Militär in den USA: Elitesoldatinnen willkommen
Kämpfende Soldatinnen bei den Navy Seals? Das war lange undenkbar. Jetzt wird es Realität. US-Präsident Obama ist sich sicher: Das macht die Truppe stärker.
„Als wir die Trennung von Schwarzen und Weißen im Militär aufgehoben haben, wurde es stärker. Als wir schwulen und lesbischen Amerikanern im Militär erlaubt haben, mit ihrer sexuellen Ausrichtung offen umzugehen, wurde es stärker“, erklärte Obama in einer Mitteilung des Weißen Hauses. Heute erwiesen sich die Streitkräfte aller Patrioten als würdig, die dienen wollten: Männern und Frauen.
US-Verteidigungsminister Ashton Carter hatte den historischen Schritt am Donnerstag verkündet. Insgesamt geht es um 220.000 Positionen, die Frauen bisher verwehrt waren. Soldatinnen dürfen nun auch bei den Marines und Spezialeinheiten wie den Navy Seals, den Green Berets oder als Fallschirmspringer dienen.
Ein Frauennetzwerk im Militär begrüßte die Neuerung. „Das ist ein bedeutender Schritt in der Geschichte unseres Militärs und wird sicherstellen, dass unsere Streitkräfte unabhängig vom Geschlecht Einzelner die stärksten und fähigsten bleiben“, hieß es.
15 Prozent Frauen in der Truppe
Der republikanische Senator John McCain und der einflussreiche Republikaner Mac Thornberry erklärten in einem gemeinsamen Statement, Carters Entscheidung werde sich positiv auf die Kampffähigkeit des Militärs auswirken.
In den vergangenen Jahren haben die USA die Zahl ihrer Soldaten kontinuierlich reduziert. 2014 zählte das Pentagon 1,3 Millionen Soldatinnen und Soldaten, knapp zwölf Prozent weniger als 1995. Von den 1,3 Millionen waren rund 15 Prozent Frauen.
Seit 1957 dürfen Frauen die US-Militärakademien besuchen. Im Jahr 1993 wurde ihnen gestattet, Kampfflugzeuge zu fliegen und Kriegsschiffe zu kommandieren. In diesem Jahr schlossen erstmals zwei weibliche Soldaten die Ausbildung als Ranger ab.
Alle Truppenteile müssen dem Pentagon binnen 30 Tagen Vorschläge machen, wie sie die Pläne umsetzen werden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Exklusiv: RAF-Verdächtiger Garweg
Meldung aus dem Untergrund
Wahlprogramm von CDU und CSU
Der Zeitgeist als Wählerklient
Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
Vieles deutet auf radikal-islamfeindlichen Hintergrund hin
Keine Konsequenzen für Rechtsbruch
Vor dem Gesetz sind Vermieter gleicher
Anschlag in Magdeburg
Auto rast in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt
Russische Männer auf TikTok
Bloß nicht zum Vorbild nehmen