Mietpreise in Deutschland: Die Bremse bremst nicht
Die Mietpreisbremse soll sprunghafte Mieterhöhungen verhindern. Trotzdem steigen die Preise in Berlin, München und anderen Großstädten weiter.

Nach Zahlen des Forschungsinstituts Empirica, über die auch die Bild-Zeitung berichtete, stiegen die Mieten in der Hauptstadt seit Einführung der Bremse um 4,8 Prozent. Doch auch andere Städte mit Mietpreisbremse sind betroffen: In Düsseldorf gingen die Mieten um 4,1 Prozent nach oben, in München um 2,9 Prozent. Unter den größten Städten blieben sie lediglich in Hamburg stabil.
Die Mietpreisbremse soll sprunghafte Mieterhöhungen vor allem in Großstädten verhindern. In ausgewiesenen Gegenden dürfen die Preise bei Mieterwechseln nur noch zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. Bei Neubauten und nach umfassender Modernisierung gilt das nicht – und auch nicht, wenn der Vermieter zuvor schon höhere Mieten kassiert hat. Berlin hatte die Regelung im Juni 2015 als erstes Bundesland eingeführt, andere zogen nach.
Vermieter nähmen das Gesetz offenkundig nicht ernst, kritisierte der Berliner Mieterverein. Derzeit müssen sie bei zu hohen Mieten keine Sanktionen befürchten. Zugleich scheuten viele Mieter die Konfrontation und zeigten überhöhte Mieten nicht an.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
„Friedensplan“ der US-Regierung
Putin wird belohnt, die Ukraine aufgegeben
Tödlicher Polizeieinsatz in Oldenburg
Drei Schüsse von hinten
Sozialwissenschaftlerin zur Spargelernte
„Er sagte: ‚Nirgendwo war es so schlimm wie in Deutschland‘“
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Moskau fordert für Frieden vollständigen Gebietsabtritt
Mindestlohn
Die SPD eiert herum
Kontroverse um Gedenkveranstaltungen
Ein Kranz von Kretschmer, einer von Putin