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Migration aus KubaHunderte Bootsflüchtlinge in den USA

Die Anzahl an Personen, die mit dem Boot in den USA eingetroffen sind, hat stark zugenommen. Kuba erlebt die schlimmste Wirtschaftskrise der letzten 30 Jahren.

Kubanische Migranten stehen am Montag in den Middle Keys auf der Insel Duck Key, Florida Foto: Pedro Portal/AP

Washington/Guadalajara afp | Rund 300 Bootsflüchtlinge aus Kuba sind in den vergangenen Tagen im Dry-Tortugas-Nationalpark (Florida) im Golf von Mexiko angelangt. Wie die US-Behörden am Montag mitteilten, wurde der Nationalpark vorerst geschlossen. Nunmehr werde der Transport der Menschen nach Key West organisiert, der südlichsten Inselstadt von Florida.

Nach Angaben des Nationalparks vom Sonntag trafen innerhalb von zwei Tagen rund 300 Kubaner auf der 160 Kilometer nördlich der kubanischen Hauptstadt Havanna gelegenen Insel ein. „Wie auch auf den Florida Keys hat der Park zuletzt eine Zunahme von Personen verzeichnet, die mit dem Boot aus Kuba eingetroffen sind“, teilte der Nationalpark weiter mit.

Das kommunistisch regierte Kuba erlebt derzeit die schlimmste Wirtschaftskrise seit den 90er Jahren. Im zurückliegenden Jahr 2022 verließ eine Rekordzahl von Kubanern ihr Land Richtung USA. Allein im letzten Quartal 2022 nahm die US-Küstenwache mehr als 3.700 kubanische Migranten fest.

Viele Bootsflüchtlinge ertrinken bei der gefährlichen Überfahrt im Golf von Mexiko. Die meisten kubanischen Migranten versuchen allerdings, erst nach Mexiko zu gelangen und dann im Norden die Grenze zu den USA zu überqueren.

Dissidentin Yoani Sánchez: „repressive Wut“ der Regierung

Die kubanische Dissidentin Yoani Sánchez hat eine verstärkte Unterdrückung der Opposition in dem Inselstaat beklagt. Die Regierung gehe seit den Massenprotesten 2021 mit einer „repressiven Wut“ gegen Andersdenkende vor. Es gebe mehr als tausend politische Gefangene in Kuba.

Die Gründer der Website 14ymedio.com warnte vor den Folgen der Strafrechtsreform, die im Dezember in Kraft trat. „Hauptopfer“ der Gesetzesverschärfungen seien der unabhängige Journalismus und „der freie Fluss von Nachrichten“, sagte Sánchez AFP.

Das neue Strafgesetzbuch stuft eine Reihe von Aktivitäten, die der Staat als subversiv oder schädlich für die Gesellschaft betrachtet, als Verbrechen ein. Nach Einschätzung von Menschenrechtsorganisationen sollen dadurch abweichende Meinungen unterdrückt werden. Der Protest gegen die Regierung solle unter Straftatbeständen wie der Erregung öffentlichen Ärgernisses „kriminalisiert“ werden, sagte Sánchez.

Im Juli 2021 hatten in dutzenden kubanischen Städten tausende Menschen protestiert. Damit reagierten sie auf Kubas schwerste Wirtschaftskrise seit fast 30 Jahren. Die Proteste wurden damals teils gewaltsam niedergeschlagen. Ein Mensch wurde getötet. Dutzende Demonstranten wurden verletzt und hunderte Menschen festgenommen.

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