vor, in der Provinz Homs „ein Massaker“ an Zivilisten begangen zu haben. Die Militärjets hätten zivile Ziele bombardiert, in deren Nähe es keine Stellungen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gebe.

Seit dem Beginn der russischen Luftangriffe am vergangenen Mittwoch sind laut Menschenrechtlern mindestens 39 Zivilisten durch die Bomben getötet worden.

Zu den Unterstützern der Erklärung gehören neben den wichtigsten gemäßigten Rebellenbrigaden auch radikal-islamische Regimegegner wie die Gruppen Ahrar al-Scham und Dschaisch al-Islam. Die Al-Nusra-Front, syrischer Ableger des Terrornetzwerks al-Qaida, hat die Erklärung nicht unterzeichnet. Sie kämpft im Norden Syriens mit anderen Rebellen gegen das Regime und die Terrormiliz IS.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • Frag mal den Verbrecher ob er den Polizisten mag der ihn fängt? Atlantikbrückengeschwätz mal wieder